Thomas Sender        
Der HiFi-Onkel

Mein Hobby "Musik hören"

Inhaltsverzeichnis (leider ist eine Verlinkung nicht möglich, bitte Text aus der Auflistung kopieren und über die Suchfunktion suchen)

  • Die Anfänge 1960er bis 1990er Jahre - Universum, Bühler, ITT, Sony und Focal
  • Lautsprecher Hales Revelation 3
  • CD-Spieler Sony CDP-50ES und Verstärker Symphonic Line RG10
  • Jürgen Hensler Kabel JH88
  • Musik über PC mit Aqvox DAC und MyDDC über JRiver Software
  • Kopfhörer Audezé LCD-2
  • Lautsprecher Martion Bullfrog
  • Audio-Optimum NOS-DAC (1)
  • CD-Ripping
  • Unterstellfüsse Blotevogel CD STR-5
  • Audioquest Jitterbug (1)
  • Kopfhörer - weiter geht´s
  • Audio-Optimum NOS-DAC (2)
  • NF-Kabel Oyaide AZ-910
  • Molton Akustikvorhang
  • Tumalin-Netzfilter
  • InEars SoundMagic E50 an Digital Audio Player Plenue D
  • Kopfhörer Sennheiser HD 660s
  • Kopfhörerverstärker iFi Nano iCan
  • Musiksoftware JRiver
  • Hifi-Geräte dauerhaft an?
  • Audio-Optimum NOS-DAC (3)
  • Audioquest Jitterbug (2)
  • Blotevogel CD STR-5 (2)
  • Netzfilter PliXir Elite BAC
  • Netzkabel Fisch Audiotechnik
  • Kopfhörerverstärker Meier Corda Classic
  • TV-Ton über hochwertige Kabel und DAC
  • Netzkabel - teuer ist leider geil
  • Netzkabel Audioplan Ampére S
  • Furutech NCF Clear Line AC Power Optimizer
  • Schuman-Generator
  • Die Quelle
  • Audiolab 6000 CDT (CD-Transport)
  • Colours of Sound Digitalkabel
  • 50 Minuten Achterbahn mit "The Notwist" - Vertigo Days
  • Pro und Contra CD vs Ripping
  • Black Cat Digitalkabel RCA
  • Netzkabel White Bird von Colours of Sound Version 24 Karat Gold
  • Netzkabel Supra LoRad 2,5 Silver
  • Original CD vs. gebrannte CD
  • Bedini Ultra Clarifier
  • CD-Transport "Pro-Ject CD Box RS2 T"
  • Upgrade Netzteil Audiobrava
  • Konzert von Crownforest in Gledeberg am 28.05.2022
  • 2 x 12 = fantastischer Hörabend mit deutschen Legenden
  • Sennheiser IE 300
  • 40 Jahre CD - meine ganz persönliche Geschichte
  • Wenn Van Morrison an der Tür klingelt ...
  • Oehlbach Phaser - Klanggewinn zum kleinen Kurs
  • Ludic Aesir Powercord
  • Brilliant-Sound-Picture von Michael Jungblut
  • QStab NSE von Headquarter Audio
  • Sind High-End Kabel völliger Unsinn oder sinnvolle Hilfe auf dem Weg zum eigenen Wunschklang?
  • Wenn die Stereoanlage ein Formel 1 Auto wäre ...
  • The CD revolution (Part 1-3) auf YouTube von Pearl Acoustics
  • Hamburger Kulturtage bei Dimi Vesos am 03.06.2023
  • Bullfrog von Martion - ein Lautsprecher fürs Leben?
  • Wie schlecht kann hochwertiges Hifi klingen?
  • Besuch beim STAX Händler/Service Innexxon Audio Products in Stollberg
  • Colours of Sound NF-Kabel
  • Unterstellfüsse Blotevogel CD STR-5 (2)
  • Netzkabel Audioplan Ampére S (2)
  • AudioQuest DragonFly Cobalt
  • Phono Workshop bei Jürgen Schulze auf der Rübenburg am 11.11.2023
  • Boxenrücken und wie 5 cm meine Hifi-Welt auf den Kopf stellen
  • Klangtuning für die Kopfhörerwiedergabe
  • Audioplan Powercord Ultimate
  • Alt und Neu in friedlicher Koexistenz
  • BSP GRAPHENE Plus Fluid
  • Dimi´s Highlight auf der High End 2024
  • Warnung vor Betrug mit Sennheiser InEars
  • Hifiman Edition XS
  • WyWires Platinum Kopfhörerkabel
  • HiFi-Tuning Supreme³ Diamant

Die Anfänge 1960er bis 1990er Jahre - Universum, Bühler, ITT, Sony und Focal

Musik hören begleitet mich seit meiner Geburt. Als jüngstes von fünf Kindern und schon drei Geschwistern im Teenie Alter lief unsere Grundig Musiktruhe einen großen Teil des Tages und spielte die typische Musik der 1960er Jahre. Die Musiktruhe hatte natürlich auch einen Plattenspieler und meine Geschwister investierten ihr Taschengeld gerne in neue Schallplatten. Besonders geprägt hat mich die zweite Phase der Beatles, die ich auch heute noch gerne höre.

Es sammelten sich im Laufe der Jahre viele LPs und Singles an und meine jüngste Schwester (3,5 Jahre älter) hat sich zur Konfirmation einen "guten" Plattenspieler von Dual gewünscht. Darauf durften die alten Platten natürlich nicht mehr abgespielt werden und so erbte ich im Alter von 10 Jahren ca. 60 LPs und jede Menge Singles, die ich dann nach Belieben über die Musiktruhe weiter gehört habe. Es war ja hauptsächlich Musik aus den 1960er Jahren und so recht konnte ich mich in der Schule nie mit den aktuellen Hits anfreunden.

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Universum
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Universum Dynamic´s System HiFi 2500, mein erster Verstärker. Die vielen Knöpfe haben mich aus dem Quelle-Katalog angelacht. Die Anschlüsse sind noch DIN, zweimal Phono, zweimal Tonband und CD gab´s noch nicht.

Mit 16 habe ich dann meine erste "bessere" Anlage zusammengestellt. Plattenspieler und Verstärker von Universum sowie Selbstbaulautsprecher von Bühler. Dann konnte ich mir die ersten "guten" Lautsprecher von Pioneer (gebrauchte HPM-70) leisten und 1984 den ersten CD-Spieler von ITT - damit war ich schon ziemlich gut aufgestellt und im Freundeskreis der erste mit CD-Spieler.

Schon damals ein Auslaufmodell und für 700,- DM begann mein Einstieg in das digitale Zeitalter. Der Zahn der Zeit hat deutlich am ITT HiFi 9015 genagt und  ich hatte ihn Ende der 1990er Jahre außer Dienst gestellt.

Nun begann ich, mich öfters einfach mal so vor die Anlage zu setzten und konzentriert Musik zu hören - nicht nur nebenbei. Ein paar Jahre später investierte ich in einen Verstärker von Sony (TA-707 ES) und Focal (Onyx) Lautsprecher. Durch meinen zweiten Bildungsweg konnte ich mir dann aber viele Jahre nichts Neues leisten, nur fleißig CDs kaufen soweit die Mittel reichten. In meiner Zeit in Berlin kurz nach der Wiedervereinigung entwickelte sich Musik hören als mein liebstes Hobby und viele günstige CD-Läden und Flohmärkte ermöglichten mir auch mit wenig Geld immer am Ball zu bleiben. Zudem hatte ich viel Glück mit meiner 2er-Wohngemeinschaft, meine Vermieterin war oft nicht zu Hause und das Haus hatte sehr dicke Wände. Laut hören war kein Problem und es klang für meine Ohren schon ziemlich gut.

Nach der Ausbildung in Berlin (Techniker) war ich wieder in Lohn und Brot und nach einigen Jahren ging es finanziell bergauf. Mein Schlüsselerlebnis in Bezug auf High End hatte ich im Verlauf der 1990er Jahre. Meine Frau erhielt Besuch einer ehemaligen Arbeitskollegin und ihr Freund sah meine Anlage, wollte mal hören und sagte, da könne man klanglich bestimmt mehr rausholen. Er beschäftigte sich schon eine ganze Zeit mit hochwertigem Hi-Fi und zum Glück währte der Besuch ein paar Tage, da beide aus Stuttgart angereist waren. Am nächsten Tag haben wir dann mit dem Segen meiner Freundin (und heutigen Frau) das Wohnzimmer komplett umgestellt, um ideale Bedingungen für die Stereoanlage zu schaffen. In diesem Zuge konnten auch die Kabellängen für die Lautsprecher deutlich reduziert werden und die Anlage war klanglich nicht wieder zu erkennen. Ich investierte erstmals Geld in bessere Verkabelung (MIT) und jeder Schritt war gut zu hören.

Lautsprecher Hales Revelation 3

Dann meinte ich, neue Lautsprecher haben zu müssen und bin wochenlang durch die Hi-Fi-Läden gezogen bis ich meine damaligen Traumlautsprecher, Hales Revelation 3, gefunden habe. Ich konnte ungestört in der Hi-Fi-Meile Hannover eine Stunde mit meinen Lieblings-CDs Musik hören und war völlig von den Socken - so einen Klang hatte ich bis dato noch nicht gehört und nun hatte mich der Highend-Virus endgültig befallen.

Hier ein Bild aus 2007, kurz vor dem Umstellung auf PC-Audio.

Zum Glück lief es auf meiner Arbeit damals sehr gut und so standen die Hales R3 einige Monate später bei uns zuhause, die Focal Onyx hat ein Freund gekauft. Nur klang es nicht wirklich besser und ich musste schmerzhaft erkennen, dass Lautsprecher nur das wiedergeben können, was vorne hineinkommt. Die Raumakustik mal außen vor. In der Hi-Fi-Meile liefen die Hales über eine sündhaft teure Kette von Mark Levinson mit Verkabelung zum Preis eines Kleinwagens bei bester Raumakustik und Stromaufbereitung (Trenntrafos). Zu dieser Zeit, späte 1990er Jahre, klangen CD-Spieler meist noch sehr steril und kalt, weshalb „echte“ Highender lange der Schalplatte treu geblieben sind bzw. immer noch sind. Mark Levinson war zu dieser Zeit einer der wenigen Hersteller, die CD-Spieler nahe an der Klangqualität hochwertiger Plattenspieler baute.

CD-Spieler Sony CDP-50ES und Verstärker Symphonic Line RG10

Meine nächste Investition war nun ein hochwertiger CD-Spieler von Sony (CDP-50 ES), der im Laufe der nächsten Jahre immer weiter von Haegermann Audiolabs getunt wurde und am Ende ziemlich genial klang. Ein Umzug eröffnete neue Möglichkeiten in Bezug auf Raumakustik, da ich nun eine eigenes Musikzimmer im Keller hatte. So richtig gut wurde es in Bezug auf die Raumakustik nachdem ich mehrere Stunden bei Phonosophie in Hamburg war und Herr Hansen mir eine Skizze gemacht hat, wie er die Anlage aufstellen würde. Eigentlich hatte ich mich für einen Verstärker interessiert, es sind dann aber nur neue NF-Kabel geworden. In der Hi-Fi-Meile kaufte ich eine gebrauchte Mark Levinson Endstufe (ML 27). Nach einigen Monaten mit diesem Verstärker von Mark Levinson, der mich nie so recht begeistern konnte, schloss ich versuchsweise mal wieder meinen Sony an und musste feststellen, dass dieser klanglich schon sehr dicht rankommt. Nun war der ML nur über die regelbare Ausgangsstufe des Sony CDP-50 angeschlossen, mit einer Vorstufe von ML wäre das Ganze mit Sicherheit deutlich besser geworden. Nun denn, ich habe den ML verkauft und nach vielen Hörsitzungen in diversen Hi-Fi-Läden einen RG 10 MK III von Symphonic Line gekauft. Das war nun eine andere Nummer und meine Kette machte einen großen klanglichen Sprung.

Jürgen Hensler Kabel JH88 - Der ewige Geheimtipp

Das nächste auf meinem Plan waren bessere Kabel, ich hörte immer noch mit der Kombi NF von Phonosophie und LS von MIT. Dann fuhr ich in die Hi-Fi-Meile und als guter Kunde bekam ich vier Sätze hochwertiger (eingespielter) Verbinder NF + LS mit. Die große MIT-Kombi hätte damals 11.000 DM kosten sollen! Aber so richtig viel besser klang keiner der Kabelsätze und innerlich schob ich sehr teure Kabel in die Voodoo Ecke. Es ließ mir aber keine Ruhe und in einer STEREO (Magazin) stieß ich auf Kabel von Jürgen Hensler (JH88) und so nahm ich mit Jürgen Kontakt auf und konnte seine geschickten Kabel mit den von der Hi-Fi-Meile vergleichen. Selbst der oben besagte Satz von MIT hatte gegen die JH88 klanglich so was von keiner Chance und ich brachte die Kabel zurück und bestellte mir JH88 (NF + LS). Auch teuer aber in Bezug auf die Performance unglaublich günstig. Ab diesem Zeitpunkt würde ich meine Kette als High End bezeichnen und ich hatte das Jahre vorher in der Hi-Fi-Meile gehörte Niveau mit meinen Hales erreicht. Auf diversen Hi-Fi-Messen konnte ich jedenfalls keine Anlage mehr hören, die an meinen Klang zu Hause rankam. Gut, unter Messebedingungen. Bei mir zu Hause hätten sicher einige der Ketten schon noch mal deutlich besser gespielt und meine Kette sicherlich auch übertroffen.

Suchen Sie im Internet mal nach: "Audiaz Saria - oder ein Hörerlebnis der besonderen Art von W. Kistemann" Dort werden die JH88 Lautsprecherkabel im Vergleich zu den Audiaz Reinsilberkabeln beschrieben:

"Bei den Lautsprecherkabeln erzielten die (leider) sehr steifen hauseigenen Audiaz
Reinsilber- Flachbandkabel einen kleinen Pluspunkt gegenüber Jürgen Hensler’s (ebenfalls)
fantastischen JH 88. Mit den Flachbandkabeln war das Klangbild jedoch noch etwas
gerundeter, natürlicher. An den Eidolon’s hat sich der Vorteil dieser Reinsilberkabel jedoch
nicht eindeutig bestätigt."

Ich war ziemlich zufrieden und hörte über Jahre mit dieser Kette. Ein Update meines Verstärkers von Rolf Gemein brachte nochmals einen deutlichen Schub und 2005 kauften wir unser Haus, auch nach klanglichen Gesichtspunkten. Das Wohnzimmer hatte eine sehr gute Raumakustik, jedoch zwei Ebenen und so hatte ich nur wenig Platz für die Lautsprecher in Bezug auf den Hörabstand. Es klang abermals besser als im vorherigen Haus aber eigentlich waren die Hales zu groß und bei wandnaher Aufstellung schon sehr Bass lastig. Ich tüftelte lange an der Aufstellung der Lautsprecher und bekam die Hales ganz gut in den Griff.

Auf der World of Hifi 2007 hörte ich mir mit einem Freund zusammen viele Ketten an, aber begeistern konnte mich nur eine unbezahlbare Kette von MBL (Radialstrahler) und eine kleine günstige Kette mit Lautsprechern von Martion namens Bullfrog. Obwohl wir im völlig überfüllten Raum nur noch am Rand ganz hinten standen, klang es wie ein Livekonzert. Holger Barske führte an Röhrenelektronik und Schallplatte vor und Johnny Cash saß plötzlich da vorne und gab "One" zum Besten. Ich ging dann zu Herrn Martion und wir sprachen eine Weile. Eigentlich wollte ich nochmal Geld in einen neuen CD-Spieler stecken aber Herr Martion riet mir, mich mit Hi-Fi über Computer zu beschäftigen. Das tat ich und zu dieser Zeit hatte ich aufgrund eines Leserberichtes von mir (Thema Raumakustik) Kontakt zum neu gegründeten Onlinemagazin fairaudio, die mir einen Test anboten.

Musik über PC mit Aqvox DAC und MyDDC über JRiver Software

Ich testete für fairaudio einen der ersten USB-Wandler, den PS Audio Digital Link DL III und tatsächlich kam er klanglich an meinen CD-Spieler von Sony ran. Nach einigen Vergleichen verschiedener DACs entschied ich mich für einen DAC von Aqvox mit dem ich lange hörte und der CD-Spieler wurde verkauft. Dann las ich über die Audiosoftware JRiver mit der mein Computer-Hi-Fi nochmals einen Sprung machte und ein erstes besseres USB-Kabel von Wireworld brachte weitere deutliche Vorteile in Sachen Klang. Noch einmal deutlich besser wurde es mit dem MyDDC (SE) von Aqvox, der ein Reclocking durchführt und das Signal an den DAC über Koax weiter reicht. Das klappt deshalb so gut, weil der MyDDC mittels spezieller Treiber (ASIO) über die Software Musiland in JRiver eingebunden wird und ein sehr reines Signal generiert. Der Wandler bekommt somit ein exakt getaktetes Signal, nahezu jitterfrei. Am Aqvox war es schon deutlich zu hören und auch den iDSD Micro von iFi habe ich so betrieben, da es deutlich besser als über USB direkt klang.

Kopfhörer Audezé LCD-2

2012 lieh ich mir einen hochwertigen Kopfhörer von Audezé, den LCD-2. Ein Freund von mir brachte den HD800 von Sennheiser mit und wir verglichen stundenlang, der Audezé war besser und so kaufte ich diesen tollen Kopfhörer. Nun hörte ich fast nur noch über Kopfhörer und meine Lautsprecher kamen mir nun zu unausgewogen vor, sicherlich auch aufgrund des geringen Wand- und Hörabstandes. Ein Mehrwegesystem, wo die Lautsprecher nicht in einem zentralen Punkt sitzen, braucht immer ein wenig mehr Abstand, damit alle Töne aus den verschiedenen Lautsprechern zeitgleich an den Ohren ankommen. Das menschliche Gehör nimmt Unregelmäßigkeiten in der Zeitrichtigkeit sehr schnell negativ war.

Lautsprecher Martion Bullfrog

Da mir die Bullfrog nie aus dem Kopf gingen, vereinbarte ich einen Termin mit Herrn Martion. Die Bullfrog stellen als Koaxialsystem eine Punktschallquelle (zeitrichtige Wiedergabe) dar und gelten als sehr aufstellungsunkritisch. Der Termin lag noch ein paar Monate in der Zukunft, so schaute ich parallel nach gebrauchten Bullfrogs und wurde nach einiger Zeit fündig. Ich fuhr hin und sie klangen an einer wirklich nicht sehr hochwertigen Kette schon ganz nett. Ich wagte es und nahm sie mit. Nach einigen Stunden des korrekten Ausrichtens und Aufwärmen klangen sie einfach umwerfend und so einen Klang hatte ich bei uns zuhause nicht für möglich gehalten. Ich verglich in der ersten Zeit immer mal wieder mit dem LCD-2, beide waren tonal identisch, nur brachten die Lautsprecher viel mehr Räumlichkeit rüber. Irgendwann hörte ich kaum noch mit Kopfhörer, 2015 verkaufte ich diesen wieder und steckte über die Jahre immer wieder sehr dosiert Geld in meine Kette. Ein abermals besseres USB-Kabel, ein besseres Koax-Kabel, ein neuer DAC, zwei weitere Updates meines RG10 von Symphonic Line. Jeder Schritt war signifikant zu hören.

Den Termin mit Herrn Martion habe ich dann doch noch wahrgenommen und seinerzeit (2012) einen Leserbericht auf fairaudio darüber geschrieben. Bei Probehören in Berlin lernte ich den äußerst sympathischen Herrn Martion kennen, war später nochmal zwei Tage bei ihm und 2017 traf ich ihn auf einer Hausmesse in Lemgo bei Klangmeister. Nach der Vorführung ergab sich die Gelegenheit, mit ihm und Joachim Gerhard (ein weiterer "Boxen-Guru") noch ein Stündchen zu plauschen. Sehr nett!

Audio-Optimum NOS-DAC (1)

Ende 2018 las ich in einer meiner Online-HiFi-Zeitungen einen Bericht über einen "Non Oversampling Digital-Analog-Wandler" von Audio-Optimum, den NOS-DAC 2. Über diese Art von Wandlern las ich schon einige Jahre immer mal wieder und hatte mir schon ein gedankliches Häkchen im Kopf gemacht: Wenn ich mal im Lotto gewinne, höre ich mir so einen DAC mal an. Nun, die Firma Audio-Optimum sitzt in Recklinghausen und ihr Hauptgeschäft ist der Bau von aktiven Studiomonitoren. Der Entwickler Stefan Wehmeier war mit dem Klang üblicher Wandler nicht zufrieden und hat einen eigenen DAC auf Basis des Wandler-Chips Philips TDA1543 entwickelt, den NOS-DAC. Dieser Chip kommt auch in anderen hochgelobten Wandlern zum Einsatz, als Beispiel sei hier der CAD DAC 1543 von Computer Audio Design genannt.

Der NOS-DAC 2 aus dem Test verfügt über mehrere Eingänge, einen Kopfhöreranschluss und Vorverstärker, um die eigenen Lautsprecher exzellent anzutreiben. Zwischen PC und DAC wird zudem eine Schnittstelle benötigt, damit der Wandler ein möglichst jitterfreies Signal angeliefert bekommt. Das hatte ich ja bereits und so schien der NOS-DAC (1) ohne Vorverstärker und Kopfhörerbuchse ideal für einen Test in meiner Kette zu sein. Ich nahm Kontakt mit der Firma CM-Audio auf, welche die Produkte von Audio-Optimum vertreiben und unverbindliche Tests anbieten. Großes Lob an CM-Audio, besser geht es nicht und nach kurzem Abstimmen war das Testpaket zuhause. Erst mal Funktionstest - iFi ab und NOS-DAC ran = läuft. Ein kurzer Höreindruck des bei deutlichen Minusgraden angelieferten DACs war zwar noch keine Offenbarung aber es klang schon anders als der ifi. Also erst mal zwei Stunden mit Einspielsignalen befeuern und dann nochmal hören. Oh, eine neue Welt tut sich auf! Nach einigen Stunden intensiven Hörens war mir klar, dass dieser kleine, schwere Kerl bleiben muss - ein zurück auf den iDSD Micro kann es nun nicht mehr geben.


Am nächsten Tag hatte ich abends Gelegenheit noch ein Stündchen zu hören und der Klang ist noch besser geworden. Ich rechne bei bereits eingespielten Komponenten oder Kabeln immer mit drei Tagen, bis sie komplett "angekommen" sind, bei neuen Geräten/Kabeln dauert es oft sehr lange, bis das endgültige Niveau erreicht ist. Für das kommende Wochenende konnte ich einen langen Musikabend einplanen, da meine Frau "Mädels Abend" hatte. Bis dahin ließ ich den DAC einfach an und am Samstag bereits ab morgens zusammen mit den anderen Komponenten warmlaufen. Ich stelle eh nur die Endstufe ab, die Vorstufe bleibt immer an.

Was ist ein NOS-DAC? Dieser DAC kommt ohne das übliche Oversampling aus und vermeidet die dadurch entstehenden Probleme was zu einem natürlicheren Klang vergleichbar mit der Schallplatte führen soll, so die Verfechter dieses Prinzips. Warum und wie das Hochtakten der Signale entstanden ist, kann sehr detailliert auf der Homepage von Audio-Optimum nachgelesen werden. Suchen Sie bei Interesse auch nach der Abhandlung "Digital/Analog-Konverter Techniken" von Alexej C. Ogorek von DAS, er erklärt die verschiedenen Wandlertypen auch für technisch nicht so Interessierte sehr verständlich. Ich zitiere Alexej C. Ogorek über NOS-Wandler:

"Im Endergebnis ergibt sich ein Wandlerkonzept, das mit minimalen Bauteileaufwand, kürzesten Signalwegen und geringst-nötiger Signalbeeinflussung eine anerkannter maßen besonders realistisches, räumliches und natürliches Klangbild liefert, das analogen Maßstäben näher kommt als die meisten anderen Wandler-Konzepte – zumindest bei vergleichbaren Aufwand. Audiophile Firmen, wie u.a. 47Labs, Zanden, Audio Note, AMR und Metrum Acoustics setzen auf das NOS-Prinzip bei Digital/Analog-Wandlern."

Die Entscheidung ist eigentlich schon am ersten Abend gefallen aber nun nach drei Tagen sollte der NOS-DAC seine Feuertaufe bestehen. Der ifi iDSD Micro war über SPDIF jitterarm angesteuert und mit externem Netzteil sowie top Verkabelung schon wirklich gut aber erst der NOS-DAC von Audio-Optimum zeigt, was aus einem profanen Büro-PC ohne jegliche Umbauten möglich ist. Na ja, der PC ist zwar original aber alleine die Strecke vom PC zum DAC kostet (zusammen mit dem Jitterbug) fast genau einen Tausender.

Als erstes möchte ich nochmal auf den Kettengedanken eingehen. Eine Stereoanlage kann nur so gut klingen, wie das schwächste der Kette Glied es zulässt. Auch wenn ich im Moment keine schwachen Glieder in meiner Kette sehe, so wird es mit Sicherheit "Glieder" geben, die noch kräftiger möglich sind. Damit will ich deutlich machen, dass der NOS-DAC im Moment nur das zeigt, was unter den jetzigen Bedingungen möglich ist.

Wenn ich im Lotto gewonnen hätte (ich spiele tatsächlich seit vielen Jahren zwei Kästchen mittwochs und samstags) und mir für 9000,- € den CAD DAC 1543 gekauft hätte, wäre ich bei dieser Performance alles andere als enttäuscht gewesen und hätte die 9000,- € als vorzügliche Investition gesehen. In Foren habe ich Hinweise gefunden, dass der NOS-DAC dem CAD DAC 1543 klanglich sogar überlegen sein soll.

Was als Erstes beim Klang auffällt, sind die deutlich höheren Unterschiede zwischen den Aufnahmen. Manche Aufnahmen klingen ähnlich wie ich sie kenne, jedoch keinesfalls schlechter. Bei den meisten Aufnahmen sind signifikante Unterschiede zu hören. Ich habe einfach mal meine Favoritenliste in zufälliger Reihenfolge laufen lassen, alle Aufnahmen kenne ich sehr gut und höre diese Lieder tlw. seit Kind an. Ich habe bewusst erst mal keine "Referenzaufnahmen" gespielt um ihn mir "schön" zu hören, sondern einfach querbeet. Je nach Aufnahme nochmals gesteigerte Räumlichkeit bei noch schärferer Lokalisation. Viele kleine Versatzstücke in den einzelnen Liedern habe ich vorher in der Form noch nicht wahrgenommen und die Musik füllt mit spielerischer Leichtigkeit den Raum aus. Als nächstes habe ich Lieder gewählt, die ich mir vorher aus klanglichen Gründen nur sehr selten angehört habe und teilweise echte (positive) Überraschungen erlebt. Referenzaufnahmen sind dann ein Traum und fast unmerklich stelle ich das Atmen ein, um ja keine winzige Nuance zu verpassen.

Nun schönt der NOS-DAC aber in keiner Weise und natürlich kann er aus einer miesen Aufnahme keine Referenzaufnahme machen. Er soll eigentlich gar nichts mit der Aufnahme machen, sondern sie möglich unverfälscht wiedergeben. Das macht er und es führt auch bei schlechteren Aufnahmen zu deutlich weniger Stress, der sich ab gewissen Lautstärken gerne mal einstellt und ich höre gerne laut. Dieser Stress entsteht, so vermute ich jedenfalls, wenn Klänge durch unnatürliche Veränderung nicht mehr der Wirklichkeit entsprechen. Haben Sie schon ein Livekonzert (ohne Verstärker) sehr dicht bei den Musikern gehört und der Trompeter bläst Ihnen fast das Trommelfell weg? Oder einem Saxophonspieler in der Fußgängerzone? Einen Geiger in der Bahnhofshalle? Auch wenn man sehr dicht steht und es ziemlich laut ist, nervt der Klang nicht. Ganz anders schon bei Livekonzerten typischer Bands mit Verstärkern und Lautsprechertürmen, bei einigen Konzerten wollte ich nur noch schreiend rausrennen und habe mich lieber ganz nach hinten gestellt. Gerade bei kleinen Konzerten in Kneipen sind die Verstärker oft überlastet und nach einer gewissen Zeit wird der Klang unerträglich. Ich denke, unsere Wahrnehmung reagiert schnell mit Stress, wenn Klänge nicht natürlich wiedergegeben werden. Hier punktet der NOS-DAC und bringt ihn vermutlich dem Klang einer vorzüglichen Analogwiedergabe über Plattenspieler so dicht wie es nur ganz wenige Wandler schaffen. Mangels Vergleichsmöglichkeit kann ich natürlich keine Aussage treffen aber es würde mich nicht wundern, wenn die "CD" mit diesem DAC die Platte klanglich überholt hat. Das versprach man uns doch schon 1982. Ach so, habe ich schon erwähnt, dass er nur bis CD-Auflösung wandeln kann. Warum stört mich das überhaupt nicht?

Dazu eine kleine Anekdote: Meine einzige hochauflösende Aufnahme ist das Debütalbum von The Velevet Underground. Leider konnte ich sie in JRiver nicht auf CD-Format wandeln, nur MP3 und die anderen möglichen Formate mochte der NOS-DAC nicht. Also habe ich davon in JRiver eine CD gebrannt und diese dann wieder eingelesen. Ich kenne die Platte sehr gut aber habe sie in dieser Klangpracht noch nicht erlebt. Noch Fragen?

Ich habe Samstag einen echten Hörmarathon hingelegt und ein schwer zu beschreibendes Wechselbade an Gefühlen durchlebt. Diese Steigerung hätte ich an meiner doch eigentlich perfekten Kette nicht für möglich gehalten. Gratulation nach Recklinghausen! Und vielen Dank an CM-Audio für die Testmöglichkeit und die problemlose Kaufabwicklung - ich konnte ihn unmöglich wieder zurückschicken.

Nach einiger Zeit habe ich dann meine vorhandenden und auch das zum DAC zugehörige SPDIF-Kabel gegen das im Einsatz befindliche Oyaide getestet. Das Audio-Optimum war natürlich nicht eingespielt aber meist erkennt man bei frischen Kabeln zumindest das Potential - auch wenn sie noch eher harsch klingen. Die anderen beiden 75 Ohm KOAX-Kabel waren von Aqvox und Hensler. Jede Strippe fiel mehr oder weniger deutlich ab und so bleibt das Oyaide in der Kette. Es zeigt aber, dass im Bereich der Kabel bestimmt noch Klang zu holen ist. Fragt sich nur, zu welchem Preis?

Mein Verstärker stand bis vor dem letzten Update auf Füßen von Ceraball von Finite Elemente. Nach dem Update und wochenlangen Einspielen auf eigenen Füßen habe ich ihn dann wieder auf die Ceraballs gestellt und keine Unterschiede feststellen können. Auch der NOS-DAC förderte keinerlei Unterschiede zu Tage und nun darf er nun nach vielen Jahren wieder "auf eigenen Beinen" stehen. Mehr so aus eine Laune heraus stellte ich den NOS-DAC mal auf die Ceraballs, was schon sehr merkwürdig aussieht und ziemlich wackelig ist. Es sind keine Welten aber nach einigem hin- und hervergleichen durchaus gut hörbar. Er zeichnet noch etwas akkurater und sauberer mit einem Tick mehr Luft zwischen den Instrumenten. Die eigenen Füße habe ich abgeschraubt und die Ceraballs mit einem winzigen Stück Powerstrip am Gehäuse fixiert, so steht er sicher auf seiner 3-Punkt-Lagerung.

Durch die neuen Hörerfahrungen war ich nun wieder "angefixt" wie seit vielen Jahren nicht mehr. Gerade die positiven Erfahrungen mit der Lagerung des DACs auf den Ceraballs zeigten mal wieder, wie der Klang durch vermeintliche Kleinigkeiten zu steigern ist. Wo drüber ich schon öfters gelesen aber tatsächlich nie weiter verfolgt hatte, ist das "high-endige" Rippen der CDs. Gut, jede CD wird vor dem Rippen mit Reinigungsbenzin gesäubert und anschließend mit einem Black-Forest-Duster von elektromagnetischen Störungen befreit. Die Geschwindigkeit des Einlesens habe ich immer JRiver überlassen und tatsächlich drosselt die Software die Geschwindigkeit teilweise deutlich herunter und liest schwierige Stellen mehrmals. Am Ende noch der Abgleich der eingelesenen Daten mit Onlinedatenbanken wo eventuell fehlende Informationen eingeholt und ergänzt werden - besser geht es doch nicht, oder?

CD-Ripping

In einer alten Hifi-Digital Zeitung fand ich einen Artikel über das Thema "So holen Sie alles raus", der mich doch nachdenklich werden ließ. Zeitgleich mit meinem neuen DAC äußerte meine Frau den Wunsch, unsere CDs wieder greifbar zu haben um sich auch mal wieder welche mit ins Auto nehmen zu können. Da mein "neues" Auto auch nur einen CD-Wechsler hat, war ich von der Idee begeistert und wir ließen uns von einem Freund zwei CD-Regale auf Maß anfertigen. Kurz bevor das erste Regal fertig war, lass ich den o.a. Artikel und stieg tiefer ins Thema ein. Eigentlich wollte ich nur eine CD als Vergleich mit einfacher Geschwindigkeit rippen und als WAV statt als FLAC abspeichern um eventuelle Klangunterschiede festzustellen. Im Artikel ist aber auch die Rede von Klangunterschieden zwischen PC-Laufwerken und so schien mir ein Vergleich mit nur geringerer Einlesegeschwindigkeit nicht zielführend. Aus der Erinnerung wusste ich, dass Aqvox immer ein Laufwerk im Programm hatte, welches speziell auf high-endiges Rippen spezialisiert ist. Mittlerweile haben sie zwei Laufwerke im Programm, die nicht unbedingt als "Schnapper" zu bezeichnen sind. Auf eBay war zu dieser Zeit eines zum Verkauf angeboten aber beim Bieten bin ich bei 300,- € ausgestiegen.

Natürlich ließ mir das Thema keine Ruhe und nach einiger Suche bin ich auf ein Video von einer Veranstaltung im Jahre 2018 des High End Kolleg gestossen. Hier berichtet Manfred Diestertich (Audio Physic) über seine Erfahrungen mit Rippen von CDs und gibt auch Tipps zu einem Laufwerk von Pioneer. Da die Kosten überschaubar sind und ein externes Bluray-Laufwerk schon länger auf meiner Wunschliste stand, habe ich es mir bestellt. Da er auch von Einflüssen der Stromversorgung sprach, habe ich mir ein externes Netzteil bestellt und auch ein Adapterkabel, um eines meiner vorhandenen Netzteile von Aqvox verwenden zu können.

Ich habe alles mögliche probiert, verschiedene Software und Laufwerke, Laufwerke entkoppelt, verschiedene USB-Kabel ... Nach einer Woche habe ich aufgegeben, ich konnte keine Unterschiede hören. Irgendwann werde ich mal zwei CDs zu Aqvox senden, um sie rippen zu lassen - bin gespannt. Aber das ganze war dann doch nicht umsonst, zum einen habe ich jetzt ein schönes Bluray-Laufwerk für mein Laptop und das ganze Hin- und Her hat klanglich letztendlich doch etwas gebracht ...

Unterstellfüsse Blotevogel CD STR-5

Zum Entkoppeln der Laufwerke habe ich meine Blotevogel STR-5 aus meiner Kramkiste geholt. Als ich alle Versuche wieder abgebrochen hatte und diese gerade wieder in die Kramkiste legen wollte, habe ich diese mal probehalber unter das Netzteil des Vorverstärkers gestellt. Tja, auch keine Welten aber im Gegensatz zum meinen Ripping-Testlauf ein hörbarer Unterschied. Das schwere Netzteil vom RG10 steht neben dem Ofen auf einer Glasplatte und scheint von der Entkopplung wirklich zu profitieren. Dieser Eindruck hat sich in den folgenden Wochen manifestiert, sehr schön und "Ende gut, alles gut". Aber es ist ja nie zu Ende ...

In Celle gibt ein Geschäft namens Gajah (Indisch = Elefant). Dort gibt es neben vielen schönen Dingen auch regelmäßig kleine Konzerte. Es gibt pro Konzert ca. 50 Karten, mehr Platz ist nicht vorhanden und wenn man früh genug dort ist, beste Sitzplätze. Viele haben "Angst", sich zwei Meter vor die Musiker zu setzen aber aus klanglicher Perspektive natürlich der Hammer. Da die Gruppen ohne Verstärker spielen, kann ich dort meine Ohren immer mal wieder so richtig einnorden. Beim Konzert von Di Chuzpenics im Februar 2019 (gaanz toll) hätte ich bei geschlossenen Augen nicht sagen können, ob ich live höre oder zuhause vor meiner Anlage sitze - passt! Nach dem Konzert haben wir noch ein wenig mit den Musikern geklönt. Vielen Dank für die gewonnene CD und liebe Grüße nach Kiel.

Durch den guten Effekt bei der Entkopplung des Netzteiles vom Verstärker habe ich im Netz nach gebrauchten Blotevogel CD-STR5 gesucht und bin nach einigen Wochen bei Ebay-Kleinanzeigen auf einen Satz zum vernüftigen Preis gestoßen. Der Verstärker an sich hat ja auch ein internes Netzteil für die Endstufen und warum sollte dieser nicht auch von der Entkopplung profitieren? Die Ceraballs konnten mich nach dem Tuning vom RG10 ja nicht mehr überzeugen und so bekamen die String-Untersetzer ihre Chance. Damals gekauft hatte ich sie übrigens für meinen Sony CDP-50ES wo sie auch einen deutlich positiven Eindruck hinterlassen haben. Soweit ich mich erinnere, fühlte sich mein erster DAC von Aqvox auf Ceraballs wohler und die Blotevogel wanderten in die Kramkiste.

Da mein Verstärker unten im Regal steht und auch nicht allzuviel Platz drumherum ist, musste ich die Füße ankleben und den Verstärker dann komplett vorsichtig reinheben. Da die Füße vom Verstärker etwas zu kurz sind, wurden diese mit Filzklebepads entsprechend verlängert. Filz soll sich sehr gut für das Entkoppeln eignen und so bleiben auch die STR5 unbeschadet, falls mal ein Rückbau ansteht. Übrigens sehen diese Füße so richtig sch.... aus und das ist vermutlich auch der Hauptgrund warum sie sich nie großflächig durchgesetzt haben. Bei mir spielt die Optik nur eine untergeordnete Rolle und für besseren Klang opfere ich gerne Optik, zumal ich beim Musikhören eh die Augen zu mache. Die STEREO (5/2002) hatte den CD-STR5 damals beste Noten gegeben und besonders die Durchzeichnung nahm gemäß "Zeigt her eure Füße" deutlich zu und im oberen Bereich verschwanden letzte Rauigkeiten (z.B. bei Streichern) - besonders Endstufen auf dem Boden halfen die Untersetzer ihrem Klang wortwörtlich auf die Füße, so Matthias Böde damals.

Der erste Eindruck an meiner Kette ist untenrum etwas schlanker mit mehr Durchzeichnung und obenrum cremiger. Also durchweg positiv, ich werde das ein wenig auf mich wirken lassen ...

Nach ein paar Tagen das erste intensivere Hören und ich war schon sehr erstaunt. Bisher hatte ich die ganzen Diskussionen über die Klangunterschiede von hochwertigen Komponenten aufgrund verschiedener Unterlagen für übertrieben gehalten. Natürlich konnte auch ich immer Unterschiede feststellen und habe früher sogar Basen mit Mischungen aus Quarzsand und Luftgewehrkugeln selbst gebaut und diese waren auch hörbar, doch Aussagen wie "ohne gute Basen ist High End nicht möglich" hielt ich doch für sehr übertrieben. Aber nun musste ich feststellen, wie groß der Einfluss auf den Klang ist. Beim DAC haben die Ceraballs ja auch einiges bewirkt.

Ich liebe richtig fetten Bass und meine zwei 38er hart aufgehängten Basslautsprecher in den Bullfrog können schon eine Menge Luft bewegen. Aber deutlich weniger Bass, nur weil mein Verstärker Filz unter seine originalen Füße bekommen hat und durch die Seilzugaufhängung komplett vom Untergrund entkoppelt ist? Gut, mit dem neuen DAC wurde es oft schon ein wenig zuviel des Guten aber ich hatte mich daran gewöhnt und nun dieses doch recht schlanke Klangbild ...

Warum ich sie nicht gleich wieder entfernt und in die Kramkiste geworfen habe, ist der deutlich hörbare Zuwachs an Detailauflösung und dieser schöne cremige Hochtonbereich. Ich habe gerade ein absolutes Lieblingsstück von Jay-Jay Johanson´s CD Opium: "I can count on you" - das höre ich meistens sehr laut und das Haus scheint kurz vor dem Einsturz zu stehen. Nun, der Bassbereich ist immer noch heftig aber überrollt einen nicht mehr so deutlich. Ich kann es noch lauter hören und diese sich im Zimmer verteilenden Soundschnipsel ohne auch nur einen Hauch von Schärfe bei wahnsinniger Auflösung lassen mich über das Thema "Aufstellung von Komponenten" völlig neu denken. Ich lasse mal Zeit ins Land gehen, die STEREO schrieb damals, dass eine weichere Einstellung der Blotevogel CD-STR5 den Grundtonbereich in Richtung wärmer und kräftiger verschiebe. Durch das hohe Gewicht meines Verstärkers werden die Seilzüge vermutlich etwas weicher werden und sich der Klang eventuell in nächster Zeit wieder etwas in "Bässer" verschieben - dann wäre es perfekt. Ich weiß, sage ich immer ...

Seit dem ich den neuen DAC von Audio Optimum habe, gab es immer mal wieder kurzzeitig Probleme bei der Tonübertragung. Das Signal war dann total verzerrt und das jeweilige Lied kaum noch zu erkennen. Beim Ab- und Anstecken aller Kabel habe ich eine lose Buchse am DDC von Aqvox als vermeintliche Fehlerquelle entdeckt und den Konverter zerlegt und die Buchse wieder festgemacht. Leider blieb der Fehler nach der Reparatur. Kurioserweise lief am ifi alles ganz normal und auch der DAC lief am Ausgang des Bluray-Players (Sony) völlig normal, wenn klanglich auch weit vom Klang über PC entfernt. Ein Telefonat mit  Norman Lübke ließ mich nochmal alle Kabel überprüfen, es blieb leider dabei. Er erwähnte aber auch, dass evtl. der PC selbst das Problem verursacht und so installierte ich die Software JRiver sowie den Aqvox-Treiber auf meinem Huawei Matebook X, schloss meine Festplatte mit der Musiksicherung an - und alles läuft als ob nix gewesen wäre!

Klanglich war es dicht dran aber noch nicht 100% "mein" Klang. Ich kaufte eine 500GB SSD von Samsung, verbunden direkt über USB-C mittels Oehlbach Evolution CC50, das einzige High-End-USB-C-Kabel, welches ich finden konnte. Trotzdem die Musik von der externen Festplatte laufend in den Arbeitsspeicher geladen wird, sind kleine klangliche Fortschritte wahrnehmbar. Der DDC hängt am anderen USB-C Ausgang, hier habe ich einen Adapter von Audioquest gekauft. Also USB-C-Ausgang Matebook, Adapter auf USB-A, dann Aqvox Low Noise und schließlich das USB-Kabel zum DAC von Oyaide. Schon besser aber so richtig gut wurde es, als ich die Seiten vertauscht habe, also die USB-Ausgänge für Festplatte und DAC. Das habe ich eigentlich nur gemacht weil praktischer, ohne jeglichen klanglichen Hintergedanken - nun klang es plötzlich wie befreit und nun, nach einigen Wochen auf keinen Fall schlechter als vorher - eher besser! Positiver Nebeneffekt - Musikhören ist jetzt ohne Wartezeit möglich. Mein vorheriger PC hatte noch keine SSD und 10 Minuten waren normal, bis ich Musikhören konnte. Bei Updates konnte das gerne mal eine Stunde oder länger dauern. Das Matebook X ist lüfterlos, sehr schnell und hat eine Akkulaufzeit von ca. 10 Stunden ohne Bildschirm. Bedienung läuft wie gewohnt über das iPad mittels JRemote. Als mögliche Verbesserung würde ich noch die Umrüstung des Low Noise Netzteiles sehen, so dass der Adapter ersetzt wird. Spreche ich mal mit Aqvox ...

Wie hat sich die Sache mit dem schlankeren Klang entwickelt? Nun, ich habe viel gehört und ja, bei einigen Stücken habe ich mehr Bass in Erinnerung aber ... viele Stücke gehen so tief runter, dass mehr Bass schwer vorstellbar ist. Der Bass ist eher präziser geworden und geht nur noch dort so richtig in den Keller, wo die Aufnahme es vorgibt. Vermutlich war vorher eine kleine Überhöhung im Frequenzgang, die nun verschwunden ist.  Das Gehör gewöhnt sich ja daran und mittlerweile gefällt es mir etwas schlanker ausgesprochen gut.

Ein paar Eindrücke noch vom DAC direkt am Ausgang des Bluray-Players. Sagen wir mal, ich hatte schlimmeres erwartet aber der Klang war doch deutlich unter dem gewohnten Niveau. Im Frequenzkeller eher ein brummiger Matsch, die Räumlichkeit sehr eingeengt und auch obenrum viel weniger Auflösung. In dem Zusammenhang habe mal wieder gemerkt, dass selbst der beste Plattenspieler nichts für mich wäre. Ich liebe die Abwechslung beim Musikhören und höre so gut wie nie auch nur zwei Lieder einer CD / Platte hintereinander. Gerade diese Wechsel beim Hören machen (neben dem Klang) für mich den Reiz eines gelungenen Hörabends aus.

Viele Wochen später mit nur gelegentlichen Hören habe ich nun mal wieder etwas länger Musik gehört. Vom oben beschriebenen schlankeren Klang kann ich mittlerweile nichts mehr wahrnehmen, der Tiefgang ist je nach Aufnahme und Abhörlautstärke nichts für schwache Nerven und das Haus vibriert mit dem Basslauf von "The Acid" beim Opener "Animal". Auch weitaus weniger basslastige Musik tönt keineswegs schlank und entweder habe ich mich daran gewöhnt oder das oben vermutete "Setzen" des Verstärkers führt wieder zu mehr Betonung untenrum. Egal, weil perfekt!

Audioquest Jitterbug (1)

Den Audioquest Jitterbug hatte ich seit Nutzung des Matebook X aus der Kette genommen, da keine parallelen freien USB-Anschlüsse vorhanden. Am anderen PC hatte er mir klanglich parallel etwas besser als dazwischen gefallen. Obwohl ich jede Kontaktstelle zuviel für Gift halte, so klemmte ich den Jitterbug vor der letzten Hörsession mal hinter den Audioquest Adapter, also zwischen PC und Aqvox Low Noise Netzteil. Eigentlich wollte ich ein bis zwei Stücke hören und dann den Jitterbug wieder zwecks Vergleich rausnehmen, ich konnte nicht. Die Musik hat mich so in ihren Bann gezogen ... den Zauber durfte ich nicht unterbrechen. Schade, dass Audioquest den Jitterbug bisher noch nicht als USB-C auf USB-A Version im Programm hat (statt Adapter).

Kopfhörer - weiter geht´s

Seitdem ich den Kopfhörer Audezé LCD-2 verkauft habe, hatte ich mir seinerzeit den Beyerdynamic DT 235 zum gelegentlichen Hören gekauft. Der NOS-DAC (1) hat ja keinen Kopfhörerausgang aber der ifi iDSD Micro ist ja nach wie vor im Spiel und kümmert sich um den Ton aller am Fernseher angeschlossenen Geräte. Wenn meine Frau wegen Schichtdienst mal früh ins Bett geht, setze ich mir den Kopfhörer zum Fernsehen auf, das ist über den ifi schon schon richtig gut und kein Vergleich zum Ton direkt aus der Kopfhörerbuchse des Fernsehers.

Musik über den neuen DAC war ja nicht mehr möglich, aber der iDSD von ifi hat einen 3,5mm Klingensteckereingang. So schloss ich probehalber ein Kabel vom Tape Out am Verstärker an den ifi an und siehe da, es kommt Musik. Ich machte mich nun auf die Suche nach einem hochwertigen Kabel und fand meist nur Standardware oder ganz teure. Aber das Glück war mir hold und ich entdeckte eines von Oyaide oberhalb der Neo-Serie zum bezahlbaren Preis, welches einen sehr hochwertigen Eindruck macht. Das Kabel ist noch in der Einspielphase aber für gelegentlich Hören über Kopfhörer ist es schon ziemlich gut. So nutze ich den ifi iDSD Micro als reinen Kopfhörerverstärker und er wird nun wieder fester Bestandteil in meiner Kette. Da ich allerdings über den ifi beim Hören genauso eingeschränkt bin wie über meine Lautsprecher und im Klang Welten zwischen beiden liegen, werde ich es eher sehr selten nutzen. Das Kabel habe ich nach einigen Wochen wieder abgenommen, ich höre doch viel lieber mal im Garten über meinen Fiio X1 und den Soundmagic E10. Das Kabel wird bestimmt irgendwann seine Bestimmung finden ...

Audio-Optimum NOS-DAC (2)

Und dann meldete sich ein gewisser Jörg bei mir per Email:

"Sehr geehrter Herr Sender, auf der Suche bezüglich Meinungen Bewertungen über den Audio Optimum NOS DAC 1 bin ich auf ihre interessante Seite "Mein Hobby High End" aufmerksam geworden. Ich habe mir gedacht, dass ich Sie am Besten direkt anschreibe um Ihre Meinung zum NOS DAC zu hören. Scheinbar sind Sie ja stolzer Besitzer. Ist dieser wirklich so gut, dass dieser mit High End DACs im 5 stelligen Bereich mithalten kann? Ich finde das kleine Gerät optisch und technisch faszinierend. Bevor ich jedoch einen bestelle hätte ich gerne noch eine unabhängige Meinung zum NOS DAC 1 gehört.
Ich würde mich sehr über eine Antwort von Ihnen freuen."

Ich hatte ihm erst einmal schriftlich geantwortet und dann haben wir ausführlich telefoniert. Er hat sich den NOS-DAC zum testen bestellt und eine Woche später folgende Nachricht geschickt:

Hallo Thomas,
der NOS DAC ist der Hammer!!! Entdecke gerade meine Musik neu💪
Und du hattest Recht, die richtigen Kabel machen den Klang nochmals besser.
Herr Wehmeier hat mir Digital und Analog Cinch mitgesendet - sind scheinbar optimal auf den NOS DAC abgestimmt👍.
Die Musik hört sich wunderbar ANALOG an. Da will man nicht mehr zurück. Habe heute mit Herrn Wehmeier telefoniert: der NOS DAC bleibt da, die Kabel auch.
Beim älteren Modell waren günstigere Kabel noch im Lieferumfang. Ist heute nicht mehr, dafür ein hochwertiges Linearnetzteil.
Werde dies noch mit meinem Netzteil vergleichen.
Schöne Grüße
Jörg

Da mein NOS-DAC noch mit dem Standard-Netzteil ausgestattet ist, habe ich auf anraten von Jörg Kontakt mit Herrn Wehmeier aufgenommen. Er hat mir gleich noch ein kostenloses Update abgeboten, wodurch die Jitterunterdrückung des integrierten SPDIF/I2S-Decoders deutlich verbessert wird. Das Linearnetzteil werde ich mit meinem Cobra-Netzkabel über die Fisch-Netzleiste an einem Netzanschluss für Digitalgeräte anschließen. Das Netzkabel wollte ich schon lange verkauft haben, es gehörte zu einem Gerät von McIntosh und ich habe es mal über eBay gekauft. Bei meinem ersten DAC von Aqvox hat es eine deutlich hörbare Verbesserung zum Originalkabel gebracht, nun kommt es wieder zum Einsatz. Die neuen Kabel von Audio-Optimum werde ich sicher auch mal testen, für dieses Jahr ist erst mal Schluß mit neuem Nerd-Kram.

Ein paar Tage später war dann beides hier, das neue Netzteil und der überarbeitete DAC. Als erstes ein kleiner Funtionstest - läuft. Dann kam mir noch eine Idee bezüglich der Ceraballs, diese waren bisher über drei kleine Stücke Powerstrip mit dem Gehäuse verbunden. Das hatte ich vor dem Versand zu Audio-Optimum entfernt. Da beim Verstärker und Netzteil die Lagerung über Filzplättchen auf CD-STR5 ein so grossen Effekt hatten und Filz gerne für Entkopplung eingesetzt wird, habe ich es nun genauso gemacht. Je drei Filzaufkleber unter den DAC, je drei Filzaufkleber oben auf die Cerballs und nun diese jeweils beiden Filzplättchen mittels 2-Komponenten-Kleber verbunden. Das hält nach einigen Stunden Trocknungszeit "bombenfest" und läßt sich bei Bedarf jederzeit Rückstandsfrei entfernen. Für CD-STR5 ist der DAC zu klein und vermutlich auch zu leicht, mein erster eigener DAC von Aqvox (leicht) mochte auch die Ceraballs lieber als die Blotevogel und beim CD-Spieler (schwer) waren die CD-STR5 besser.

So, nun ist ja soviel geändert, dass eine Aussage über die Wirkung der einzelnen Schritte schwierig ist. Stromkabel Netzteil - Netzteil - Tuning DAC - Lagerung DAC. Mal ehrlich, das ist mir sowas von egal, wenn es so klingt wie es klingt. Sicher, Wunder sind nun nicht mehr zu erwarten! Es sind diese kleinen, subtilen Veränderungen, die uns High-End-Nerds die Tränen in die Augen treiben weil es mal wieder so emotional ist.

Trotz 30°C Innentemperatur (und 36°C aussen) musste ich nach einem Tag einspielen doch mal ein Ohr riskieren. Ich habe einfach meine Lieblingslieder auf Zufall laufen lassen und, tja, bin zwei Stunden nicht von der Anlage weg gekommen. Ich kann schwer sagen, was genau noch besser geworden ist, irgendwie alles. Wie gesagt, Wunder sind nicht mehr zu erwarten aber am besten beschreibt es "souveräner". Es klingt alles noch geerdeter und holografischer. Gerade nicht so tolle Aufnahmen blühten noch ein wenig mehr auf und richtig umgehauen haben mich bei den besseren Aufnahmen zwei Stücke von Jack Johnson, die ich in dieser Intensität noch nicht gehört habe. Bei anderen Liedern meinte ich Kleinigkeiten zu entdecken, die mir vorher noch nicht aufgefallen sind.

Der Sommer war wieder mal sehr heiß und so hörte ich eher selten Musik. Dieses Jahr freute ich mich auf den Herbst und auf Regen, der dann auch wieder Erwarten sehr schnell kam. Ab September 2019 war hier der Sommer vorbei und die Regenzeit begann. Endlich wieder Gelegenheit, sich öfters vor die Anlage zu setzen ...

Der oben beschriebene Eindruck von Souveränität hat sich weiter verfestigt, die Dreidimesionalität des Klangbildes hat sich verstärkt und alles ist noch ein gutes Stück involvierender geworden und die Sucht nach Klang ist erst mal wieder befriedigt. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Gerade ältere Aufnahmen, "eigentlich" gar nicht so gute Aufnahmen, profitieren ungemein von diesem Kunstwerk NOS-DAC .

NF-Kabel Oyaide AZ-910

In nächster Zeit stehen Versuche bezüglich Stromversorgung (Filter/Kabel) des DACs an und bei hörbaren Effekten, evtl. auch bei Vor- und Endstufe. Desweiteren beschäftige ich mich mit NF-Kabeln von Oyaide (AZ-910) und grase gerade den Gebrauchtmarkt ab. Meine sehr guten Erfahrungen mit den beiden reinen Silberkabeln von Oyaide in der digitalen Übertragungsstrecke lassen mich zumindest über einen Versuch zwischen DAC und Verstärker nachdenken. Über ein Silberkabel von Oyaide las ich, das man mit ihnen auf ein Wiedergabeniveau kommt, auf dem man sich mit dem kleinsten Fehler die Suppe versalzen kann (hifi & records 2/2011). Silberkabel servieren eben alles auf einem Silbertablett und da sollte nichts drauf liegen, was dort nicht hingehört. Versuch macht klug.

Auf dem Gebrauchtmarkt habe ich nur eine mehrere Monate alte Anzeige bei EBay Kleimanzeigen gefunden und den Verkäufer kontaktiert. Die Kabel sind noch verfügbar ... zwei Tage später waren sie hier. Erst mal anschließen und eine Stunde Einspielsignale darüber laufen lassen, dann ein erster Hörcheck. Oh ha, deutlich anders als mein geliebtes Hensler JH88 NF-Kabel. Der Raum legt in allen Dimensionen zu, Stimmen stehen je nach Aufnahme nun so dicht vor mir, dass ich unwillkürlich zusammenzucke. In die Breite legt die Abbildung gefühlt einen Meter zu, in der Tiefe ähnlich. Aber ...

Der erste Hörcheck war ein Auf und Ab an Eindrücken. Die Kabel sind hörbar noch nicht eingespielt und in der oberen Lagen recht harsch. Durch die Überbetonung im oberen Bereich wirkte alles sehr hoch aufgelöst, jedoch bei einigen Musikstücken unnatürlich und nicht angenehm. Im Netz fand ich auf den Seiten eines bekannten Herstellers die Info, dass Silberkabel ca. 80 Stunden Einspielzeit benötigen, was sich mit meinen Erfahrungen, besonders mit dem Koax-Kabel von Oyaide, deckt. Das hat auch sehr lange gebraucht, bis die letzte Rauigkeit verschwand. Dann war und blieb es göttlich!

Einen Tag und viele Stunden Einspielen später, kam mir das Kabel deutlich dunkler vor und dieses Harsche war nahezu komplett verschwunden. Klanglich war es nun sehr dicht am Hensler, zumal die Raumdimensionen wieder deutlich geschrumpft sind. Auch das kenne ich und Geduld ist gefragt ... demnächst mehr. Im November bekomme ich testweise einen speziell für den NOS-DAC angefertigten Netzfilter auf Turmalin-Basis, bis dahin sollte das NF-Kabel von Oyaide soweit eingespielt sein. Das war eigentlich der Auslöser für meine Suche nach einem noch hochwertigerem NF-Kabel, ich wollte es gerne vor dem Test des Stromfilters gerne noch weiter auf die Spitze treiben, um die Auswirkungen des Filters besser beurteilen zu können. Natürlich kann man auch für ein NF-Kabel weit in den vierstelligen Bereich hinein aufwenden, z.B. ein Audioplan Maxwell U. Sicherlich ist beim Oyaide AZ-910 nicht Schluss aber ich schätze deren Produkte als sehr fair bepreist ein und ganz billig ist es ja neu auch nicht.

Tag drei und völlige Begeisterung. Aus einem kurzen Hörcheck sind wieder zwei Stunden geworden. Ich kann nichts harsches mehr entdecken und selbst Aufnahmen, die ich vorher aus klanglichen Gründen eher gemieden habe, machen nun richtig Laune. Als Beispiel sei hier Impala von Songs: Ohia genannt. Eine CD, die ich vorher gerne mal nebenbei gehört habe. Nun bleibe ich vor der Anlage kleben und sauge jeden Song in mich auf. Diese aberwitzige Räumlichkeit, dabei noch festgenagelter als mit der Hensler-Strippe. Es klingt glockenklar ohne (wie zu Beginn) nervigem Beigeschmack in der oberen Lagen. Ich bin sehr gespannt, was sich da noch weiter tut. Gott sei dank kommt der Winter ...

Molton Akustikvorhang

Schon lange habe ich über einen Akustikvorhang hinter meinem Hörplatz nachgedacht. Dieser soll die Nachhallzeiten reduzieren und so für einen angenehmeren Klang sorgen. Nur, wer möchte schon einen dicken, schweren Vorhang quer durch den Raum? Meine Frau spielt Gitarre und die Gitarren stehen direkt hinter meinem Hörplatz. Aus klanglichen Gründen habe ich diese vor dem Musikhören in die Küche verbannt. Vor der Anschaffung einer dritten Gitarre habe ich mit meiner besseren Hälfte einen Deal gemacht und meinen Akustikvorhang bekommen. Diesen kann man zurück schieben und er fällt nicht allzu sehr auf. Der Vorhang kommt natürlich auch dem Klang beim Musizieren zugute und so haben wir beide etwas davon.

Die NF-Kabel von Oyaide haben sich mittlerweile gut eingespielt und ich erwarte keine Veränderungen mehr. Das Niveau ist sehr hoch und toppt die JH88 von Hensler recht deutlich. Die JH88 bleiben aber nach wie vor sehr hochwertige NF-Kabel und werden in meiner Kette sicher ihren Platz finden. Sie lösen nicht ganz so gut auf und sind räumlich enger als die AZ-910 von Oyaide. In anderen Setup´s kann es mit den Oyaide vielleicht auch zu viel des Guten sein, wie gesagt: Silbertablett. So ganz läßt mich das Thema Kopfhörer ja noch nicht los und ich könnte mir die Hensler gut als NF-Kabel zwischen Verstärker und KHV vorstellen. Erst mal dürfen sie sich um den Fernsehton hinter dem ifi iDSD kümmern.

Den Akustikvorhang habe ich mir von Molton Discount auf Maß anfertigen lassen, ca. 2m hoch und 3m breit. Der Preis war extrem günstig und sie haben sehr schnell geliefert. Eine dicke Empfehlung! Einzig die Ösen sind sehr klein und man konnte keine größeren wählen. Der Vorhang hängt nun an einem Drahtseilsystem von Ikea, das passt. Wie klingt es nun im Vergleich zu vorher? Da wir auch vorher schon einen gut bedämpften Raum hatten, sind die Unterschiede nicht riesig aber doch hörbar. Das Klangbild ruht noch mehr in sich selbst und strahlt eine größere Souveränität aus. Ich hatte noch nicht wirklich Zeit und habe mal in ein paar Stücke reingehört. Demnächst mehr ... Meine Frau hat allerdings neulich, nach dem Aufhängen des Vorhangs, ein paar Stücke von einer Ihrer Lieblingsplatte "Neon Golden" (The Notwist) gehört und war sehr beeindruckt. Wir sind beide große Fans von The Notwist und bedauern sehr den Weggang von Martin Gretschmann (Console). Es gibt kaum einen Hörabend, wo nicht mindestens ein Stück von Notwist oder 13&God dabei ist.

Erster Hörabend mit Vorhang. Doch, die Unterscheide sind schon signifikant! Ich habe erst ein Lied ohne Vorhang gehört und dann mit. Wahnsinn! Stimmen und Instrumente stehen noch um einiges präziser im Raum, die Lokalisierung der einzelnen Phantomschallquellen gelingt müheloser. Eine sehr gute Investition für unter 100,- € und sehr zu empfehlen. Was kann nun noch kommen? Ach ja, der Netzfilter für den DAC ist angekommen ...

Tumalin-Netzfilter

Ich habe ihn exakt in die gleiche Steckdose mit identischer Phase eingesteckt, wo sonst das Cobra-Stromkabel für den DAC steckt. Aus meiner Erfahrung mit neuen Komponenten gönnte ich dem Netzfilter ein paar Tage Zeit zum Einspielen. Ich habe dann einen langen Hörabend mit Filter gemacht und nach ungefähr zwei Stunden den Filter raus genommen und ein paar Lieder nochmals gehört. Tja, Unterschiede? Ich konnte nicht wirklich einen Unterschied hören und würde es eher in Richtung "Einbildung" sehen. Aber wenn mich meine Einbildung nicht getäuscht hat, war ein Tick mehr Räumlichkeit mit Filter zu vernehmen, dafür war das Klangbild etwas diffuser und heller. Insgesamt sind die Unterschiede unter "ferner liefen" zu verbuchen. Grundsätzlich denke ich schon, dass solche Filter mit Turmalin in Verbindung mit Ferrit schon gute Störunterdrückung erreichen können. Bei mir ist die Ausgangsbasis vermutlich "zu schlecht" um hier noch Unterschiede hören zu können. In Foren las ich auch, dass solche Filter vor der gesammten Kette deutliche Verbesserungen bringen sollen. Das habe ich auch noch ausprobiert und hier war der Unterschied deutlicher zu hören. Mit Filter nahm die Räumlichkeit ab und die Wiedergabe wurde im oberen Bereich aggressiver. Insgesamt kein riesiger Unterschied, jedoch gut hörbar. Scheinbar macht es sich doch bezahlt, ein in sich stimmiges Filterkonzept von Fisch-Audio zu betreiben.

Audio Optimum hat ja seit kurzem eine Komplettlösung im Programm, die ich sehr spannend finde (Direktverteiler). Der Spass ist allerdings nicht ganz billig ... Ich warte mal ab, was die Fachpresse in den nächsten Monaten so darüber schreibt. Der Filter geht die Tage wieder zurück, vielen Dank an den Erbauer.

InEars SoundMagic E50 an Digital Audio Player Plenue D

Und dann das Thema Kopfhörer, irgendwie läßt es mich im Moment nicht los. Ich habe dann nochmal den iFi über die Hensler JH88 NF-Kabel mittels Adapter von Audioquest angeschlossen. Es klang an meinen InEars nicht besonders, auch bei kleinster Verstärkung (guter Regelbereich). Das der iFi gut klingt, wenn er normal angeschlossen ist, weiß ich und habe damit über meinen Audezé LCD-2 lange hochzufrieden gehört. Dieser Weg ist durch den neuen DAC gesperrt und ich kann den iFi nur über den 3,5mm Eingang anschließen. Laut Bedienungsanleitung wird beim Einstecken in die Buchse der DAC abgeschaltet und nur der KHV genutzt. Dazu später mehr ...

Schön wäre natürlich eine portable Lösung, die ich auch zum Sport oder in den Urlaub mitnehmen kann und nicht ganz so weit vom Klang meiner normalen Kette entfernt bin. Für Digital Audio Player (DAP) kann man heutzutage ja richtig viel Geld ausgeben. Ich habe mich durch viele Tests gelesen, Videos geschaut und bin immer wieder auf den Plenue D gestossen. Dieser Player ist preislich sehr attraktiv, schön klein und hat kein Schnick-Schnack verbaut, den ich eh nicht brauche und auch gar nicht haben will. Klanglich soll er dicht an den teuren Lösungen sein, was ich mangels Vergleichbarkeit nicht nachvollziehen kann. Zur Zeit spielt er sich an meinen SoundMagic E50 ein und beim ersten Reinhören macht er schon eine gute Figur. Nach ein paar Tage Einspielzeit eine schöne Kombi mit mächtig Druck im Bass. Ich habe letztlich alle Klangbeeinflussung ausgeschaltet, also auf "Normal" gelassen. Damit klingt er für mich an den InEars am besten und macht beim Sport richtig Laune.

Nun ist der SoundMagic ein guter InEar aber bestimmt kein "HighEnd" und immer dann ideal, wenn man sich von der Außenwelt abschotten und dabei "vernüftig" Musik genießen möchte. Wenn ich möglichst hochwertig über Kopfhörer hören möchte, käme natürlich auch ein großer "OverEar" in Frage. Das Angebot ist ja mittlerweile so unüberschaubar geworden aber wie so oft im Leben, spielte mir das Schicksal in die Hände. Mittlerweile habe ich einige Mitarbeiter von Sennheiser in meinem Umfeld und bei einem Plausch ergab es sich, dass mir jemand einen Kopfhörer zum Mitarbeiter Einkaufspreis angeboten hat. Nach einiger Recherche entschied ich mich für den HD 660S, da ich mich vor dem Jahreswechsel schnell entscheiden musste und keine Gelegenheit mehr zum Probehören hatte. Ich hatte damals 2012 parallel zum Audezé auch den HD 800 und HD 650 für einige Wochen zu Hause. Der HD 800 war sehr dicht am LCD-2 und der HD 650 fiel etwas ab, war aber dennoch ein sehr guter Kopfhörer. Der neue HD 660S soll dicht am HD 800 liegen und bei zu zahlendem Preis konnte ich nicht nein sagen.

Kopfhörer Sennheiser HD 660s

Der HD 660S soll mit 150 Ohm besser an einem DAP spielbar sein als hochohmige Kopfhörer. Er bietet auch die Möglichkeit des symmetrischen Anschließens, was einen externen Kopfhörerverstärker für zuhause sehr interessant macht. Klar ist, dass der HD 660S am DAP unter seinen Möglichkeiten spielt aber wie weit kommt man klanglich mit dieser Kombi? Interessant auch hier wieder, wie lange der Player brauchte, um einigermaßen rund zu spielen. Ganz unschuldig war ich allerdings nicht, erst habe ich die Kombi mit den normalen Kabeln (3m plus Adapter) über mehrere Tage eingespielt, dann kamen die bestellten kurzen Kabel (1,3m mit 3,5mm Stecker) und nach etwas längerer Suche habe ich Kabel von Oyaide (HPC-35HDX) in 1,3m Länge gefunden. Erst nur bei japanischen Anbietern mit langen Lieferzeiten und hohen Preisen und dann zufällig unter etwas anderer Bezeichnung auf Amazon (Oyaide HPC Sennheiser HDX Kabel), die Lieferung direkt über Amazon ging schnell und dann ... einspielen. Er klingt nicht schlecht am Plenue D aber gerade bei älteren Aufnahmen ist die maximale Lautstärke doch eher mager. Auch bei klanglich sehr guten Aufnahmen merkt man, wie der Player im Bass einknickt. Wo über die InEars so ein richtig tiefer Bass kommt, weht über den Sennheiser nur ein laues Lüftchen. Mit den vielfältigen Möglichkeiten der Klangregelung am Cowon Plenue D läßt sich zwar einiges rausholen aber irgendwie muss da mehr gehen.

Dann begann ich nach günstigen Lösungen für meine Kette zu suchen. Ich habe ja noch die NF-Kabel von Hensler (JH88) und könnte einen externen Kopfhörerverstärker über Tape Out anschließen. Erst mal versuchte ich wieder, meinen ifi iDSD dafür zu benutzen, der hat allerdings nur einen 3,5mm Eingang und somit wären die JH88 raus. Die Oyaide Kabel, die ich mir mal für den iDSD gekauft hatte, hängen seit einiger Zeit an einem Bluetooth-Empfänger - ideal für Musik über Amazon so nebenbei. Das Kabel habe ich nun nochmal mit dem iDSD über Tape Out verbunden und es klang mit dem Sennheiser HD 660 s schon deutlich besser als am Plenue D. Das Umstecken nervt allerdings etwas und ich würde ja gerne direkt die JH88 verwenden. Also tagelang immer wieder nach bezahlbaren Kopfhörerverstärkern (KHV) gesucht, tlw. auf eBay mit geboten aber nicht wirklich was gefunden. Viel Geld wollte ich nicht ausgeben ...

Kopfhörerverstärker iFi Nano iCan

Dann bot jemand auf eBay Kleinanzeigen einen iFi Nano iCan an, den kannte ich gar nicht und er bot genau das, was ich suchte. Er hat hinten Eingänge für NF-Kabel und 3,5mm. Vorne eine 6,3mm Kopfhörerbuchse, zwei Schalter zur Klangbeeinflussung und den Lautstärkeregler mit Ein-/Aus. Ich fand nicht viel im Netz über das Gerät aber alle waren begeistert. Das kleine Teil hat mal 170,- € gekostet und ich fand tatsächlich keinen zweiten gebrauchten im Netz. Der Nano iCan wurde scheinbar nicht lange gebaut und es gibt noch einen großen Bruder, der mehr Leistung haben soll. Klanglich wurde dieser aber eher kritischer beurteilt und soll Probleme mit Einstreuungen haben. Da der kleine laut Foren und Testberichten auch richtig schwierige Kopfhörer antreiben soll, wagte ich den Kauf.

Er kame ein paar Tage später und sieht aus wie neu, mit allem Zubehör etc. Also erst mal den Akku laden - ja, es soll eigentlich ein mobiler KHV sein. Ein erster Hörcheck ... der hat mal Power, der Kleine. Ich habe ihn erst mal einige Stunden einspielen lassen und am nächsten Tag die Gain-Einstellungen auf der Unterseite komplett auf Null gesetzt. Nun hatte ich ordentlich Regelbereich und das Ding spielt lauter als meine Ohren es mitmachen würden. Er klingt sehr natürlich, schön räumlich und hat gut Druck von unten. Ich lasse alle Klangregelungen auf Null, sonst wird es too much. Man kann mit zwei Kippschaltern den Bass verstärkern und eine Art Crossfeed aktivieren. Beides braucht der Sennheiser nicht. Ich werde nun öfters mal über Kopfhörer hören und berichte demnächst mehr vom kleinen Nano.

Ein paar Wochen und über Kopfhörer gehörte CDs später ... Nicht schlecht und für entspanntes Liegen auf dem Sofa ganz nett. Das Klangbild ist sehr klar, natürlich und räumlich. Der Bass kommt schön satt von unten aber keineswegs fett, bassarme Aufnahmen lassen sich mit der Bassanhebung sehr angenehm tunen. Alte Genesis-Aufnahmen aus Peter Gabriels Zeiten werden so einfach etwas schöner. Ich habe keinen Vergleich, was ein deutlich besserer KHV da noch rausholt. An der Strecke bis zum KHV dürfte nicht mehr soviel Potential stecken und ein Upgrade ganz oben im Regal wird bestimmt noch Verbesserungen bringen. Bei Gelegenheit werde ich das gerne mal probieren aber ...

Der Unterschied zwischen dem Klang aus dem Kopfhörer und Lautsprechern ist so immens und läßt sich eigentlich nicht vergleichen. Dabei spielt sicherlich auch eine Rolle, wie man zu hören gewohnt ist. Wer hauptsächlich über InEars und/oder Kopfhörer Musik hört und nie eine gute Stereoanlage hatte, wird evetuell diesen Klang im Kopf sogar vorziehen, zumal ja viel Menschen gar nicht die Möglichkeit haben, eine gute Stereoanlage perfekt aufzustellen und in entspreched angemessener Lautstärke zu betreiben. Und lassen wir die Kirche im Dorf, mit einem 400,- € Kopfhörer an einem 170,- € Kopfhörerverstärker kann und will ich mir kein echtes Urteil erlauben. Da ist noch viel Luft nach oben ...

Musiksoftware JRiver

Ich höre ja nun fast 10 Jahre über die Software JRiver MediaCenter und habe im Laufe der Jahre immer mal wieder auf eine neue Version upgedated. Bereits früher ist mir aufgefallen, dass eine neuere Version (meist überspringe ich ein paar Versionen) auch einen besseren Klang bringt. Nun "musste" ich gestern von MC 25 auf MC 26 updaten, die Einzelheiten erspare ich den Lesern aber es war eine Mischung aus eigener Dummheit und Unwissen. Passiert mir vermutlich nicht noch einmal. Nun ja, auf jeden Fall sah ich keine andere Möglichkeit, als die alte Version komplett zu löschen (auch alle Ordner in den entsprechenden Windows-Ordnern) und die Version 26 runter zu laden und neu zu installieren. Das geht schnell aber bis dann alle Einstellungen wieder korrekt sind und auch das iPad eingebunden ist, vergeht schon ein halbes Stündchen. Nur noch ein kurzer Soudcheck und ich werde das beim nächsten Hörabend verifizieren aber wenn ich mich nicht total verhört habe, scheint die Version 26 klanglich eine Schippe drauf gelegt zu haben. MC 26 gibt es noch nicht lange aber nach etwas googeln habe ich einen Hinweis im JRiver Forum gefunden:

The 26 upgrade, after comparing it to 25 back to back, however seems to go much further, at least on my HRT HD DAC, it seems to make a deal of windows system changes? The sound is overall bigger as though the DAC is getting more voltage? The sound also seems a good deal cleaner with less digital glare much in the same way you get with a power supply upgrade.
Overall a great result and $30 well spent!

Es unterhalten sich dann noch verschiedene Leute über das Thema, scheint mich mein Gehör doch nicht getäuscht zu haben.

Hifi-Geräte dauerhaft an?

Bedingt durch die Corona Pandemie hatte ich sehr viel Zeit und war zudem einige Wochen "Strohwitwer". Draußen war es noch recht kalt und so nutzte ich die Abende gerne zum intensiven Musikhören. Ganz früher hatte ich meine Geräte nie ausgeschaltet, seit einigen Jahren ließ ich nur die Vorstufe im Dauerbetrieb und Endstufe sowie DAC schaltete ich ab. Wenn ich Musik hören wollte, schaltete ich beides meistens ein paar Stunden vorher an. So weit, so vernüftig! Allerdings benötigen meine Geräte im Leerlauf sehr wenig Strom und so ließ ich einfach mal alles dauerhaft an. Die erste Zeit klang es wie gewohnt traumhaft aber nach zwei bis drei Wochen stellte sich gewisse Magie ein, die ich fortan nicht mehr missen möchte. Ein AB-Vergleich ist natürlich nicht machbar aber auch nicht nötig. Oft lasse ich ja meine Lieblingstitel per Zufall laufen und mich sozusagen überraschen. Es waren jetzt immer wieder Titel dabei, die mich klanglich überrascht haben - so magisch klangen sie vorher einfach nicht. Wir haben seit vielen Jahren Öko-Strom und sonst keine großen Stromverbraucher wie Aquarium etc. - ich kann es mit meinem Gewissen vereinbaren!

Audio-Optimum NOS-DAC (3)

Im März erschien die Image Hifi 02/2020 mit einem Bericht über den NOS-DAC 2 von Audio Optimum. Er spiegelt sehr schön meine Erlebnisse mit dem NOS-DAC wieder. Ich greife mal zwei Aussagen von Heinz Gelking raus, die eigentlich alles ausdrücken:

"Es ist wirklich alles da. Ohne Filter sozusagen. Und nicht nur sozusagen, der NOS-DAC nimmt mich sofort gefangen"

"Auch ein CD-Ripp mit nur 16 Bit/44,1 kHz kann audiophile Träume erfüllen, zumindest dann, wenn ein NOS-DAC im Spiel ist"

Den ganzen Testbericht kann man bei Audio Optimum als PDF runter laden.

Ich hatte auch per Email Kontakt mit Herrn Gelking und er verwies auf die in Image Hifi 3/2019 vorgestellten Stromkabel und Verteiler hin. Auch diesen Bericht findet man bei Audio Optimum als PDF zum runter laden. Vielleicht probiere ich das System irgendwann mal aus, scheint jedenfalls "Hand und Fuss" zu haben, wie alles bei Stefan Wehmeier.

Im Mai 2020 erschien bei www.fairaudio.de ein Bericht über einen NOS-DAC aus der Schweiz, interesantes ist unter "Vergleiche" zu finden. Herr Dr. Mertens schrieb folgendes:

"Mir fällt nur ein einziger Wandler ein, der mich bisher in ähnlicher Weise begeistert hat wie der Merason DAC-1: der NOS-DAC 2 von Audio Optimum (mit Reclocker im Set 4.400 Euro). In Sachen Oversampling geht er ähnliche Wege, ist ansonsten vom Konzept her allerdings völlig anders. Er hört schon bei 16 Bit/88,2 kHz auf und kann damit nicht einmal den neuen Hi-Res-Quasi-Standard 24 Bit/96 kHz – und er besitzt keinen USB-Eingang, sondern möchte sein I²S-Signal von einem externen Relocker zugespielt bekommen. So gefüttert, spielt der Audio Optimum mit Redbook-Daten vielleicht sogar noch ein bisschen spannender als der Merason – höhere Auflösungen weiß er allerdings weniger zu schätzen, soweit er sie denn überhaupt verarbeiten kann."

Audioquest Jitterbug (2)

Seit einigen Jahren verrichtet ein Audioquest Jitterbug treu und brav seinen Dienst, aktuell sitzt er hinter dem USB-C-Adapter am Laptop. Kürzlich brach nach einigen Stunden plötzlich die Musikwiedergabe ab und ich begab mich auf Fehlersuche. Der Fehler war der defekte USB-C-Adapter und nach dem Tausch lief wieder alles einwandfrei. Da ich erst einmal den Jitterbug in Verdacht hatte, entfernte ich auch diesen und nach dem Test mit dem neuen USB-C-Adapter war der Jitterbug noch raus genommen. Musik kam ja nun wieder aber wo ist der gewohnte Zauber hin? Jitterbug wieder zwischen geschaltet und da war er wieder, mein Klang! Damals wollte ich eigentlich gleich zwei Jitterbugs kaufen, Audioquest empfiehlt dies auch ausdrücklich. Das holte ich nun nach und schloss diesen über meinen Huawei-Adapter parallel zur Festplatte an. Es lohnt sich auf jeden Fall und wieder sind es diese Kleinigkeiten, die mich staunend vor der Anlage sitzen lassen. Die Unterschiede sind nicht so groß wie einer oder keiner, dennoch gut nachvollziehbar. Besonders die Räumlichkeit nimmt etwas zu und Stimmen klingen noch realer.

Wie klingt es, wenn der Jitterbug direkt in den Signalweg zur externen Festplatte steckt? Grausam für meine Ohren!!! Die Räumlichkeit brach deutlich ein und das Klangbild wurde aggressiv. Schnell wieder umgesteckt und das gleiche Lied war klanglich nicht wieder zu erkennen. Tja, die Kleinigkeiten ...

Blotevogel CD STR-5 (2)

Dann habe ich etwas tolles auf Ebay entdeckt, allerdings in Amerika. Meine hochgeschätzten Blotevogel CD-STR5 in der damals letzten Version mit dem Federelement, nach denen ich schon länger gesucht hatte. Durch die aufgesetzten Federelemente steigt die Standhöhe deutlich an, was für meinen Verstärker ideal ist und auch einfach besser aussieht. Bei den bisherigen musste ich ja mit Filzplättchen die Höhe regulieren, damit der Rand vom Verstärker nicht aufsetzt.

Gekauft habe ich sie natürlich aus klanglichen Gründen, was bringen sie im Vergleich zu denen ohne Federelement? Erstaunlich immer wieder, wie viel solch kleine Änderungen bewirken. Das Klangbild wirkt etwas schlanker und dadurch etwas höher aufgelöst. Der Tiefbass bleibt jedoch erhalten und wirkt differenzierter. Da die CD-STR5 neu waren, werden sie sich gerade in der ersten Zeit noch leicht dehnen und vermutlich das Klangbild in Richtung mehr Grundtonwärme verschieben. Ich lasse mal ein paar Wochen ins Land gehen ... Bei einem kleinen Hördurchgang nach einer Woche haben sie mir sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf den ersten richtigen Hörabend. Und dann kam der Sommer ...

Über den Sommer 2020 habe ich intensiv eigentlich gar keine Musik gehört, erst zum Ende hin der erste richtige Hörabend. Wie weiter oben geschrieben, lasse ich ja alle Komponenten immer an. Es klang traumhaft und vermutlich brauche ich diese Auszeiten, um wieder so richtig Spass an der Sache zu haben.

Aus gegebenen Anlass habe ich nochmal den Stromverbrauch der gesammten Kette gemessen = 70 Watt. Das ist o.k. und bei uns läuft auch der Ton vom Fernseher über die Anlage, sie würde demnach sowieso oft an- und ausgestellt werden und die Ersparnis über das Jahr wird eher gering sein. Auf eBay bot jemand einen Plixir Elite BAC 150 an, den ich für einen guten Preis kaufen konnte. Eigentlich bräuchte ich den BAC 1000 für die Versorgung der ganzen Kette, der kleine BAC 150 kann aber problemlos die Vorstufe und den DAC versorgen. Als Stromanschlusskabel habe ich vorerst ein günstiges von Groneberg gekauft. Nach einem Tag am Netz habe ich dann den zweiten Hörabend in der gleichen Woche gemacht, diesmal mit dem Netzfilter bzw. Trenntrafo.

Netzfilter PliXir Elite BAC

Die Unterschiede waren eher gering, jedoch gut nachvollziehbar und durchweg positiv. Einen kleinen Tick mehr Räumlichkeit bei gleichzeitig noch festgenagelteren Schallquellen bei insgesamt geringfügig entspannterem Klangbild. Da das Stromkabel für die Versorgung des Plixir neu war, würde ich noch ein paar Wochen ins Land gehen lassen. Der Plixir steckt übrigens in der gefilterten Fisch-Leiste für Großverbraucher.

Einige Zeit später würde ich die Unterschiede als deutlicher als zu Beginn beschreiben, besonders eine weitere Entspannung (schwärzerer Hintergrund) fällt positiv auf. Das bewog mich dazu, die Einwinkelung der Lautsprecher leicht zu erhöhen. Dadurch wird das Klangbild noch direkter und räumlicher. Das hatte ich immer mal wieder probiert und meistens nach einigen Liedern die Einwinkelung wieder zurück genommen, da zu stressig bei lautem Hören. Das ist nun anders und nach einigen Stunden intensiven und eher lautem Hören bin ich absolut begeistert. Das Klangbild gewinnt deutlich an Auflösung und Plastizität. Auch der untere Bereich scheint voluminöser und besser durchzeichnet zu sein. Das mag daran liegen, dass die Basslautsprecher nun durch die höhere Einwinkelung mehr Energie auf den Hörplatz abstrahlen. Gefällt mir sehr gut! Zudem liegt die Ankopplung des Horns bei ca. 950 Hz, also ist der "Bass" auch Mitteltöner und das würde den weiteren Gewinn an Homogenität erklären. Beide Lautsprecher funktionieren zusammen als Punktschallquelle und haben deutlichen Charakter eines Breitbänders. Durch das weitere Einwinkeln können sie die Schallereignisse vermutlich homogener auf den Hörplatz abstrahlen.

Alles in allem hat mir der Plixir Elite BAC einen deutlichen Gewinn gebracht. Ich werde mein Augenmerk vorerst weiter auf die Stromversorgung legen ...

Nach einigen Hörabenden im Laufe der letzten Wochen bin ich extrem begeistert vom klanglichen Gewinn. Der Klang hat sich weiterhin verbessert und mittlerweile kann ich auch bei schwierigen Aufnahmen keine Härten mehr wahrnehmen. Musste sich der Plixir und das Stromkabel erst einspielen? Scheint so! Auf jeden Fall zeigt dies wieder einmal, dass schnelle AB-Vergleiche selten Sinn machen. Neue Geräte und Kabel brauchen einfach viel Zeit zum Einspielen, die sollte man ihnen gönnen und sich erst dann ein abschließendes Urteil erlauben.

Wenn die finanziellen Mittel es erlauben, werde ich auf jeden Fall einen Plixir Elite BAC 1000 testen, um auch die Endstufe und das Netzteil von Aqvox für den USB-Konverter anzuschließen. Der klangliche Mehrwert gegenüber meiner jetzigen Lösung könnte jedoch deutlich geringer ausfallen und dafür wäre die Investition zu hoch. Eine andere Idee ist, das Netzkabel von der Endstufe gegen ein höher gefiltertes zu tauschen. Wie es der Zufall wollte, kam über meine Suchaufträge beim Ebay Kleinanzeigen ein Performance 5 von Fisch Audiotechnik zum Verkauf. Das Kabel kostet neu 585,- € und soll eine deutlich bessere Filterwirkung als mein bisheriges P1 haben. Der Preis war in Ordnung und zwei Tage später stand der Postbote mit dem vorbildlich verpacktem Paket vor der Tür.

Netzkabel Fisch Audiotechnik

Im Zuge dessen habe ich das Stromkabel von Groneberg für den Plixir gegen das Cobra getauscht und der DAC hat das P1 bekommen. Die Endstufe vom RG10 ist nun über das P5 angeschlossen und ein erster kurzer Hörcheck war positiv aber kein signifikanter Unterschied. Ich werde wie gewohnt einige Zeit ins Land gehen lassen, um mir ein Urteil zu erlauben.

Ich brauchte nicht lange zu warten, bereits am nächsten Tag waren Veränderungen sofort bei einem kurzen Soundcheck sehr gut nachvollziehbar. Da wir Urlaub hatten und wegen des Lockdown nicht weg gefahren sind, ergab sich immer wieder die Gelegenheit, ein paar Lieder zu hören. Am ehesten würde ich die Veränderungen wieder mal mit einer deutlichen Steigerung der Souveränität umschreiben. Alles scheint noch fester an seinem Platz, die Dreidimensionalität macht abermals einen Sprung, es klingt vielschichtiger und zieht mich noch mehr in die Musik rein. Einen Morgen konnte ich für ein Stündchen meine Playlist auf Zufall laufen lassen. Was ich in schon sehr oft gehörten Liedern plötzlich an allerfeinsten Mikrodetails entdecken konnte, ließ mich ungläubig vor meiner Anlage sitzen und hinterließ eine tiefe Zufriedenheit und Freude.

Nun habe ich ja nicht nur das Netzkabel der Endstufe, sondern auch die Kabel vom DAC und Plixir getauscht. Es wird wohl ein Zusammenspiel der Maßnahmen sein und zeigt, wie extrem wichtig eine gute Stromversorgung ist. Sicherlich ist da noch nicht das letzte Wort gesprochen, ich bleibe am Thema Strom dran, jedoch ist eine weitere signifikante Steigerung schwer vorstellbar.

Kopfhörerverstärker Meier Corda Classic

Wie weiter oben geschrieben, ist beim Klang über Kopfhörer noch viel Luft nach oben. Ab und an und für bestimmte Alben lege ich mich jedoch gerne mal aufs Sofa und lasse mich berieseln. Jetzt, über die Weihnachtstage 2020 im harten Lockdown, war mal wieder Gelegenheit. Über Kopfhörer liebe ich es im Gegensatz zum Hören über Lautsprecher, ein ganzes Album durchzuhören. Zum Beispiel  "Into the Labyrinth" von "Dead can Dance" höre ich eigentlich nie über meine Lautsprecher - warum auch immer? Alte Genesis Alben wie "The lamb lies down on Broadway" höre ich über Kopfhörer gerne auch mal komplett durch. In Bezug auf den Klang bin ich zuerst immer total entäuscht und brauche eine gewisse Zeit zum Eingewöhnen. Meine Schwachstelle wird vermutlich der KHV-Verstärker sein, der das vorhandene Potential nicht weiter gibt. Mein damaliger DAC von Aqvox hatte einen sehr guten KHV und am Audeze LCD-2 ein traumhaftes Klangbild gezaubert. Mein jetziger NOS-DAC ist um Klassen besser und der Sennheiser HD 660s sicher nicht deutlich schlechter als der LCD-2, davon kommt jedoch nicht viel an. Also schaute ich schon länger immer mal wieder nach gebrauchten KHV, will (und kann) aber nicht viel Geld ausgeben. Eigentlich hatte ich mich in den HDVA 600 von Sennheiser verguckt, die werden gebraucht so um die 700,- € gehandelt, jedoch selten angeboten. Für den Preis gibt es auch einen neuen Cuffino von Abacus, der allerdings noch nicht gebraucht zu bekommen ist. Ich suchte also weiter in alten Testberichten und Foren und bin immer wieder über KHV von Jan Meier gestolpert, die ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis haben sollen. Der Meier Audio Corda Classic soll klanglich sehr gut (für den Preis) sein und hat zwei Sachen, die mich aus Erfahrung sehr reizen: Bassanhebung und Crossfeed in verschiedenen Stufen. Das bietet der Sennheiser KHV nicht und vielleicht ist der Classic unabhängig vom Neupreis die bessere Wahl für mich? Nun denn, was bietet Ebay? Erstaunlich wenig, was ich mal als gutes Zeichnen deute. Aber dann tauchte doch ein Classic zum halben Neupreis auf und ich konnte nicht widerstehen :)

Schon lange habe ich mich nicht mehr so auf etwas neues für mein Hobby "Musik hören" gefreut. Ich nutzte die Zeit um Platz zu schaffen und meine Kabel hinter der Anlage mal wieder zu entwirren. Der Classic kam Silvester und beim Auspacken war ich sehr postitiv überrascht, ich hatte ihn nicht so massiv und akkurat verarbeitet erwartet. Erst mal Funktionstest und Bedienungsanleitung überfliegen, dann ein paar Stunden warm laufen lassen. Bei mir bleibt er, genau wie die anderen Geräte, dauerhaft an.  Jan Meier empfiehlt dies auch ausdrücklich in der Anleitung. Alleine aus diesem Grund würde ich mir keine Geräte mit Röhren kaufen, der Stromverbrauch wäre zu hoch und bei Röhren hätte ich kein gutes Gefühl, diese in Abwesenheit glimmen zu lassen. So, nach ein paar Stunden das erste ernsthafte Hören und er hat mich gleich gefangen. Ist das noch der gleiche Kopfhörer, der kann ja High End :) Ich schreibe diese Zeilen am 2. Januar 2021 und gestern Abend (also 1 Tag Dauerbetrieb) hat er nochmals deutlich zugelegt und heute klingt er schon traumhaft.

Bevor ich weiter ausschweife, erst mal ein paar Fakten zum "Meier Corda Classic" (ohne ff): Er bietet Eingänge für zwei Quellen über Cinch und einen Ausgang für 6,35 Klinke. Angeschlossen wird er mit normalem Stromkabel, hier kommt erst einmal mein ausgemustertes Groneberg zum Einsatz, späteres upgrade nicht ausgeschlossen. Die Lautstärkeregelung erfolgt mittels Relais-Schaltung und selbst bei kleinster Lautstärke kann ich keine Kanalabweichung feststellen. Gainswitch (die Taste unter dem Logo) senkt die Lautstärke ab und damit ergibt sich ein sehr schöner Regelbereich für den Sennheiser 660s. Das Crossfeed habe ich auf höchster Stufe laufen und bei den meisten Aufnahmen werde ich die Bassanhebung aus lassen. Crossfeed und Bassanhebung lassen sich jeweils ausschalten oder in zwei Stufen einschleifen. Das Crossfeed ist der Hammer und extrem stimmig umgesetzt. Hier wird nicht einfach der jeweils andere Kanal zeitverzögert und überkreuzt in geringer Lautstärke eingespeist, sondern in Abhängigkeit der Position der Schallquelle. Dadurch kann man das Crossfeed immer anlassen und es stört bei Aufnahmen mit geringer Stereobreite nicht. Bei Aufnahmen, wo Schallquellen komplett auf einer Seite stehen, wird das Klangbild deutlich natürlicher und das Hören strengt nicht an. Gute Beispiele sind der Anfang von "Wish you were here" (Pink Floyd) oder "Am Fenster" (City). Auch in vielen neueren Stücken finden sich Schallquellen auf einer Seite, die in die Musik eingebettet trotzdem unbewusst Stress verursachen und hier wirkt ein gutes Crossfeed wunder. Bevor ich nun weiter schreibe, erst einmal eine ausgedehnte Hörsession.

Ich habe nun einiges gehört und auch bewußt schlechte Aufnahmen mit einbezogen. Seit vielen Jahren macht mir das Hören über Kopfhörer wieder richtig Laune und es ist eine gute Alternative zum Hören über Lautsprecher. Es klingt anders, da die Schallquellen über Kopfhörer anders wahr genommen werden. Natürlich ist im direkten Vergleich das Gefühl eines Live-Konzertes im Wohnzimmer nicht mit dem Hören über Kopfhörer vergleichbar und kann es (für mich) niemals ersetzen. Jedoch gibt es durchaus Alben, die ich mir zukünftig eher über Kopfhörer anhören werde. Als Beispiel sei hier "Kind of blue" von Miles Davis genannt, das würde ich über meine Lautsprecher nicht durchhören, weil es mir im Sofa sitzend zu langweilig ist. Ich durchforste meine Sammlung nun gezielt nach Alben, die ich zum einen länger nicht gehört habe und die zum anderen vielleicht über Kopfhörer wieder in meinen Fokus rücken. Die Wahrnehmung über KH ist für mich auch deshalb anders, da ich mit KH im Liegen höre und durch mein seit Jahrzehnten praktiziertes Autogenes Training sofort in so eine Art Trance falle, was den Höreindruck noch verstärkt. Ab und an verschlafe ich auch schon mal ein Lied ...

TV-Ton über hochwertige Kabel und DAC

Im Dezember 2020 hat die deutsche Band "AnnenMayKantereit" ihr neues Album "12" auf YouTube vorgestellt. Die ganze Platte wurde live als Stream vorgestellt und ich habe mir das Konzert über meinen PC am Fernseher angeschaut. Da war ein wirklich tolles Konzert und klanglich gar nicht so schlecht, allerdings meilenweit vom Klang der sofort bestellten CD entfernt. Kürzlich hat meine absolute Lieblingsband "The Notwist" ihr neues Album "Vertigo Days" veröffentlicht und auf YouTube findet man dazu einen schönen Clip ihres Songs "Into Love / Stars", eingespielt im Plattenladen. Ich habe den Clip erst auf dem iPad geschaut und wollte ihn dann zusammen mit meiner Frau auf dem Fernseher anschauen. Da ich durch den Kauf des Kopfhörerverstärkers keinen extra PC mehr an der Anlage habe, hätten wir das Musik-Laptop über HDMI anschließen und schauen können. Wir haben aber auch einen Amazon Fire-Stick und ich habe mir YouTube über den Fire-Stick installiert und war sehr positiv überrascht, wie gut es klanglich ist. Der Ton läuft digital durch den Fernseher, wird per Lichtleiter-Kabel abgegriffen und im iFi iDSD (DAC) gewandelt. Dann geht es per "guten" NF-Kabeln zu Verstärker. Wo kann ich da klanglich noch mehr raus holen? Wie gut kann es werden?

Ich schaute erst einmal nach bezahlbaren IR-Kabeln und entschied mich für die "Forest" von Audioquest aufgrund der vielen guten Bewertungen. Deutlich schwieriger und teurer würde es werden, die NF-Kabel von Audio-Optimum gegen klanglich überlegene Kabel zu tauschen. Dann fiel mir ein, dass ich noch ein einzelnes JH88 in der Kabelkiste habe, seinerzeit als Digitalkabel gekauft und viele Jahre eingesetzt. Das Digitalkabel von Jürgen ist identisch mit dem NF-Kabel (75 Ohm) und so suchte ich nach einem einzelnen Kabel in 1 m Länge. Auf Ebay wurde ich fündig, beide Kabel waren ein paar Tage später hier und ich lasse zwecks Einspielen ein paar Tage ins Land gehen. Lohnt sich der Aufwand für den Fernsehton?

Für den Fernsehton, also alles was über die t-online Box kommt, eher weniger. Die Unterschiede sind vernehmbar, jedoch nicht elementar. Obwohl, neulich beim "Tatort" setzte in einer Szene Musik im Hintergrund ein und ich war erstaunt, wie weit sich die Musik von den Stimmen absetzte. Vielleicht müsste auch das HDMI-Kabel gegen ein besseres getauscht werden, um die nachfolgenden Verbesserungen hörbarer zu machen. Oder ich muss mal ein Konzert über t-online hören. Ganz anders über den Amazon Fire-Stick, YouTube-Videos klingen je nach Aufnahmequalität erschreckend real und fast schon high-endig. Wir haben einiges an Konzerten und Musikvideos geschaut und das macht jetzt echt Spass. Filme über den Fire-Stick profitieren natürlich auch deutlich, dies wäre mir aber nicht so wichtig. Alles in allem hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

Netzkabel - teuer ist leider geil

Weiter oben schrieb ich: "ich bleibe am Thema Strom dran, jedoch ist eine weitere signifikante Steigerung schwer vorstellbar" Vergiss es, Thomas - da liegt noch so viel Potential! Über Pfingsten 2021 konnte ich ein Stromkabel weit ausserhalb meiner (jetzigen) finanziellen Möglichkeiten in meine Kette einschleifen. Ich entschied mich für den Anschluss an die Endstufe meines RG10, hier ist sonst das Performance 5 von Fisch Audiotechnik am werkeln, mit knapp 600,- € (1,5 m) bestimmt kein Billigkabel und hat seinerzeit gegenüber dem P1 eine deutliche Steigerung gebracht. Das getestete Stromkabel hat auch ein passives Filterelement und kostet ein vielfaches des P5 von Fisch. Sofort nach dem Umstecken habe ich es schon bereut. Was nur dieses eine Kabel noch rausholt, läßt mich etwas depremiert zurück - ich kann es mir nicht leisten. Ich habe einige Stücke gehört und war bei jedem Song erstaunt, was diese 2 m (hinter dem Netzfilter von Fisch) bewirken. Zudem war das Kabel noch nicht vollständig eingespielt und würde garantiert noch letzte kleine Härten obenrum verlieren. Ich habe Details in den Liedern wahrgenommen, die nach AB-Vergleich mit dem P5 zwar auch hörbar sind, jedoch von der übrigen Musik zugedeckt werden bzw. nimmt man sie nicht bewußt war. Stimmen bekommen eine nochmals gesteigerte Realität, so real klingt es einfach sonst nicht. Die Räumlichkeit nahm gefühlt um einige Meter in allen Dimesionen zu, insgesamt klang es etwas heller. Das war der einzige Kritikpunkt, den ich aber auf das fehlende Einspielen schieben würde. Die größte Steigerung würde ich mit "organischer" beschreiben. Auf jeden Fall haben ein paar Lieder mit diesem Kabel gereicht, um diesen Klang nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen.

Ich teile mittlerweile die in High End Kreisen gängige Meinung, dass Geräte und Lautsprecher nur zu ca. 1/3 für den Klang verantwortlich sind, der Rest wird durch Kabel und Zubehör bestimmt. Bei Zubehör besonders der Bereich Gerätelagerung (Unterstellfüße, Basen) und natürlich die Raumakustik. Bei Kabeln sind es tatsächlich die Stromkabel, denen eine zentrale Bedeutung zukommt. Alle nachfolgenden Kabel können erst dann ihr Potential voll ausspielen und die Geräte / Lautsprecher sowieso.

Nun beginnt die Jagd von neuem, wenn ich "es" zu einem "leistbaren" Preis gebraucht finde, schlage ich sofort zu. Namen nenne ich an dieser Stelle noch nicht. In ein paar Tage bekomme ich ein Stromkabel eines bekannten deutschen Herstellers testweise geschickt. Preislich eher bei meinem P5 aber ein ganz heißer Tipp von fairaudio. Hören wir mal ...

Netzkabel Audioplan Ampére S

Ein paar Wochen später, Mitte Juni 2021, kam das neue Netzkabel von Audioplan (Testmuster). Herr Thomas Kühn, der Inhaber von Audioplan, gab mir noch ein paar Tipps bezüglich Einspielen und dann kam der große Moment. Kann es klanglich dem oben erwähnten und achtmal so teuren Netzkabel annährend das Wasser reichen? Ich hatte nach dem Test mit dem teuren Kabel kaum noch Musik gehört, am Anfang nach dem zurück auf mein Performance 5 klang es für meine Ohren deutlich schlechter. Ich habe nochmals Feintuning bei der Aufstellung der Lautprecher betrieben und sie nach einigen Versuchen letztlich einen Hauch weiter eingewinkelt um den Hochtonbereich etwas luftiger zu bekommen. Das passte soweit und ein paar Wochen später beim nächsten Hören war ich ganz zufrieden. Trotzdem blieb das Gefühl, wie viel besser es klingen könnte. Nun also das Ampére S eingesteckt und gleich mal ein Ohr riskiert. Es war nicht dieser AHA-Effekt, das Kabel war allerdings total neu und braucht ein paar Tage Zeit. Trotzdem fielen mir klanglich ein paar Dinge auf, die mein Gehirn auf jeden Fall positiv bewertet. Am nächsten Tag die erste längere Hörsession und eine erste  Begeisterung stellt sich ein. Diese Begeisterung verstärkte sich mit den Tagen und gefühlt lag es nun schon dicht am teuren Kabel, wobei es anders klingt. Es zeichnet tendenziell dunkler, jedoch fehlen keine Informationen an sich, sie sind nur schwärzer eingefärbt. Das Kabel zaubert einen sehr schönen, ausladenden Raum mit exakter Ortung der einzelnen Schallquellen. Die dunkle Färbung verführt zu lautem Hören, da sie leichte Restschärfen rausnimmt. Ob das nun die reine Lehre ist, sei dahingestellt. Es macht einfach nur Freude und das ist das Ziel. Die Dynamik ist ausgeprägter als ich es gewohnt bin, besonders beim lauten Hören erschrank ich bei einigen Passagen und die Augen wurden feucht vor Begeisterung. Der untere Bereich kommt sehr straff mit ordentlich Tiefgang, so liebe ich es.

Werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf das Kabel. Die Stecker sind von ATL und auch einzeln bei Audioplan zu erwerben. Das Besondere ist die Ausführung in Reinkupfer, was durch ein besonderes Herstellungsverfahren erst möglich wird und auf dem Markt einzigartig ist. Laut Thomas Kühn:  

"Klanglich besitzt der ATL Kupferstecker nach meiner Erfahrung den geringsten Eigenklang. Gegenüber Standardsteckern klingt er sauberer, unverzerrter, farbiger und liefert deutlich mehr Grundtonenergie und Schwärze im Bass. Verglichen mit hochpreisigen, galvanisch veredelten Steckern überzeugt er mit perfekter tonaler Balance und natürlicher harmonischer Struktur."

Diese Beschreibung trifft es sehr genau im Vergleich mit dem P5, es klingt einfach entspannter und verführt zu lautem Hören, was dann richtig, richtig viel Spaß macht. Diese Zeilen schreibe ich nach einer guten Woche und das Kabel legt garantiert noch zu. Mehr Hintergrundinformation zum Kabel selbst ist im Bericht von fairaudio zu lesen - "Sanfte Evolution" von Jörg Dames.

Das P5 steckt genau neben dem Ampére S in der Fisch-Leiste (Analog-Ausgänge) und so brauche ich nur hinten am SL RG10 kurz umstecken, um beide Kabel zu vergleichen. Auch wenn ein direkter Vergleich zum teuren Kabel leider nicht mehr möglich ist, so habe ich die Unterschiede zum P5 noch sehr gut im Gedächnis.

Die Unterschiede zwischen P5 und dem Hochpreis-Kabel waren deutlicher und das Kabel steht auf meiner Wunschliste nach wie vor ganz oben. Gerne hätte ich es direkt mit dem Audioplan verglichen aber lassen wir die Kirche im Dorf, für einen Bruchteil des Preises macht das Ampére S einen extrem guten Job und Herr Kühn merkt an, dass es sich an einer anderen Filterleiste eventuell noch wohler fühlen würde. Ach so, ich bat um Zusendung der Rechnung.

Nach einiger Zeit fielen mir die jetzt wieder größeren Klangunterschiede zu verschiedenen Tageszeiten auf. Das P5 von Fisch Audiotechnik hatte eine deutliche Filterwirkung und meine Kette klang eigentlich fast immer gleich, egal ob tagsüber oder spät abends. In den letzten Tagen hatte ich etwas Probleme mit meinem Router und erst nach einem Reset funktionierte alles wieder. Es wurde spät und ein kurzer Test sollte diesen Abend beenden. Alles lief wieder und der Klang hat mich echt geflascht, hat mir jemand heimlich das teure (immer noch ungenannte) Stromkabel an die Endstufe gehängt? Ich habe nur drei Lieder gehört, war völlig begeistert und habe am nächsten Tag mal wieder das Netz durchwühlt, ob es irgendwas bezahlbares in Sachen Stromtuning gibt, um auch die Endstufe wieder besser gegen den Müll aus dem Netz zu schützen. Kurze Erklärung: Abends und nachts ist das Stromnetz meist deutlich weniger belastet und das ist klanglich je nach Kette gut hörbar.

Furutech NCF Clear Line AC Power Optimizer

Das Ding lief mir schon öfters im Netz über den Weg und ist mit 250,- € bezahlbar. Es wird in einen freien Steckplatz in die Stromleiste gesteckt und soll den Klang verbessern. Mittlerweile haben viele Händler das Teil im Programm und bieten die Rücknahme an, falls es zu Hause nicht die versprochene Wirkung entfaltet. Bestellt habe ich es über Audiosaul und Wolfgang Saul schreibt sehr begeistert über das kleine Gerät. Es handelt sich nicht um einen Netzfilter, stattdessen dämpft der NCF (Nano-Crystal-Formula) die Resonanzen, die in den Wechselstromleitungen und an den Ausgängen auftreten. Diese Resonanzen sind Geräusche, die sich an den Netzteilen der Geräte vorbeischleichen. Dieses Rauschen wirkt sich besonders unangenehm auf Quellkomponenten aus, die im Millivolt-Bereich arbeiten. Durch das Absenken des Grundrauschens verbessert der NCF Clear die Dynamik und hilft beim Abrufen von mehr Obertönen. Das NCF-Logo war übrigens auch an dem teuren Netzkabel an Stecker und Buchse zu finden. Die Wirkung soll sich mit zwei der Geräte übrigens noch steigern lassen, nun stecken wir erst mal einen ein:

Es klang in etwa so, wie ich es am Abend zuvor wahrgenommen hatte, also für frühen Nachmittag mitten in der Woche erstaunlich gut. An dieser Stelle ein großes Lob an Audiosaul, Mittwoch bestellt und Donnerstag steckte es schon in der Leiste. Ich hörte den gleichen Abend noch recht lange Musik. Vor vielen Jahren habe ich mir "Heroes of Nature" von Smoke City gekauft und diese CD schlummerte ungehört auf meiner Festplatte. Ich liebe "Flying away" von Smoke City (1997) und habe damals lange nach einer bezahlbaren CD vom Nachfolger gesucht. Allerdings war ich klanglich und musikalisch etwas entäuscht und so geriet die CD in Vergessenheit. Neulich beim Sport habe ich sie dann nach Jahren mal wieder gehört und fand sie gar nicht mehr so verkehrt. Auf jeden Fall wollte ich meiner Frau nur kurz das aus meiner Sicht sehr gelungene Cover von "Imagine" (John Lennon) vorspielen und der Klang hat mich förmlich erschlagen. Ich habe die CD komplett durchgehört und einige Lieder werden es in meine Musikliste schaffen. Die nächsten Tage fand ich immer mal wieder Gelegenheit, etwas Musik zu hören. Es sind wieder diese vemeintlichen Kleinigkeiten:

Habe ich jemals Lonnie Plaxico beim Spielen seines Bass auf "Rendesvouz" von Cassandra Wilson & Jacky Terrasson leise stöhnen hören? Zumindest fiel es mir das erste mal bewußt auf und ich kenne die Platte sehr gut. Die räumliche Darstellung und auch die Durchhörbarkeit der Schallereignisse hat sich verbessert, das Klangbild ist insgesamt reiner geworden und laut Hören macht noch mehr Spass. Schnelle AB-Vergleiche bringen meist nicht viel und so ließ ich einige Tage ins Land gehen, bevor ich den NCF Clear Line wieder aus der AFL-Leiste von Fisch Audiotechnik entfernte. Nach einigen Tagen zog ich ihn nach "Imagine" raus und startete das Cover von Smoke City erneut. Es reichten wenige Sekunden, um die Unterschiede zu hören. Dann kam meine Frau gerade nach Hause und so blieb der Stecker noch ein halbes Stündchen draußen. Später konnte ich das Stück dann nochmal mit Stecker hören und soweit war alles wieder gut ... aber

Trotz späterer Stunde hatte ich das Gefühl, das Niveau wäre wieder etwas abgesackt - also etwas schlechter als vor dem Ziehen des NCF Clear. Halten Sie mich für besch.... aber erst nach einigen Tagen hat mein System wieder perfekt geklungen. Der nächste Hörabend kann kommen, wird ja bald Herbst und die Tage kürzer.

Zwei Tage später zu fortgeschrittener Stunde fiel mir ein, dass ich vor zwei Jahren "Revolver" von "The Beatles" gekauft hatte und eigentlich damals nur kurz reingehört hatte, ich mag ja eher die spätere Phase. Klanglich sind die Aufnahmen sicherlich nicht mit modernen, hochwertigen Aufnahmen zu vergleichen aber eine gute Anlage macht daraus ein Erlebnis, als ob man im Tonstudio dabei gewesen wäre. Ich habe meiner Frau ein paar Lieder vorgespielt und sie saß ungläubig vor den Bullis, eine gute Anlage ist eine Zeitmaschine. Natürlich läßt es mir keine Ruhe, wie wohl ein zweiter NCF Clear den Klang meiner Kette weiter verbessern könnte. Süchtig? Definitiv!

Ich fand einen auf eBay, deutlich unter Neupreis. Ich beschäftige mich seit geraumer Zeit intensiv mit der Stromversorgung und das AHA-Erlebnis war das oben erwähnte teure Stromkabel an der Endstufe. Nun lasse ich die Katze mal aus dem Sack, es war ein Acoustic Revive Power Sensual MD. Verglichen mit den teuersten (und besten?) Lösungen auf dem Markt ist dieses Kabel noch vergleichsweise bezahlbar. Die Eindrücke von Marco Kolks ("schiere, reine Verblüffung") oder Andreas Wenderoth ("Dynamik und Präsenz, die ich in meinen Komponenten so noch nie erlebt habe") konnte ich auf Anhieb nachvollziehen. Ein Siltech Triple Crown kostet mit 15.800 € mehr als viermal mehr. Was beide Kabel eint, sie verwenden die gleichen Furutech Stecker und Buchsen mit dem blauen NCF-Logo. Dieses Logo hat sich bei mir eingebrannt und das war der ausschlaggebende Grund, warum ich den NCF Clear Line testweise bestellt habe. In Kombination mit dem Netzkabel von Audioplan geht es nun deutlich in die Richtung wie mit dem Power Sensual. Das steht immer noch auf meiner Wunschliste ganz oben und die NCF Clear würden auch mit dem Kabel ihre Wirkung zeigen, zumindest in meiner jetzigen Konstellation. Interessant wäre, ob die NCF´s auch in Verbindung mit einem großen Plixir Elite BAC noch eine signifikante Verbesserung bringen würden. Aber nun heißt es abwarten auf die Ankunft des zweiten NCF Clear Line AC Power Optimizer.

Am nächsten Tag steckte er in der Leiste, nun steckt einer am Anfang und der andere am Ende. Ich hatte etwas bedenken, weil der letzte Platz ein gefilterter für Digitalgeräte ist. Mein Aqvox-Netzteil für den iFi (Fernsehton) musste leider weichen. Einige Stunden nach dem Einstecken ein kurzer Hörcheck mit sehr positiven Gefühl, richtig Zeit hatte ich erst einen Tag später und eigentlich gar keine Lust, Musik zu hören. Ich ließ mal wieder meine Lieblingstitel (irgendwas um die 3000 Titel) auf Zufall laufen, zog vorher die Rollos vor die Scheiben und den Akustikvorhang hinter meinem Hörplatz zu. Ehrlich? Ich rechnete nicht mit einer weiteren deutlich hörbaren Steigerung, eher so mit Nuancen. Ich sage nur, der Hammer, was dieser zweite NCF Clear rausholt. Als ob er nur darauf gewartet hat, endlich nicht mehr alleine schuften zu müssen und gemeinsam geht doch alles besser, oder? Im Netz ist viel zu finden über diese kleinen Wunder, ich kann alles nachvollziehen und versuche es mal mit eigenen Worten.

Das Klangbild ist nochmals deutlich reiner geworden, wie von letztem Unrat befreit. Unwillkürlich wandert der Lautstärkeregler immer weiter, den Bullis scheint das richtig Spaß zu machen und mir erst!  Tiefe Frequenzen werden deutlich akkurater rausgearbeitet und es geht tatsächlich noch tiefer in den Keller ohne ins dröhnige zu rutschen. Die holografische Abbildung gewinnt deutlich an Raum, besonders zwischen den Schallereignissen ist noch mehr Luft. Was mir gestern extrem auffiel, waren diese feinen Nebengeräusche vom Aufnahme-Equipment in fast jedem Lied, besonders natürlich in leisen Passagen oder am Anfang und Ende. Das kannte ich von einigen Liedern aber in in dieser Deutlichkeit habe ich das bisher nicht wahrgenommen. Nach der Hörsession war für micht klar, das Niveau des teuren Stromkabels insgesamt erreicht zu haben, wobei es vielleicht sogar noch besser klingt. Wie weiter oben geschrieben, hatte das Power Sensual MD ja eine gewisse Betonung in höheren Frequenzen, die beim lauten Hören störten und vermutlich auf fehlendes Einspielen zurückzuführen waren. Das ist jetzt absolut nicht der Fall und richtig laut macht echt Laune.

Mir zeigt es wieder einmal, wie viel Luft nach oben noch vorhanden ist. Besonders freue ich mich, dass mein Equipment diese Verbesserungen deutlich hörbar macht. Ich werde also weiter am Thema Strom dran bleiben, bevor ich in anderen Bereichen investiere. Abschließend kann man wohl sagen, dass die Furutech NCF Clear Line AC Power Optimizer ein im Bereich Strom noch nicht ausgereiztes System deutlich nach vorne bringen können. Eine dicke Empfehlung und am besten selber testen.

Schuman-Generator

In den letzten Jahren habe ich immer mal wieder von Schuman-Generatoren gelesen. Durch meine intensive Beschäftigung mit Stromversorgung und dadurch mit der Firma Acoustic Revive, lese ich fast zwangsläufig auch über deren Geräte RR-77, RR-777 und RR-888 (aktuelles Gerät). Ich habe mir allerdings aus Kostengründen nicht das "Original" sondern ein günstiges Gerät von Nobosound gekauft, in einer schönen Holzbox. In Foren las ich von Vergleichen mit dem RR-777 und scheinbar vergleichbarer Wirkung. Das Gerät erzeugt elektromagnetische Wellen im Bereich um 7,83 Hz, welche zum Wohlbefinden beitragen sollen und auch Klänge besser wahrnehmbar machen (sollen). Nachdem das Gerät ein paar Tage lief und die Musik mich bei einem Hörabend extrem in ihren Bann gezogen hat, hatte ich keine Lust auf AB-Vergleiche. Dann las ich allerdings von der optimalen Positionierung (in mind. 1,40m Höhe und am besten zwischen den LS) und stellte das Gerät nochmal um. Es stand bei ca. 1,30m und rechts hinter mir im Regal auf unseren alten Röhrenradio, jetzt wanderte es im Regal mit Verlängerungskabel ganz nach oben. Dort stand es und ein paar Tage später hörte ich Musik, nur wollte sie mich einfach nicht so richtig packen. Am nächsten Tag ein neuer Versuch, wieder fehlte mir was. Dann habe ich das Gerät wieder zurück gestellt und ein paar Tage gewartet (Nobosound spricht von 60 Stunden). Nun war allerdings genau in diesen Tagen mein W-Lan-Router defekt und Laptop/iPad über mein Handy im W-Lan, das kann natürlich auch eine Rolle gespielt haben. Auf jeden Fall hatte ich gestern den neuen Router in Betrieb (gleiches Modell) und testete nochmal kurz, ob die Fernsteuerung der Musiksoftware über das iPad funktioniert. Es klang magisch und kein Vergleich zu den beiden Tagen, wo der Funke nicht überspringen wollte. Die Musik nahm mich extrem gefangen und ich werde nach der nächsten längeren Hörsession den Schuman-Generator am Ende mal ausschalten und die letzten Lieder nochmal hören ... demnächst mehr.

Die Quelle

Seit dem ich den Audio-Optimum NOS-DAC betreibe, frage ich mich, inwieweit er in meiner Konstellation ausgereizt wird. Damit meine ich zuerst einmal den Weg zum DAC hin, in meinem Fall also das Rippen der CD, Laptop mit JRiver, gutes USB-Kabel, 2 x Jitterbug, Reclocker und gutes Koax-Kabel. Mir ist völlig klar, dass ein höchstwertiger Musikserver klanglich mehr rausholen wird, vermutlich müsste ich auch alle CDs neu rippen. Leider sind solche Lösungen sehr teuer und machen erst einmal viel Arbeit. Zudem ist die Frage, ob die Steuerung solcher Systeme über App auch in 10 Jahren noch funktioniert? Meine Frau hört über unsere Anlage alleine nie Musik, weil es ihr viel zu aufwendig ist, dass Laptop anzuschließen, die Software zu starten und dann über das iPad zu bedienen. Alle unsere CDs stehen seit einigen Jahren wieder im Wohnzimmer, alphabetisch sortiert und irgendwie vermehren sie sich auch ständig :)

Ich kam also ins Grübeln und habe mir überlegt, wie wichtig mir die Bedienung meiner Anlage über das iPad ist. Natürlich geht es bis auf den Startprozess kaum einfacher und bequemer, besonders meine Favoritenlisten machen für mich das Musikhören zum Erlebnis. Allerdings höre ich tatsächlich im Auto, beim Sport und auch über Kopfhörer immer Alben und keine Listen. Was wäre also so schlimm, wenn ich wieder CDs in einen CD-Spieler legen müsste, um Musik zu hören? Wie weit würde ich klanglich gegenüber meiner jetzigen Lösung kommen? Wie teuer wäre eine endgültige Lösung im Bereich der Quelle? O.K. - frag ich mal Google.

Ich habe nicht viel in Verbindung mit meinem NOS-DAC gefunden, jedoch allgemein recht viel über CD-Laufwerke in Verbindung mit hochwertigen Wandlern. Als günstige Lösung bin ich immer wieder über den Audiolab 6000 CDT gestolpert, negative Aussagen habe ich in Bezug auf den Preis (ca. 500,- €) keine gefunden. Nach oben ist wieder mal alles offen und da finde ich den Jay´s Audio CDT2-MK3 sehr interessant, der preisklassebezogen (2500,- €) in den höchsten Tönen gelobt wird. Nun gut, später vielleicht. Erst mal suchte ich nach einem gebrauchten Audiolab, der nach Aussage einiger im Netz sogar hochpreisige Wandler sehr weit ausreizen soll. Es werden auch verschiedene Tuningpakete angeboten, die bezahlbar sind.

Audiolab 6000 CDT (CD-Transport)

Black is beauty und die Auswahl an schwarzen Geräten war gebraucht fast null, nur einer wurde als Vorführgerät bei einem Händler mit voller Garantie angeboten. Ich nahm sofort Kontakt auf und kaufte ihn deutlich unter Neupreis, da blieb noch Geld für ein angemessenes Netzkabel übrig. Ich entschied mich für ein Supra LoRad 1.5. Zwischenzeitlich erhielt ich einen Anruf vom "Hifi-Architekten" Helmut Oltersdorf, diesen hatte ich nach seinen Erfahrungen mit dem NOS-DAC an hochwertigen Laufwerken gefragt - er nutzt einen C.E.C. TL 2N am Audio-Optimum und konnte nur gutes von dieser Verbindung berichten. Zudem hat er auch den Audiolab 6000 CDT im Programm und untermauerte die guten Eindrücke, die ich im Netz gelesen hatte. Im recht langen Gespräch gab er mir viele Tipps und konnte diese sehr fundiert erläutern. Vielen Dank und ich werde das ein oder andere bestimmt probieren und gerne auch vorbei schauen, wenn ich mal in der Nähe bin.

Er kam bei kühlen Aussentemperaturen an und nach dem Umbau meines Racks fand er seinen Platz unten neben dem Verstärker, erst einmal ohne spezielle Unterstellfüsse. Vorher habe ich die Sicherung gegen eine rhodiumbeschichtete Sicherung von Padis getauscht. Obwohl kalt und vermutlich kaum eingespielt nicht viel zu erwarten war, klang es echt gruselig. Stimmen metallisch hohl, Räumlichkeit kaum vorhanden, alles klebte an den Lautsprechern. Nach ein paar Stunden war er schon deutlich besser und es kam tatsächlich Musik raus! Da sage noch einer, ein CD-Transport hat keinen Einfuss auf den Klang!

Die Nacht war arbeitsintensiv mit Cassandra Wilson´s "Traveling Miles" für den optisch und haptisch sehr gelungenen CDT im Dauerlauf. Wie bekam ihm die Nacht mit ihr alleine? Ausgesprochen gut und kaum zu glauben, was diese eine Nacht gebracht hat. Am morgen habe ich verschiedene Stücke gehört, die ich sehr gut kenne und das ist schon sehr nahe am gewohnten Klang. Noch ist ein leichter metallischer Beigeschmack in Stimmen wahrzunehmen und die holografische Abbildung ist noch ganz wie gewohnt, insgesamt jedoch schon richtig gut.

Am Abend (Samstag) haben wie einen gemütlichen Musikabend gemacht, am Sonntag habe ich auch noch ein wenig gehört und es ist dicht an meiner vorherigen Lösung, jedoch nicht perfekt. Die Räumlichkeit ist in der Breite schon fast wie gewohnt, in der Tiefe dürfte es gerne noch etwas mehr sein. Insgesamt fehlt mir noch etwas "Farbe" im Klang, besonders bei nicht so gut klingenden CDs fällt mir das auf. Meine Frau freut sich sehr über den Player und wird sich nun auch gerne mal alleine vor die Anlage setzen.

So, was geht? Ziel ist mindestens den Klang der vorherigen Lösung zu erreichen, schöner wäre besser! Wenn der Audiolab das schafft, sollte ein richtig gutes Laufwerk es deutlich toppen.

Zum einen muss er sich weiter einspielen, 2-3 Wochen sollte man ihm zugestehen. Trotzdem schaute ich weiter, was noch zu machen ist. Zum einen habe ich meine geliebten Blotevogel CD-STR5 gebraucht zum guten Kurs gefunden und bin sehr gespannt. Mein letzter CD-Spieler von Sony CDP-50ES (hochgradig getunt) profitierte damals deutlich von dem String-System.

Er hängt zwar an einer guten Netzleiste mit spezieller Filterung für Digitalgeräte aber aus meiner Erfahrung ist ein Trenntrafo neben einem guten Netzkabel für Digitalgeräte sinnvoll. Besonders CD-Spieler streuen gerne auch hochfrequente Störungen zurück ins Netz, dies wird von Trenntrafos verhindert. Die Dinger sind leider teuer und das Beste wäre vermutlich ein größerer Plixir mit mehr Anschlüssen. Ich bin "lang hingefallen" als ich die neusten Preise gesehen habe, da war meiner (gebraucht) echt ein Schnäppchen. Durch meine postiven Erfahrungen mit Audioplan habe ich mich auf die Suche nach einem älteren (und bezahlbaren) Power Plant gemacht und konnte mittels Preisvorschlag einen auf eBay ergattern.

Am Montagabend, also nach drei Tagen Dauerlauf, legte ich William Fitzsimmons "Charleroi" ein und war ziemlich geflascht über den Klang. Extrem holografisch und eine sehr natürliche Stimmwiedergabe. Da ich diese CD scheinbar nie eingelesen und erst am Wochenende entdeckt hatte, folgte das mir sehr bekannte Album von Dillon "This silence kills" und ja, deutlich besser als noch am Samstag und fast besser als über PC. Es klang natürlicher, dafür fehlte ein wenig Auflösung, ich würde von einem Patt sprechen. Nun erwarte ich sehnsüchtig die Unterstellfüße und den Trenntrafo.

Der Trenntrafo kam am Dienstag und ich hatte die Größe etwas unterschätzt, zudem ist das Anschlusskabel recht kurz. Es war sehr knapp aber nun hat er einen unauffälligen Platz unten neben dem linken Lautsprecher gefunden. Erster Höreindruck mit dem deutlich durchgekühlten PowerPlant war schon gut und vor allem die Tiefenstaffelung hat zugelegt. Mit dem Klang könnte ich schon leben, nur ist mein Ziel ja eine deutliche Steigerung zu meiner bisherigen Lösung. Einen Tag später kamen die Blotevogel und der 6000 CDT hat einen weiteren Tag im Dauerlauf hinter sich.

Am Freitag, also nach einer Woche, klingt er unter meinen jetzigen Bedingungen sehr stimmig und eigentlich stören je nach Aufnahme nur leichte Härten im mittleren Bereich, die hauptsächlich Stimmen einen metallischen Touch geben können. Bei vielen hochwertigen Aufnahmen ist es bereits "rund" und mit zunehmender Einspieldauer wird es hoffentlich noch besser. Das ist jedoch Jammern auf hohem Niveau!

Der 6000 CDT spielt für seine Preisklasse extrem holografisch mit einem bis dato nicht gehörten Tiefgang, meine PC-Lösung hat er nach einer Woche hinter sich gelassen. Es klingt anders und daran musste ich mich etwas gewöhnen. Er spielt deutlich "trockner" und etwas dunkler, als ob bei meiner PC-Lösung etwas dazu gemischt wurde, was nun fehlt. Insgesamt hört es sich so richtiger an und gute Aufnahmen lassen mich sprachlos vor der Anlage sitzen. Richtig, richtig gut! Unbedingt beim Hören das Display ausschalten, sonst klingt er nervöser und dünner.

Übrigens lieben wir es, wieder ans CD-Regal zu gehen und uns eine gute Scheibe raus zu ziehen. Wir hören deutlich mehr Musik, auch gerne nebenbei beim Kochen etc. Besonders meine Frau freut sich sehr über "back to the roots" und entdeckt gerade unsere CD-Sammlung neu.

Tja, der nächste Schritt wird leider nicht so schnell gehen und wir sparen auf unser Traum-Laufwerk. Bis dahin probiere ich aus, wie ich den 6000 CDT zu noch besserem Klang verhelfen kann, ohne ihn extern tunen zu lassen. Das Geld würde ich später nicht mehr raus holen.

Standardmäßig stellt sich der Audiolab 6000 CDT nach 20 Minuten aus, sofern keine CD läuft. Laut Bedienungsanleitung soll man diese Zeit auf eine Stunde oder auf "Never" ändern können. Da es nicht genau erklärt war, nahm ich Kontakt mit dem Vertrieb auf. Laut IAD soll man die Standby-Taste gedrückt halten und kann dann mit den Skip-Tasten die Einstellung ändern. Bei mir klappte es damit nicht, jedoch mit der Taste "Info" statt der Skip-Tasten. Nun ist er dauerhaft im Standby und klingt gleich richtig gut, er muss sich nicht erst warm laufen. Meine Erfahrung zeigt auch, dass dauerhaft eingeschaltete Geräte nach ein paar Wochen zur klanglichen Höchstform auflaufen. Das sind mir die ca. 3,- € pro Monat wert, zumal wir Ökostrom haben.

Für Sicherungen kann man viel Geld ausgeben, meine Padis im CD-Transport war mit unter 30,- € noch recht günstig und sie lag eh noch rum. Da der abgesicherte Wert zu hoch war, bestellte ich mir eine Sicherung mit dem richtigen Wert von "Hifi-Tuning", die Supreme "T" in der Ausführung 0,315mA. Diese Sicherungen haben einen sehr guten Ruf und sind mit 50,- € noch bezahlbar. Nach dem Tausch ist mir klanglich nichts aufgefallen, jedoch benötigen auch Sicherungen "burn-in". Ich bin kein Hifi-Tester sondern höre einfach nur gerne Musik, AB-Vergleiche mache ich eher selten, weil ich meine, ein sehr gutes Klang-Gedächnis zu haben. Die Zeit wird es also zeigen und überhaupt spielt sich das System rund um den CDT immer noch weiter ein. Ich habe ein paar geliebte longtracks, meistens höre ich diese Tracks wie "Am Fenster" (City), Tubular Bells (Mike Oldfield), Supper`s ready (Genesis) oder Just a poke (Sweet Smoke) jahrelang gar nicht und bin dann ziemlich geflascht über den Klang dieser alten Aufnahmen. Neulich war "Am Fenster" in Maximallautstärke dran, also was mein Verstärker gerade noch so schafft. Sehr, sehr geil und deutlich intensiver als in meiner Erinnerung.

Colours of Sound Digitalkabel

Parallel schaue ich nach anderen Koax-Digital-Kabeln, vielleicht toppt ja ein bezahlbares mein hochgeschätztes DR-510 von Oyaide? Mein Hifi-Freund Jörg (siehe weiter oben - der sich damals auch den NOS-DAC gekauft hat) hat gute Erfahrungen mit Colours-of-Sound gemacht. Auf der Homepage von Domenico Sarno finden sich viele begeisterte Berichte von Hörern und er hatte auch schon einen Bericht über seine Kabel im Hörerlebnis. Nach dem Tipp von Jörg hatte ich die Kabel immer auf dem Schirm und nun würde ich sein preislich nahezu identisches Digitalkabel gerne testen. Er bietet an, ohne Vorkasse jedes Kabel für ein paar Wochen in die eigene Kette zu integrieren und es bei Nichtgefallen einfach zurück zu senden - wie fair ist das denn? Da ich immer wieder gelesen habe, dass ein Digitalkabel eine bestimmte Mindestlänge haben sollte (1 m) und es bei mir durch den Umbau sowieso etwas knapp ist, fertigt mir Herr Sarno eigens ein Kabel mit 1,25m. Nun heißt es warten ...

Das Kabel kam erstaunlich schnell hier an, nur leider passte der Stecker am DAC nicht. Ich habe in Absprache mit Herrn Sarno alles probiert, der Stecker wollte aufgrund der versenkten Buchsen am DAC nicht drauf gehen. Kein Problem, er baut mir ein neues Kabel mit anderen Steckern, die etwas schmaler sind. Das war am Wochenende und bereits am Dienstag war das neue Kabel hier! Mein Oyaide hat übrigens doch nur eine Länge von 70cm und so baute mir Colours of Sound das neue Kabel in 1m. Es passte :)

Kurzer Funktionstest und dann den CDT in den Dauerlauf versetzt. Ein erster Hörcheck nach einem Tag ließ schon gutes erahnen aber ich ließ das Kabel zwei Tage vor dem ersten ernsthaften Hören einspielen. Während ich diese Zeilen tippe, läuft er immer noch im Dauerlauf und nach meiner Erfahrung legen auch Kabel immer noch weiter zu.

Das Oyaide DR-510 ist bestimmt kein schlechtes Kabel und konnte sich in Vergleichen gegen preislich ähnliche Kabel vor einiger Zeit deutlich durchsetzen. In Foren wird berichtet, wie gut sich das Oyaide auch gegen preislich deutlich teurere Digitalkabel aufgrund seiner Ausgewogenheit schlägt. Der hauptsächliche Grund nach einem Digitalkabel zu schauen, war das etwas harsche meines Audiolab 6000 CDT im oberen Mittenband, was bei der einen oder anderen (schlechten) Aufnahme trotz hinreichender Einspielzeit auffiel. Da ich wegen dem geplanten Umstieg auf ein teures Laufwerk kein Geld in den Player an sich stecken möchte, schaue ich nach Möglichkeiten, das Optimum aus dem Audiolab rauszukitzeln.

Meine Idee war gut, das Digitalkabel von Domenico Sarno klingt insgesamt harmonischer und sogar noch etwas räumlicher als das Oyaide. Besonders die Stimmwiedergabe gewinnt auch (oder gerade) bei nicht so guten Aufnahmen an Autenzietät und ermöglicht lautes Hören ohne nervigen Beigeschmack. Erst dachte ich, das Kabel erspielt sich diese Abmilderung gegenüber dem Oyaide mit weniger Auflösung, nach einigen intensiv gehörten CD´s kann ich dies jedoch verneinen. Das Colours-of-Sound macht seinem Namen alle Ehre und bietet die Musik sehr farbig dar, der kritische Bereich wird akustisch etwas nach hinten verlagert. Sehr angenehm und langzeittauglich.

Das Angebot des unverbindliches Tests aller seiner Kabel ohne Vorkasse macht es leicht, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Ich werde auf jeden Fall darauf zurück kommen und mir zu gegebener Zeit seine anderen Kabel anhören. Erst mal das Laufwerk :)

50 Minuten Achterbahn mit "The Notwist" - Vertigo Days

Meine Frau und ich sind seit vielen Jahren Fans von The Notwist es ist meine absolute Lieblingsband. Für Februar 2022 haben wir Karten und freuen uns sehr darauf. Es gibt wenige Platten, die ich extrem laut durchhöre und dann gefühlt nicht mehr auf dieser Welt bin. Man sollte sich schon ein wenig einhören in diese extrem abwechslungsreiche Platte und natürlich Notwist mögen, dann wird es magisch. Ich habe die CD damals mit dem Acoustic Revive Stromkabel (3800,- €) an der Endstufe durchgehört und war extrem begeistert. Es ist keine ausgesprochen audiophile CD, da gibt es deutlich bessere Aufnahmen. Teilweise ist es gerade laut dicht an der Schmerzgrenze. Mit "laut" meine ich LAUT - also Clublautstärke, deswegen liebe ich unsere Bullfrogs neben dem fantastischen Klang so sehr. Die 38er Bässe lassen das Haus beben, ohne auch nur einen Hauch von Anstrengung zu zeigen. 350 Watt Belastbarkeit bei 94 dB Wirkungsgrad ergeben 115 dB, die erreiche ich natürlich mit meinem Verstärker nicht ganz, aber es "reicht". Damals hatte ich nach dem zurück auf mein Stromkabel (Fisch Audiotechnik Performance 5) die CD nicht mehr mit Genuss hören können und erst nach Aufwand und Geld (Stromkabel von Audioplan, 2 x Furutech NCF in der Stromleiste) war sie wieder hörbar und hat in etwa das Niveau wie mit dem Power Sensual von AR erreicht. Nun hat sich seitdem viel geändert in meiner Kette, statt Musik vom PC höre ich zur Zeit mit dem Audiolab 6000 CDT und das neue Digitalkabel von Colours of Sound ist nun komplett eingespielt. Nun wollte wissen, wie mich Vertigo Days weg beamen kann:

"Beam me up, Scotty"

Ganz großes Kino und das Digitalkabel von Domenico Sarno hat einen großen Anteil daran. Gerade zum Ende hin wird die Platte echt heftig und ich musste mir die anderen Male ein wenig gut zureden, um diese Passagen ohne Griff zur FB durchzuhalten. Diesmal blieb es sehr entspannt und trotzdem gab es nie das Gefühl, hier wird etwas verdeckt oder es fehlt etwas. Im Gegenteil, die kleinsten Soudschnippsel standen extrem deutlich im Raum und das Klangbild zog mich als Zuhörer absolut mit in die Musik hinein. Aus meiner Erinnerung ein nochmals deutlicher Schritt im Vergleich zu damals (mit dem AR) und ich hätte nie gedacht, mit einem 500,- € Laufwerk so weit zu kommen.

Pro und Contra CD vs Ripping

Bis in den Herbst 2021 habe ich keinerlei Gedanken daran verschwendet, evtl. wieder auf das Abspielen von CDs zurück zu wechseln. Ich liebte es, meine Favoritenlisten durchzuschauen und mir eine Liste mit Lieblingstiteln für eine schöne Hörrunde zu erstellen. Der Wechsel zurück auf ein CD-Laufwerk hatte rein klangliche Gründe und unser derzeit geplantes Laufwerk von Project (CD Box RS2 T) wird im Verhältnis zum machbaren Klang deutlich günstiger sein, als ein vergleichbarer Ripper. Natürlich bietet ein System mit abgelegten CDs bzw. runtergeladenen Alben deutliche Vorteile bei der Bedienung. Man kann damit natürlich genauso Alben hören, wie von CD direkt, hat aber alle Möglichkeiten des schnellen Zugriffs. Also nur Vorteile?

Ich entdecke gerade wieder, wie schön es ist, ein Album einfach mal durch zu hören. Und ich entdecke unzählige Titel auf meinen CDs, die ich scheinbar nie gehört hatte und da sind einige Perlen dabei. Bei mir lief es so: CD gekauft, gerippt, gehört, Lieblingslieder in JRiver markiert (für die Listen) und die nicht so tollen Lieder fielen dann hinten runter. Viele Songs benötigen aber vielfaches Hören, um ihre Schönheit zu erfassen - das braucht Zeit. Meine Frau mochte das "Durcheinander" noch nie und jeder Hörer von LPs / CDs wird bestätigen, dass man bewußter hört.

Ein weiteres Pro für das Hören von CDs ist die völlige Unabhängikeit vom Internet. Egal, ob der PC gerade ein Update machen will, ob der Router schwächelt, das iPad für die Bedienung mal wieder alle ist oder die App nicht reagiert, ob überhaupt Internet da ist - einfach eine CD einlegen und Musik hören. Ich spinne mal weiter: Router mit allen verbundenen Geräten aus, das Handy für Notfälle so weit weg legen, dass das Klingeln gerade noch zu hören wäre oder einfach auch aus. Nur noch Musik und ich bilde mir ein, es klingt noch besser so!

Bei Musik über PC gab es selten auch mal eine ganz kurze Störung im Lied, als ob die Datei nicht 100%ig ausgelesen wurde. Kaum auffällig aber wenn man die Musik extrem gut kennt, fällt es einem doch auf. Zudem sei die generelle Frage erlaubt, wie gut ein Laufwerk zum Rippen sein müsste, um mit den besten Laufwerken in CD-Playern / Transporten mitzuhalten? Ich zitiere hier mal Volker Kühn von Audiolab über ein CD-Laufwerk von Jadis:

"Wer wissen will, wie viel Musik in der CD-Technik steckt, muss Calliope hören. Calliope ist eine echte Herausforderung für die besten analogen Laufwerke dieses Planeten, nicht-physische Medien haben meines Erachtens nicht den Hauch einer Chance."

Ich denke, hier spricht jemand, der so eine Aussage aufgrund seiner langjährigen Erfahrung sehr glaubhaft darlegt. Gerade mit der CD Box RS2 T von Project soll höchstwertige CD-Wiedergabe, entsprechender DAC vorausgesetzt, nun auch Einzug in bezahlbare Regionen gefunden haben.

Zu guter letzt immer das Gefühl, ob die Quelle mit dem Rest der Kette mithalten kann oder hier einfach zu viel Klang liegen bleibt? Ich denke, mit dem Project RS2 T, gutem Netzteil / Stromkabel sowie top Digitalkabel am Audio-Optimum sollte ich das Thema Quelle abhaken können. Apropro, es ist gerade ein Paket von meinem Hifi-Freund Jörg unterwegs: Sein selbst gebautes hochweriges Netzteil für unseren NOS-DAC sowie sein Black Cat Digitalkabel zum Testen an meiner Kette:

Black Cat Digitalkabel RCA

In meiner jetzigen Konstellation konnte sich das mit 750,- € bepreiste Kabel (1m) keinen Vorteil gegenüber dem Colours of Sound (ca. 1/3 des Preises) herausspielen. Sie waren klanglich eigentlich kaum zu unterscheiden, jedoch setzte das CoS den kritischen Hörbereich etwas weiter nach hinten, was mir besser gefällt. Interessant wird dieser Vergleich, wenn wir unser geplantes High-End-Laufwerk haben. Im Moment läuft auch ein Stromkabel von CoS testweise am Audiolab CD-Transport, vielleicht hätte dies schon deutlichere Unterschiede zwischen den Digitalkabeln gezeigt. Da ich jedoch den Vergleich zum Oyaide noch sehr gut im Ohr hatte, kann ich dem CoS nach wie vor ein sehr gutes Zeugnis ausstellen. Das Black Cat ist nun auf dem Weg zum Besitzer. Das Netzteil brachte im übrigen unter meinen Bedingungen auch nach über einer Woche Dauerbetrieb keinerlei Vorteil gegenüber dem originalen Netzteil von Audio Optimum.

Netzkabel White Bird von Colours of Sound Version 24 Karat Gold

Domenico Sarno bewirbt auf seiner Homepage die Version 24 Karat vergoldet als die klanglich homogenste. Der Grund für die Testbestellung war, dass ich kurz (1/2 CD-Länge) ein von Jörg selbst konfektioniertes TMR NK2 Kabel am Audiolab hatte und eigentlich gar nicht mehr zu meinem Fotostammtisch wollte, so gut klang es. Nun hatte ich "Third" von Portishead allerdings ewig nicht gehört und scheinbar auch nur wenige Lieder in meiner Liste gehabt, ich entdeckte die Platte neu und die ist mega. Früher waren mir einige Stücke zu nervig, so dass sie nie den Weg in meine Favoritenliste auf JRiver geschafft haben. Diesmal auch laut absolut kein Problem und ein echtes Erlebnis, wird eine meiner aktuellen Lieblings-CDs. Das Kabel von Jörg verpackte ich dann wieder für die Rücksendung und am nächsten Tag kam auch schon das White Bird, also erst mal ein paar Tage einspielen. Zwischenzeitlich telefonierte ich mit Jörg und er bot mir an, das TMR für Vergleiche mit dem White Bird und dem Supra noch zu behalten. Nach einigen Tagen am Netz nun ein erster Vergleich zwischen den drei Netzkabeln.

Und der erste Anlauf ging gleich in die Hose :) Ich habe wieder die Third gewählt, Domenico Sarno´s White Bird versorgte den Audiolab seit vier Tagen und ich hatte gute zwei Stunden Zeit, bis meine Frau von der Arbeit kam. Nur konnte ich mich nicht davon losreißen und hörte das dritte Studioalbum von Portishead komplett durch, wie meist in "Zimmerlautstärke", also wenn man die Musik in allen Zimmer hören kann. Eine geile Platte, klanglich sehr interessant und für mich extrem einnehmend. Danach war ich so zufrieden und wollte diesen Zauber nicht mit schnöden Kabelvergleichen zerstören. Neuer Anlauf folgt.

Ein paar Tage später nochmals Portishead, diesmal ihr zweites Album und hier habe ich mir für Vergleiche den Titel "Undenied" rausgesucht. Er bietet eine gute Räumlichkeit, ist im Präsenzbereich grenzwertig aufgenommen und hat ordentlich Tiefgang. Das seit nunmehr eine Woche am CD-Transport (immer an, Standby ausgeschaltet) hängende White Bird machte den Anfang und ja, auch die zweite Platte von Portishead nahm mich sofort gefangen. Den Song habe ich zweimal hintereinander gehört, Lautstärke wurde nicht angetastet und nun das TMR NK2 (selbst konfektioniert von Jörg) angeschlossen. Von riesigen Unterschieden zu sprechen, wäre ungerecht. Trotzdem hatte ich beim Hören das Gefühl, hier fehlt was und die Stimme klang vorher reiner, klarer. Nach mehrmaligen Hören verschwamm dieser Eindruck aber nach dem Zurück auf das White Bird war wieder alles da und sofort nahm mich der Titel wieder gefangen. Schwer zu beschreiben, mit dem White Bird wurde so ein leichter Grauschleier entfernt und ich war mittendrin. Das ganze Spiel nochmal, mit gleichem Ergebnis. Nun ließ ich das CoS dran und hörte die CD erst mal zu Ende, der Wahnsinn! Wenn man davon ausgeht, dass der Audioplan PowerPlant 100 an der Fisch-Leiste für Digitalgeräte schon so gut wie alles Störende aus dem Netz entfernt, sind diese Unterschiede an einem günstigen CD-Laufwerk schon erstaunlich.

Das TMR war somit raus und ein paar Tage später das gleiche Spiel mit dem Supra LoRad 1.5 Mk 2. Erst mal wieder das CoS, dann umgesteckt: Tja, also? Auch nach mehrmaligem Umstecken konnte ich keine bzw. nur äußerst geringe Unterschiede zugunsten des Supra feststellen. Ich habe dann nochmal einige Lieder mit dem CoS gehört und dann wieder entgültig auf das Supra umgesteckt, alles bestens! Nun, wo das White Bird schon mal im Hause ist, tausche ich testweise das Versorgungskabel des Plixir (McIntosh Cobra) gegen das CoS. Ich ließ es über das Wochende dran und am Montag abend das nächste "battle": Hier waren die Unterschiede etwas deutlicher, jedoch ohne klaren Favoriten. Das White Bird etwas klarer, bei hohen Lautstärken etwas nervös im Präsenzbereich. Das Cobra leicht dunkler mit etwas mehr Räumlichkeit. Die Unterschiede waren sehr klein und an beiden probierten Stellen vermutlich auch kein Wunder, beim CD-Transport hinter dem Trenntrafo von Audioplan und bei Vorstufe und DAC vor dem Plixir Trenntrafo. Nun muss dazu gesagt werden, dass hinter dem Plixir noch die zwei Kabel von Fisch Audiotechnik "P1" kommen. Wie immer ist der Kettengedanke wichtig und bei Austausch aller Kabel, also vor und nach dem Plixir, hätte das schon anders ausgehen können. Überrascht war ich von der Performance des Supra-Kabels!

Das Netzkabel geht zurück, vielen Dank für die Möglichkeit des unverbindlichen Test in der eigenen Kette und ich kann jedem diese Vorgehensweise ans Herz legen. Bei Kabeln kein Problem und jeder Händler wird sich darauf einlassen.

Netzkabel Supra LoRad 2,5 Silver

Nach der "Überraschung" mit dem Supra-Netzkabel am CD-Transport ist mir bei der Suche nach Berichten über Supra-Netzkabel immer wieder die Sonderedition zum 40-jährigen Firmenjubiläum ins Auge gefallen. Neu so ab 150,- € nicht wirklich teuer und bei meiner Suche nach gebrauchten habe ich ein 1m (unbenutzt) Kabel für glatt 100,- € gefunden und kurzentschlossen gekauft. 1 Meter ist ideal als Ersatz für das Cobra am Plixir Elite BAC, da dieses deutlich zu lang ist und ich eine unschöne Schleife hinter dem Verstärker legen muss. Der erste Eindruck war etwas feiner im oberen Bereich mit leicht besserer Auflösung. Anfängliche leichte Nervösität verlor sich nach einigen Tagen und es klingt sehr stimmig. Einen direkten Vergleich zum Cobra mache ich vielleicht später nochmal.

Original CD vs. gebrannte CD

Ich hatte doch einige CDs als gebrannte im Bestand, die ich nun aussortiere und neu (bzw. gebraucht) als originale CD kaufe, zumindest die mir ans Herz gewachsenen Alben. Eigentlich hatte ich klanglich nicht mit Unterschieden gerechnet, ich wollte unsere CD-Sammlung "schön" haben und so viele waren es nicht. Mehr aus einer Laune heraus habe ich die fantastische letzte Platte vom damals schon sehr kranken Curtis Mayfield "New world order" in den CD-Transport erst als gebrannte und dann (nach gründlicher Säuberung) als gebrauchte Original-CD gesteckt. Die gebrannte klang fantastisch und besser als die gerippte damals über mein PC-Audio. Nun die originale und ich traute meinen Ohren kaum. Meine Frau saß neben mir (aber deutlich neben dem Sweetspot) und surfte im Internet, als sie sagte "Jetzt hast du die originale CD drin, klingt viel besser". O.K. - um die Kirche im Dorf zu lassen, diese kopierten CD´s sind vermutlich alle mit maximaler Geschwindigkeit über irgendeine Software erstellt worden. Mit vernüftiger Software, gutem Laufwerk und besten Rohlingen wird vermutlich kein großer Unterschied zu hören sein. Aber wozu, wenn man heutzutage fast alle CD´s für kleines Geld bekommt? Auf jeden Fall ist dies für mich ein weiterer Hinweis, warum Rippen klanglich nur schwer an originale CD´s rankommt, siehe weiter oben die Aussage von Volker Kühn (Audioplan).

Mittlerweile habe ich viele gebrannte CD´s gegen die originalen ersetzt, diese waren vorher natürlich als gebrannte gerippt worden und so kannte ich sie klanglich seit vielen Jahren. Nur soviel, ich sitze ungläubig vor der Anlage und kann die Unterschiede kaum glauben. Im Moment kommt der Wunsch nach einem noch besseren CD-Laufwerk gar nicht auf, was bitteschön, soll da noch besser werden? Gut, an diesem Punkt war ich schon öfters und die Realität hat mich stets eingeholt - es geht immer noch besser. Gut, welche günstigen Möglichkeiten gibt es noch, das ganze ohne neues Laufwerk noch etwas zu steigern? Ich bin scheinbar wieder voll in dieser Sucht-Spirale! Was mir nie aus dem Kopf ging, waren die sogenannten Demagnetizer. Die gibt es von Acoustic Revive, Furutech (baugleich) und Steinmusic. Gebraucht geht es bei gut 300,- € los, wenn man ein aktuelles Modell haben möchte. Alles ganz schön teuer und da fiel mir ein Gerät ein, welches in der Anfangszeit der CD hoch gelobt war und in jedem Hifi-Studio stand:

Bedini Ultra Clarifier

Alle gefunden damaligen Preise war noch in DM angegeben. Der batteriebetriebene kostete damals 180 DM, der später auf den Markt kommende (Ultra) ca. 500 DM. Die Dinger sind also gebraucht und (sofern man einen findet) über 20 Jahre alt. Ich durchfostete das Netz nach Vergleichen zu Furutech / Acoustic Revive und fand interessante Aussagen, die mich auf die Suche gehen ließen. Ein Gerät entdeckte ich gebraucht im Netz und einigte mich mit dem Verkäufer auf einen Preis. Das Gerät sei noch sehr gut erhalten, läuft einwandfrei und hat damals zu "CD-Zeiten" an seinem Wadia-Player hörbare Verbesserungen gebracht. Wie und warum das ganze funktionieren soll, ist umstritten. Im Endeffekt soll eine behandelte CD die Fehlerkorrektur des Players entlasten und damit den Jitter reduzieren. John Bedini (verstarb 2016) sprach vom minimieren elektrostatischer Aufladungen. Da ich seit Ewigkeiten das Antistatik-Tuch Black Forest Duster einsetzte, könnte es "eng" werden für den Ultra Clarifier. Übrigens hat Bedini noch weitere Modelle auf den Markt gebracht, als beste Version den Heax-Beam (2012). Den habe ich mir gleich als Suchauftrag gespeichert.

Klanglich werden die Unterschiede von CD zu CD schwanken. Ich habe gestern "London Underesound" von Sawhney Nitin gehört, die habe ich seit kurzem auf CD. Der Klangunterschied zu der vormals von einer CD-Kopie gerippten Datei auf meinem PC-Audio-System ist so extrem, dass eine weitere Steigerung durch den Bedini schwer möglich erschien. Und doch wirkt er, besonders die räumliche Abbildung profitiert von der Behandlung, wenn auch keine Welten dazwischen liegen. Die Bedienung ist sehr einfach und so wird sich jede CD zukünftig zwei Runden Bedini gönnen, bevor sie in das Laufwerk darf. Zwei Runden? Ja, beide Seiten der CD sollten behandelt werden!

CD-Transport "Pro-Ject CD Box RS2 T"

Ich muss, nein, ich bin verrückt!!! Am Samstag scrolle ich so in ebay-Kleinanzeigen rum und sehe klein am Rand eine Anzeige von Projekt Akustik (Händler in DE) über ein gebrauchtes CD-Laufwerk in schwarz mit 12 Monaten Garantie und 14 Tagen Umtauschrecht. Der Preis war heiß und ich grübelte den ganzen Abend und die halbe Nacht. Meine Frau meinte irgendwann, "kaufst du doch sowieso, grübel nicht und schlaf jetzt". Nach 4 Stunden war die Nacht zu Ende und gegen 5:00 Uhr (Sonntag) saß ich am Laptop und habe erst mal den Händler genauer gegoogelt, schien alles seriös. Am Do davor hatte mich ein Hochzeitspaar angerufen und die vor zwei Jahren abgesprochene und wegen Corona verschobene Hochzeit nun für dieses Jahr fest gebucht, mit der hatte ich nicht mehr gerechnet. Also, Hochzeit und mein zu verkaufender Audiolab CD-Transport zusammen ergaben knapp das Geld für das neue (gebrauchte) Laufwerk - um 5:30 Uhr hatte ich es gekauft. Das Laufwerk muss sich erst mal mit dem Standard-Netzteil begnügen aber das beigelegte Stromkabel (C7) geht ja gar nicht. Da für später das Linearnetzteil geplant ist, habe ich das gleiche, günstige Groneberg Netzkabel (nur mit C7-Stecker) wie für den Meier Corda KHV gekauft. Der CD-Transport hängt am Audioplan PowerPlant 100 und später ist sowieso die Frage, ob das Linearnetzteil von Project noch einen großen Unterschied bringt?

Bereits am Montag wurde das Gerät verschickt und Dienstag stand es nach kurzem Umbau oben auf dem Regal. Erst mal nur Funktionstest, läuft. Eigentlich macht es keinen Sinn, mit einem kalten Gerät (draußen kurz über null) nach nur zwei Stunden ernsthaft Musik hören zu wollen. Da meine Frau in die Wanne wollte, hat sie mich "Musik hören" geschickt - "Spiel was schönes, ich höre ja zwangsläufig mit". Also schied King Crimson aus und ich entschied mich für die nächste CD im Regal "Kings of Convenience" mit ihrem Debüt "Quit is the new loud". Habe ich lange nicht gehört und zu Beginn ließ sich eine leichte Härte obenrum nicht überhören, mit jedem Lied wurde es angenehmer und zum Ende hin schon richtig gut. Es wanderte dann noch Offerings von Gravenhurst in den RS2 T und ich war ziemlich erschlagen von der Darbietung. Nun läuft er sich im Dauerlauf warm und übermorgen habe ich abends sturmfrei, die Spannung steigt. Wenn ich daran denke, wie besch..... der Audiolab nach dem anschließen klang und wie jetzt, sollte ich noch einiges erwarten dürfen.

In verschiedenen Foren las ich über unangegehme Laufwerksgeräusche, deswegen wollte ich ihn mir eigentlich vor dem Kauf anhören. Nach dem ersten Anlaufen sofortige Entwarnung, nix zu hören. Das Display ist leider nicht abschaltbar, nur dimmbar. Ich habe schwarz mit weißer Schrift gewählt und ganz runter gedimmt, sieht richtig schick und modern aus. Wenn vorhanden, zeigt das Display den CD-Text an, also Interpret und Titel des laufendes Songs (bei längeren Namen als Lauftext), leider nicht den Albumtitel.

Meine geliebten Blotevogel sehen bei dieser kleinen Box (20x20x7cm) richtig mies aus, geht gar nicht. Das Laufwerk an sich ist ja federnd gelagert, soviel wird da vermutlich nicht mehr zu verbessern sein. Mir ist trotzdem eine Idee gekommen, die bezahlbar ist und sollte unter dem Laufwerk auch gut aussehen: SSC Netpoint 100. Empfohlen werden von Terry London (Stereo Times) für das Laufwerk die Krolo Design Footers, die ich allerdings in Deutschland nicht finde und deutlich teurer sind. Die SSC wurde damals in der STEREO parallel zu meinen favorisierten CD STR-5 von Blotevogel getestet und es handelt sich auch um ein Stringsystem. Dazu später mehr. Nun stand erst mal der erste ernsthafte Hörabend an und begann gleich mit einer Entäuschung: Die Fernbedienung läuft nach dem Batteriewechsel nicht mehr (auch nicht mit der alten Batterie). Der Verkäufer hat mir gleich ein Rücksendeaufkleber für die Fernbedienung geschickt, schauen wir mal.

Der Hörabend beginnt mit "Revolver" von den Beatles, dann "I Am Klot" mit ihrem letztem regulären Album "Let it all in", gefolgt von Miles Davis "Kind of blue" und zum Schluss "Dead can dance" mit meinem Lieblingsalbum "Into the labyrinth". Nach nur zwei Tagen, ohne spezielle Unterstellfüsse und dem Standard-Schaltnetzteil entfacht das Laufwerk ein Feuerwerk an meiner Kette. Die Holografie der Wiedergabe gewinnt immens, jedoch nicht künstlich aufgebläht sondern völlig natürlich stehen alle Schallereignisse im Raum und so "langsam" zeigen die Bullfrogs, wozu sie fähig sind. Die Klangfarben strahlen eine Natürlichkeit aus, die vorher in dieser Eindeutigkeit nicht vorhanden war. Der untere Bereich ist nochmals besser durchhörbar und gewinnt an Souveränität. Bassläufe machen ungemein Spass, egal ob Kontrabass oder elektrisch. Schon bei den ersten beiden CD´s ist mir eine etwas höhere Auflösung aufgefallen, ich habe dann während Kind of blue die Einwinkelung der Lautsprecher minmal geringer gemacht. So klang es noch natürlicher und die Räumlichkeit wurde nicht eingeschränkt. Dead can Dance bildete den Abschluss und ein sehr, sehr geiler Hörabend neigte sich leider dem Ende entgegen. Weitere werden folgen.

Ich hoffe auf eine demnächst wieder funktionierende Fernbedienung und freue mich auf die SSC Netpoint. Das Netzteil muss leider noch warten. Ich denke, klanglich wird sich das Laufwerk in den nächsten Wochen weiter mausern und spätestens nach dem Netzteil "Power Box RS Uni 1-way" sollte das Thema "Quelle" in meiner Kette abgeschlossen sein. Wer Interesse an dem Laufwerk hat, empfehle ich den Test von Terry London in Stereo Times und Wolfgang Kemper in Hifistatement, beide frei verfügbar. Wolfgang Kemper hat das Netzteil nochmals getrennt getestet (Power Box RS Uni 1-way), Terry London hat sich für ein Netzteil von Linear Tube Audio entschieden, welches man sich dort speziell für das Laufwerk konfigurieren lassen kann.

Nach einigen Tagen trafen die SSC Netpoint ein und das Laufwerk sieht damit erwachsener aus. Im Laufwerk war vorher Blanco Brown "Honeysuckle & Lightning Bugs", nach dem Anbringen der Füße musste die CD natürlich erst mal in "den Mixer", wie meine Frau den Bedini schimpft und nach dem Abwischen der CD mittels Black Forest Duster durfte Blanco an die Arbeit. Ich hatte die CD noch nicht mit dem Pro-Ject gehört, somit auch kein Vergleich in Bezug auf die SSC. Generell werde ich jetzt keine Vergleiche vorher/nachher machen, sondern aus meiner Erinnerung beurteilen. Blanco Brown´s Debüt klang auf jeden Fall deutlich räumlicher und präziser als beim letzten Hören mit dem Audiolab. Eigentlich ist das keine Musik, wofür ich mich vor die Anlage setzte, sondern gute laune Mucke zum nebenbei Hören. Könnte sich ändern, macht echt Spaß die Scheibe. Ein paar Tage später wanderte The Cure "faith" in das Laufwerk, dafür setzte ich mich doch gerne vor die Anlage und fühle mich gleich 40 Jahre jünger.

Die Tage gingen ins Land und einige CD´s durften sich in der CD Box vergnügen. Mir fiel auch wieder ein, dass ich damals bei meinem Sony immer eine Carbon-Auflage unter den Puck gelegt habe. Tatsächlich lag sie noch in einer Schublade und ich würde ihr eine geringfügig bessere Räumlichkeit bei der Wiedergabe bescheinigen. Somit nun vor jedem ernsthaften Hören: Bedini / Black Forest Duster / Carbonauflage. Wenn ich beim Abwischen merke, dass das Tuch nicht leichtgängig über die CD gleitet, wird diese nochmals großzügig mit Isopropanol eingesprüht und mit einem sehr weichen Tuch abgewischt.

Das eigentliche Laufwerk kommt von Stream Unlimited und heißt CD-Pro 8, es ist auch im Gryphon Ethos und Accustic Arts Player II zu finden. Die spielen beide in einer anderen Preisliga, auch in einer anderen Klangliga?

Teilweise habe ich CD´s gehört, die ich gut aus dem Audiolab kannte, tlw. auch lange nicht gehörte oder neu gekaufte (Ersatz für gebrannte) CD´s. Jede CD klang deutlich räumlicher und viel natürlicher, als noch mit dem Audiolab aber trotzdem würde ich den Audiolab weiterhin als sehr gutes Laufwerk einstufen. Die Unterschiede zum PC-Audio sind dann schon sehr dramatisch viel besser. Klanglich eine meiner absoluten Highlights ist Getz/Gilberto von 1963, die mit dem bekannten "The Girl from Ipanema" beginnt. Das war eines meiner "Angeberstücke", wenn ich Leuten etwas vorgespielt habe und mit dem Pro-Ject als Datenlieferant kann das Erlebnis tatsächlich noch ein gutes Stück gesteigert werden. Am Samstag kam die erste Platte von Mark-Almond, einer meiner absoluten Lieblingsbands aus den 1970er Jahren. Diese alten Aufnahmen sind weit von der Perfektion der Getz/Gilberto entfernt, trotzdem strahlen sie eine  Erhabenheit aus (wie übrigens alle Platten des Duos), die über eine gute Stereoanlage Gänsehaut pur ist. Die Stücke sind an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten aufgenommen worden, auch das läßt sich gut hören. Überhaupt höre ich viele CD´s, die eher mittelmäßig bis mies aufgenommen sind, da für mich die Musik im Vordergrund steht. Wenn jedoch Scheiben, für die ich mich vorher einfach nicht vor die Anlage gesetzt habe, plötzlich (trotz eigentlich miesen Klanges) pure Entzückung auslösen, muss dieses Laufwerk sehr viel verdammt richtig machen - der Audio Optimum ist sowieso über jeden Zweifel erhaben. So geschehen am Sonntagmorgen mit George Michael "Listen without prejudice". Oft finde ich es richtiggehend spannend zu hören, was bei so einer Aufnahme alles falsch gelaufen ist. Wenn man aus Liebe zu dieser Platte trotzdem mit feuchten Augen vor den Boxen sitzt, ist sie vielleicht doch gar nicht so schlecht aufgenommen, nur konnten die Emotionen bisher nicht gut genug transportiert werden. Jetzt hört man gewissermaßen viel tiefer in die Aufnahme hinein und entdeckt sie neu. Das wird mir noch mit vielen CD´s so gehen und darauf freue ich mich! Ach so, die Fernbedienung wurde getauscht. Ich habe mir allerdings eine lernfähige Fernbedienung über Amazon gekauft, damit kann ich die Lautstärke (Verstärker) und CD-Laufwerk regeln.


Upgrade Netzteil Audiobrava

Auf ebay bin ich über ein Netzteil für mein Laufwerk von Audiobrava (GB) gestolpert.  Aufgrund der guten Bewertungen habe ich es gewagt und das Netzteil ohne weiteres Gebot für den Einstiegspreis ersteigert. Es macht einen sehr wertigen Eindruck und passt super gut zum Laufwerk. Als Netzkabel kommt nun wieder das Supra LoRad 1,5 MK II zum Einsatz, welches am Audiolab 6000 CDT so eine gute Performance gezeigt hat.

Im Laufwerk lag noch Helge Schneider "Sommer, Sonne, Kaktus" und als Funktionstest habe ich sie kurz angespielt. Ich kennen "meinen" Klang sehr gut und schon in den ersten Sekunden war mir klar, hier passiert etwas sehr schönes. Es klang deutlich involvierender und gleich danach musste Queen´s Bohemian Rhapsody in das Laufwerk, diese CD "A night at the opera" hatte ich kürzlich gekauft und besagtes Lied war eines meiner Lieblingslieder als Kind. Echt der Hammer, was "etwas" besserer Strom ausmacht, diese Holografie bei der eher mittelmäßigen Aufnahme erstaunt mich schon sehr. Später am Abend habe ich noch Pittsburgh Vol. 2 von William Fitzimmons gehört und neben der gesteigerten Holografie fiel die größere Reinheit im Klang auf. Es sind keine Nuancen sondern sofort eindeutig wahrnehmbare Unterschiede zum Schaltnetzteil. Damit eröffnen sich weitere Möglichkeiten: bessere Sicherung, Lagerung auf SSC Netpoint 100, höherwertiges Stromkabel zwischen Netzteil und Laufwerk. Gerade habe ich auch gesehen, dass es von Headquarter Audio eine Auflage "The Stab" für mein Laufwerk gibt, welche die Magnetklemme (Puck) ersetzt. Wird auf jeden Fall auch getestet! Jetzt werde ich aber erst mal eine zeitlang damit hören und als erstes vermutlich mit dem Tausch der Sicherung anfangen, da ich hier die größte Steigerung erwarte und der Preis überschaubar ist.

Ein paar Tage später habe ich mich nochmal mit verschiedenen Sicherungen auseinandergesetzt, also im Netz nach Erfahrungen anderer und Testberichten geschaut. Es gibt interessante Sicherungen für echt viel Geld, die ich evtl. mal teste, wenn ich das Geld dafür übrig habe. Preise von mehreren hundert Euro sind schon eine Ansage! Dann kam mir die Idee, meine Sicherung von Hifi Tuning aus dem Audiolab (die lag noch rum) auf eBay Kleinanzeigen einzustellen und siehe da, gleich verkauft. Parallel fand ich eine Supreme 3 mit Silberkappen bei Spring Air für 3/4 des Neupreises gebraucht. Im Audiolab hatte ich die Kupfervariante, dies hat den Hochtonbereich etwas entschärft und genauso wie das Coax-Kabel von Colours of Sound zum deutlich mildernen Klang ohne Härten an meinen Bullfogs beigetragen. Beim Pro-Ject Laufwerk gibt es diese Härten nicht und vielleicht bringt die Silbervariante noch ein Tüpfelchen Auflösung ins Klangbild?

Ein paar Tage später kam die Sicherung original verpackt an. Als Teststück habe ich meine Lieblings-CD von Metronomy "Love Letter" genommen, hier gleich das erste Stück "The Upsetter". Diese CD habe ich vor vielen Jahren gekauft und mich gleich in sie verliebt, leider fand ich sie klanglich am Anfang eher schlecht. Dann kam der DAC von Audio-Optimum und damit (über PC) klang die CD schon viel besser, mittlerweile über mein Pro-Ject RS2 T klingt sie extrem räumlich und man sitzt in einer "Wall of sound". Die Aufnahmen zum Album wurden erst einmal analog auf Bandmaschine gemacht und erst am Ende digitalisiert, es rauscht in leisen Passagen vernehmlich. Als Tape Operator zeichnet sich Luke Oldfield verantwortlich, der Sohn von Mike Oldfield. Gute Wahl! Ich habe mir das Stück zweimal mit der Standard-Sicherung angehört und dann gewechselt, die Kappen vorher schön mit Isopropanol abgerieben und mit Stoffhandschuhen eingesetzt. Ich hatte mich auf ein paarmal hin- und herwechseln eingestellt, war nicht nötig. Eine sofort bei den ersten Klängen gut nachvollziehbare Verbesserung ähnlich wie bei dem Wechsel vom Schaltnetzteil auf das Linearnetzteil. Guter Deal für 10,- € - neue Sicherung abzüglich der verkauften Sicherung. Passt! Die CD musste natürlich durchgehört werden, ein echtes Erlebnis. Übrigens ist nichts nerviges in den oberen Lagen zu vernehmen, eher noch runder, bei gleichzeitig höherer Auflösung und Räumlichkeit. Die Sicherung werde ich auch an anderen Stellen probieren, nach und nach. 

Eine weitere (hoffentlich) klangfördernde Maßnahme könnte das 20 Volt Verbindungskabel zwischen Netzteil und Laufwerk sein. Hier bietet Pro-Ject das schwarze"it Power RS 20V" an und zum Glück hat mein Netzteil den gleichen Mini XLR Anschluß wie das Original Netzteil "RS Power Box Uni" (1-way/4-way). Ich habe bei einem Händler bestellt, der kostenfreie Rückgabe bei Nichtgefallen anbietet. Das beigelegte blaue Kabel aus England macht einen guten Eindruck aber klingt es auch genauso gut? Oder besser? Ich habe mich für eine ähnliche Länge (82 cm) wie das beigelegte Kabel entschieden, so ist gute Vergleichbarkeit gewährleistet. Ein paar Tage später wurde es geliefert und erst mal eine Entäuschung, keine Laufrichtungskennzeichnung und gegen das mitgelieferte blaue Kabel wirkt es eher günstig.

Ein paar Tage durfte sich das it Power RS 20V nun einspielen und zwischendurch habe ich mir Bob Dylans zweites Studioalbum "The freewheelin´Bob Dylan" intravenös gegeben. Nicht alle Lieder aber doch der Großteil sind so dermaßen genial aufgenommen, so einen Klang möchte ich gerne auch von aktuellen Produktionen hören. Ist leider selten, sehr schade. Für den Vergleich habe ich die CD gleich drin gelassen und mich für das fantastische "Don´t think twice, it´s all right" entschieden. Das neue Kabel habe ich mit Klebeband gekennzeichnet, damit es später wieder in korrekter Laufrichtung eingesteckt werden kann. Nach zweimaliegem Hören stecke ich um und ... tja, also. Einen Blindtest würde ich nicht bestehen, sehr ähnlich. Ich würde das it Power als einen Tick exakter einstufen, so einen Hauch. Ich lasse es ein paar Tage mehr einspielen und vergleiche später nochmal. Zwischendurch bestelle ich die Bootleg Series Vol. 1-3 von Bob Dylan für unter 12,- € bei Ebay, davon können LP-Hörer nur träumen. Ich lege gleich noch "Time out of mind" für unter 3,- € dazu (beides incl. Versand). Ich höre Dylan schon seit Kind an, konnte mich aber nie so richtig für ihn erwärmen, könnte sich ändern und ich freue mich auf die "neuen" CD´s.

Es fehlen noch die Unterstellfüße für das Netzteil. Klanglich erwarte ich nicht mehr viel, da das Netzteil auf sehr weichen Gummi-Klebepads steht, die entkoppeln schon ziemlich gut. Nach einigen hin- und her habe ich mich für die Master 0 von bfly entschieden, die passen optisch am besten zum Netzteil und sind klanglich hoch gelobt. Das kann ich bestätigen und nun ist auch mal gut - einfach gut Musik hören.

Konzert von Crownforest in Gledeberg am 28.05.2022

Ein ganz heißer Tipp für alle Liebhaber von Reggae, die Band Crownforest lieferte ein Feuerwerk mit ausschließlich selbst geschriebenen Songs ab. Die Band kommt aus Berlin und ist ein bunter Haufen verschiedenster Nationen, ihre erste Platte "Truth" ist erschienen, verfügbar als LP (!) und Download z.B. über Amazon. Tanzen war Pflicht und hatte ein paar Tage Muskelkater zur Folge :) Wenn die mal wieder in der Nähe sind, wir sind dabei. Wir standen ganz vorne mittig, ca. 2 m vom Sänger entfernt. Toller Sound und eines der besten Konzerte ever für uns.

2 x 12 = fantastischer Hörabend mit deutschen Legenden

Die deutsche Band AnnenMayKantereit kannte ich durch ihre bekannten Songs und stolperte Ende 2020 über eine Konzertankündigung auf YouTube als Livestream. Ich war echt begeistert und bestellte mir gleich die CD. Ich habe diese am Anfang ein paar mal nebenbei durchgehört und einige Songs wie Spätsommerregen schafften es in meine Playlist. Nun höre ich ja wieder CD und mit dem Audiolab hatte ich die CD vor einigen Monaten mal durchgehört, eine fantastische CD mit durchaus eigenwilligem Klangcharakter. Gestern war mal wieder Gelegenheit für einen Musikabend und "12" landete im Player. Die Musik muss man mögen, geprägt durch das erste Jahr Corona-Pandemie mit sehr nachdenklichen Texten, in denen ich mich sofort wiederfinde. Klanglich war sie deutlich anders als in meiner Erinnerung und ich konnte mich gar nicht satt hören. Eine aberwitzige Räumlichkeit zog mich in die Musik hinein und ich liebe diese bewußt nicht perfekten Aufnahmen von Stimmen und Instrumenten, wenn es so genial umgesetzt wurde. Die CD ist auf jeden Fall ganz weit nach oben gerutscht, in meiner Favoritenliste im Kopf.

Die zweite gehörte Platte hat musikalisch nicht viel mit der oben genannten zu tun und doch gibt es viele Gemeinsamkeiten. Beide Platten tragen den Namen "12", beide Bands kommen aus Deutschland und beide sind relativ junge Bands, allerdings aus verschiedenen Epochen. Und, das Wichtigste, beide Bands gibt es noch und wir freuen uns auf das Konzert im September von "The Notwist". Die Rede ist vom 1995 erschienenen Album der damals noch recht jungen Band aus Bayern. Dieses frühe Album darf als Wendepunkt zwischen der heftigen frühen Phase mit metallisch-punkigem Sound und der späteren Phase mit eher elektronischer Musik gesehen werden. Ich habe diese Platte, obwohl viele Jahre in meiner Sammlung, noch nie durchgehört. Zu heftig, zu anstregend! Gestern ist sie nur in den Player gewandert, weil ich beim Durchschauen der CD´s beim identischen Namen hängen geblieben bin und ich sie mutig einlegte. Was dann passierte war ähnlich wie bei der anderen "12", eine extrem holografische und auch sonst perfekte Aufnahme zog mich in das Jahr 1995. Absolut auf Augenhöhe mit King Crimson der frühen Jahre, echt geil und auch diese CD wandert weit nach oben in meiner imaginären Favoritenliste.

Sennheiser IE 300

Durch mein Zurück auf CD-Wiedergabe ist mein "neuer" InEar etwas in Vergessenheit geraten, ich hatte ihn mir Anfang des Jahres 2022 gekauft und kürzlich noch die (für mich) idealen Ohrpassstücke dafür gefunden. Weiter oben zeigte ich mich ja im Angesicht des Preises begeistert vom SoundMagic E50 an meinem Plenue D Player. Das trifft auch immer noch zu, allerdings hat mein zweiter InEar nicht lange durchgehalten und Amazon hat wie gewohnt anstandslos nach mehreren Monaten den vollen Kaufpreis zurückerstattet. Der erste hat ca. 4 Jahre gehalten, dann waren die Bässe verschwunden. Bei dem 2021 gekauften identischen E50 waren von Anfang an ganz leichte Verzerrungen auf einem Kanal, die je nach Musik, Lautstärke und Hördauer mal mehr, mal weniger auffällig waren. Dann wurde mir ein IE 300 zum verführerischen Preis angeboten und ich musste einfach zugreifen. Ich höre hauptsächlich im Fitness-Studio damit, im Sommer auch gerne mal im Garten auf der Liege. Machen wir es kurz, ich hätte diesen Klangunterschied zum SoundMagic nicht erwartet und so macht selbst für mich Sportmuffel das Fitness wirklich Spaß. Die originalen Ohrpassstücke finde ich nicht so gelungen, die aus Silikon sind beim Sport zu rutschig und die Memory foam lassen sich vor dem Einsetzen nicht gut zusammendrücken. Nach langer Suche bin ich fündig geworden, die Comply 400 Series passen ideal und lassen sich schön vor dem Einsetzen drücken. Im Ohr suchen sie sich dann die ideale Form und die Sennheiser inEars laufen zur Höchstform auf. Ich habe mir jede Menge CD´s auf meinen Player gezogen, die ich sonst eher selten bis gar nicht höre und viele schöne Scheiben wieder entdeckt. Im Plenue D sind alle Klangregler aus, so klingt es am besten. Die Kabelführung über die Ohren ist normalerweise nicht so meins, hier jedoch gut gelöst und in der Praxis völlig easy. Im Preis ist er noch einiges gefallen und meiner Meinung nach sollte man bei um die 200,- € zugreifen, sofern man auf der Suche nach einem neuen inEar ist. Und wie ich Sennheiser kenne, wird er nie kaputt gehen. Mein erster Sennheiser ist über 40 Jahre alt und läuft immer noch ohne Fehl und Tadel.


40 Jahre CD - meine ganz persönliche Geschichte


Die CD wird dieses Jahr (2022) 40 Jahre alt, am 17.08.1982 fiel der Startschuss der CD-Produktion in Hannover. Sie hatte sehr großen Erfolg und fast die Schallplatte verdrängt. Einige Speichermedien kamen und gingen, die CD erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich beim Kauf meines ersten „besseren“ Plattenspielers 1980 bereits im Hinterkopf hatte, irgendwann auf die Abtastung per Laserstrahl zu wechseln. In Zeitungen und Fernsehen wurde immer mal wieder über die Entwicklung berichtet und 1982 war es so weit. Damals habe ich mein weniges Geld hauptsächlich in die Fotografie gesteckt, erst eine Spiegelreflexkamera von Quelle „Revueflex SD-1“ und 1983 eine Canon A 1 mit zwei Original-Objektiven und Blitz. Geld für den weiteren Ausbau meiner Anlage war erst ab 1984 vorhanden, da ich nun nach der Ausbildung das erste richtige Geld verdiente. Einer der ersten damals, der sich einen CD-Spieler gekauft hat, war der Ex-Freund meiner Schwester. Er hatte eine Kneipe und nach der Trennung von meiner Schwester in der Wohnung dahinter gewohnt. Wir verstanden uns sehr gut und ich war auch öfters in der Woche auf seiner „Arbeit“ zum Klönen, Bierchen trinken und Pizza essen. Irgendwann 1984 waren wir hinten in seiner Wohnung und er führte mir stolz seinen CD-Spieler vor. Am meisten beeindruckte mich das völlige Fehlen von Rauschen (Kassette, Tonband) sowie Knistern (Schallplatte) und es klang für meine Ohren schon echt gut. Ich war angefixt und einige Zeit später entdeckte ich im ortsansässigen „Rundfunk- und Fernsehfachgeschäft“ meinen ersten CD-Spieler von ITT, ein Auslaufmodell für 700,-DM. Natürlich habe ich noch viel Geld für ein paar CDs dazugelegt (ca. 40,- DM/Stück) und ich kann mich noch gut an meine Begeisterung erinnern, als der Player die ersten Takte erklingen ließ. Eine Zeit habe ich parallel weiter von Schallplatte gehört, es gab noch nicht viel auf CD. 1986 verkaufte ich meine bis dato knapp 100 LPs und den Plattenspieler vererbte ich meinem Bruder. Bereits 1985 habe ich mir ein hochwertiges Kassettenlaufwerk von Technics gekauft und tingelte damit durch den Freundeskreis zum Aufnehmen von Kassetten. Meine Platten habe ich vor dem Verkauf auch alle überspielt und so viel mir der Abschied von der Schallplatte nicht schwer. So nach und nach kauften sich mehr aus unserer Klicke einen CD-Spieler und wir sprachen uns teilweise sogar ab, wer welche CD kauft – die anderen nahmen sie dann auf. In den 1980er Jahren war ich ziemlich abgedreht, was Stereoanlagen im Auto betraf. Der Höhepunkt war 1984 bis 1986 in meinen Ford Granada Kombi. Hinten liegend eine Bassbox mit 2 x 30cm, daneben zwei 3-Wege Lautsprecher und vorne ein Blaupunktsystem mit getrennten Bässen und Mittel-Hochton-Aufsatz auf dem Amaturenbrett. Das Ganze wurde von zwei GM-120 befeuert, die über Equalizer von einem hochwertigen Kassettendeck (alles von Pioneer) angesteuert wurden. Radio? Fehlanzeige! Damit war die Anlage auch in der Lage, diverse Feten unter freiem Himmel zu beschallen – die hinteren Lautsprecher gedreht und die Türen auf. Allerdings musste ich nach längerer Zeit angeschoben werden, die Batterie hat das nicht ewig mitgemacht. So um 1988 habe ich mir den ersten Discman von Sony mit Autohalterung und Adapterkassette gekauft. Leider sprang die CD bei jedem Schlagloch und ein Freund baute mir einen Unterbau aus verschiedenen Schichten Schaumstoff, damit war er ziemlich praxistauglich. Ein anderer aus unserer Klicke baute mir einen kleinen Kasten (Übertrager), mit dem ich ihn mittels der Cinch-Ausgänge des Players an einen freien Eingang der Vorstufe anschließen konnte – das klang richtig gut und nun nahm ich meine CDs mit ins Auto. Auf alten Bildern ist ab- und an mal das CD-Regal zu sehen und das war lange Zeit ziemlich leer – CDs waren nach wie vor sehr teuer und ein Gebrauchtmarkt war faktisch nicht vorhanden. 1991 zog ich für zwei Jahre nach Berlin, um eine Technikerausbildung zu machen. Das Geld war knapp, aber Berlin bot mir erstmals Gelegenheit, günstig an CDs zu kommen. Zum einen war auf diversen Flohmärkten ein immer größeres Angebot an gebrauchten CDs zu bekommen, zum anderen hatte ich einen Zweitausendeins-Laden in der Nähe. Dieser entpuppte sich als wahre Goldgrube für mich und ich fand CDs, die ich so in keinem anderen Laden entdeckte. Ich greif mir mal zwei Beispiele von CDs raus, die ich auch über 30 Jahre später immer noch zu meinen Lieblings-CDs zähle und in Berlin bei Zweitausendeins kaufte. Zum einen Dr. Johns „Gris-Gris“, die andere CD war Tom Waits „The Early Years Vol 1“. Fangen wir mit Tom Waits an, ich war schon viele Jahre riesiger Fan und hatte einige CDs. Diese Versionen seiner frühen Werke kannte ich nicht und verliebte mich sofort. Die CD kam 1991 auf den Markt und in meiner Berlinzeit eine meiner meistgehörten CDs. Malcom Rebennack alias Dr. John´s Debütalbum von 1968 ist ein Konzeptalbum über den New Orlens Voodoo in Anlehnung an Dr. John Montaine, woraus die Kunstfigur „Dr. John“ entstand. Auf Wikipedia ist der ganze Hintergrund zu lesen. Auf jeden Fall behielt Mac Rebennack diesen Namen bei und legte bis zu seinem Tod im Jahre 2019 eine beachtliche Karriere hin. In unserem Freundeskreis in den 1980er Jahren war auch ein ziemlich abgedrehter Typ, der immer mit Hut rumlief und auch mit über 30 Jahren noch bei seinen Eltern wohnte. Er hatte einige Probleme und starb früh. Auf jeden Fall hatte ich einmal das Privileg, bei ihm im Zimmer Musik zu hören und er hatte echte Schätze in seiner Plattensammlung, von denen ich nie gehört hatte. Besonders angetan hat mich eben dieses Debüt von Dr. John und leider durfte ich nicht bei ihm aufnehmen, das Cover brannte sich aber in meinem Kopf. Ich traute meinen Augen nicht, als ich diese geniale Platte bei Zweitausendeins entdeckte. Übrigens, sowohl die Tom Waits als auch die Dr. John klingen ganz hervorragend und besonders die Gris-Gris lege ich zu besonderen Stimmungen auf und freue mich immer wie ein kleines Kind beim Hören. Die Jahre gingen ins Land, ich verfiel in der zweiten Hälfte der 1990iger Jahre dem High End Virus und die Krönung ins Sachen CD-Spieler war mein aufwendig getunter CD-50 ES von Sony. Den würde ich gerne heute nochmal gegen meine aktuelle Lösung hören. Leider ist dieser beim Transport über UPS beim Verkauf 2008 zerstört worden. Ich habe ihn dann zum Ausschlachten verkauft und mit der Versicherungssumme von UPS mein Geld fast wieder drin gehabt. Dann folgten 14 Jahre Musik über PC, zum Glück bin ich nie von der CD weg gegangen und so wuchs auch in dieser Zeit meine Sammlung stetig an. Nur testweise kaufte ich dann 2021 ein CD-Laufwerk von Audiolab (sehr gut) und 2022 ein Pro-Ject CD Box RS2 T (ein Traum). Mein Digital-Analog-Wandler von Audio Optimum basiert auf dem Philips TDA 1543 Chip und arbeitet ohne Oversampling (NOS). Die Daten von der CD werden also so ins analoge gewandelt, wie ursprünglich geplant (Erklärung siehe weiter oben beim DAC). Selbst so renommierte Hersteller wie Audio Note setzen auf diese Art der Wandlung, z.B. im Vollverstärker mit DAC „Cobra“. Natürlich kann ich damit keine hochauflösenden Dateien abspielen, reize jedoch das CD-Format optimal aus. Aus meiner bisherigen Erfahrung steckt so viel Klang in der CD, dass sie keinen Vergleich scheuen muss. Ich genieße es nach vielen Jahren Computer-Audio, wieder eine CD aus dem Regal zu ziehen und genussvoll durchzuhören.

Wenn Van Morrison an der Tür klingelt ...

Mein erstes Konzert, für das ich mir eine Karte gekauft habe, war ein Reggae-Konzert der Band „Gem Movement“ Anfang der 1980iger Jahre im Stadthaus Bergen (LK Celle). Ich tanzte kurz vor den Lautsprechern das ganze Konzert durch und ein Arbeitskollege fragte mich am Montag, ob ich keinen Gehörschaden habe. Es folgten unzählige Konzertbesuche und eine ganze Zeit habe ich alle Konzertkarten wie Trophäen an der Pinwand aufbewahrt. Je besser meine eigene Anlage zu Hause wurde, desto unzufriedener wurde ich mit dem Klang auf Konzerten. Wir besuchen nach wie vor Konzerte, ich habe allerdings meine Erwartungshaltung deutlich minimiert, um nicht zu sehr enttäuscht zu sein. Es gibt sie natürlich, die kleinen Konzerte (meist ohne Verstärker), die bei entsprechendem Sitzplatz genauso klingen, wie von zu Hause gewöhnt. Ich schließe dann gerne mal die Augen und lasse den Klang auf mich wirken. Leider ist das sehr selten und bei bekannteren Bands oder Interpreten mit hoher Besucherzahl schwer möglich. Auf jeden Fall führte das bei mir über die letzten Jahre zu einer gewissen „Konzertmüdigkeit“ und überlege sehr genau, was mir wichtig ist. Natürlich immer in Abstimmung mit meiner Frau, die nicht ganz so kritisch ist, was den Klang betrifft. Studioaufnahmen klingen oft nicht so, wie sie Live vorgetragen (selbst unter besten Voraussetzungen) klingen würden – sie klingen für mein Empfinden fast immer deutlich interessanter, involvierender. Vermutlich mag ich daher auch selten live eingespielte Aufnahmen und ziehe fast immer die Studioaufnahmen vor. Ich denke, bei den meisten Aufnahmen (Klassik ausgenommen!), kann der gewohnte Klang live nicht erwartet werden und das ist völlig o.k. Im Umkehrschluss bedeutet es auch, ich kann von der Konserve klanglich meist deutlich mehr erwarten als bei Konzerten. Zumindest gilt das für mich und meine Anlage und eröffnet eine Möglichkeit, in der Zeit zu reisen. Neulich waren, wie eine lange Zeit in diesem Sommer 2022, draußen deutlich über 30°C und drinnen (im komplett abgedunkelten Wohnzimmer), um die 28°C. Ich hatte meine Arbeit für den Tag erledigt, meine Frau war auf der Arbeit und ein lecker Kaffee wäre doch eine gute Idee? Beim Hochheizen der Quick Mill Pegaso (super geiler Kaffee) schoss mir plötzlich eine alte Geschichte von Van Morrison durch den Kopf, der nach einem Festivalabbruch vor vielen Jahren in einer kleinen Kneipe ein Privatkonzert gegeben haben soll. Obs stimmt, keine Ahnung. Aber damals, wo ich die Story hörte, war ich echt neidisch – das hätte ich gerne miterlebt! Ich stöberte durch meine CDs und meine „neuste“ vor ein paar Jahren gekaufte „Hard Nose the Highway“ (1973) ermöglichte mir mein Privatkonzert von Van the Man auf dem Sofa, mit einem lecker Kaffee in der Hand und natürlich in Konzertlautstärke. Diese Emotionen kann mir kaum ein Konzert bieten und echte Zeitreisen werden vermutlich auch in Zukunft nicht möglich sein. Doch mit geschlossenen (leicht feuchten) Augen, einem 28 Jahre alten Van Morrison im Wohnzimmer und in bester Spiellaune, ist mir das egal. Meine Zeitmaschine funktioniert bestens und tröstet mich darüber hinweg, welche Konzerte ich gerne miterlebt hätte.

Oehlbach Phaser - Klanggewinn zum kleinen Kurs

Mit dem Ausphasen meiner Geräte habe ich mich zuletzt vor vielen Jahren befasst und dachte, alles wäre gut. Nach dem ich ein YouTube Video gesehen hatte, wo es mittels Oehlbach Phaser gemacht wurde, schaute ich mal bei Amazon vorbei. Dort war er gerade für 62,99 € zu bekommen und damit deutlich unter dem sonst üblichen Preis. Bei mir läuft der DAC und die Vorstufe über ein Plixir Elite BAC Trenntrafo, dort spielt die Phase bei den angeschlossenen Geräte keine Rolle - da aus 230 Volt durch die Symmetrierung jeweils 115 Volt mit gleicher Phase gemacht werden. Bei Interesse mal auf deren Homepage nach lesen. Allerdings sollte der Plixir selbst korrekt angschlossen werden, dies ist seitens des Herstellers aber eindeutig gekennzeichnet. Das ist mir seit Jahren bekannt und so habe ich beim CD-Laufwerk, welches am Trenntafo von Audioplan hängt, wohl nicht so die Sorgfalt walten lassen. Nun war ich etwas erschrocken als ich hier am Ausgang eine Phase messen konnte, scheint also intern anders zu arbeiten als der Plixir - dort leuchtet das Lämpchen auf jeder Seite beim messen der Phase, beim Audioplan nur auf einer Seite. Na gut, also das Netzteil von Audiobrava (für das Laufwerk) den Oehlbach Phaser angesetzt und ... mist, falsch rum. Also gedreht und gleich bei der Endstufe weiter gemacht, auch falsch rum - Asche über mein Haupt. Klanglich wird sich damit bestimmt nicht viel tun, oder? Ich habe mich wirklich erschrocken, wie viel es doch gebracht hat. Ich habe die letzten zwei Wochen extrem viel Musik gehört und bekomme das Grinsen gar nicht mehr aus meinem Gesicht. Besonders die Stabilität der räumlichen Wiedergabe, also wie genau sind die Schallquellen im Raum fixiert, hat deutlich gewonnen. Am letzten Samstag Abend war meine Frau unterwegs und ich habe (glaube ich) das erste mal eine Dean Martin CD (The very best of - The Capitol & Reprise years) komplett durchgehört - was für ein Erlebnis! So genial perfekt konnte man damals schon aufnehmen. Von meiner Seite ein Daumen hoch, mit dem Oehlbach Phaser kann man sicher die richtige Netzphase an seinen Geräten bestimmen und dann entsprechend anschließen.

Ludic Aesir Powercord

Das Thema Strom läßt mir keine Ruhe und kürzlich sah ich ein YouTube Video über das Ludic Aesir Powercord, in dem dieses Netzkabel sehr gut bewertet wurde. Viel konnte ich noch nicht über dieses Kabel finden aber ich wollte demnächst mein Fisch Audiotechnik Performance 1 an der Vorstufe testweise gegen ein Supra LoRad tauschen. Preislich nehmen sich beide Kabel nicht viel und so werde ich dem Newcomer Ludic (Niederlande) eine Chance geben. Da die Vorstufe am Plixir Elite BAC Netzfilter (Trenntrafo) hängt, sind vermutlich keine riesigen Unterschiede zu erwarten aber ich lasse mich gerne überraschen. Ich konnte das Kabel ohne Versandkosten für 149,- € (2m) aus den Niederlanden liefern lassen und ein paar Tage später war es hier. Ich bin im Moment hoch zufrieden mit dem Klang meiner Kette und kaufe so viele CD´s wie lange nicht mehr. Jetzt im Herbst / Winter 2022 vergeht kaum ein Tag, wo ich nicht wenigstens eine CD durch höre. Also alles gut, oder? Mir ist natürlich völlig klar, dass immer was geht und wenn sich die Gelegenheit bietet, für kleines Geld eine weitere Steigerung zu erreichen, ergreife ich diese gerne. Zudem sind diese Netzkabel so günstig, dass ich je nach Ergebnis auch DAC und CD-Laufwerk damit verkabeln könnte. Wenn ich das Geld hätte, würde ich mir das neue Ampére L von Audioplan (1300,- €) testweise bestellen.

Am Wochenende bestellt, Mittwoch Mittag kam es aus den Niederlanden an - nicht nur Amazon kann schnell, dickes Lob an Ludic! Wenn ich den Preis nicht gewusst hätte, rein optisch würde ich es auf einen vierstelligen Preis schätzen. Aber darum geht es nicht, wobei es auch nicht schadet, wenn es gut aussieht. Direkt nach dem Umstecken vom Performance 1 (z.Zt. ca. 249,- € / 2m) auf das Ludic fiel mir erst mal nichts auf, was bei einem neuen und sehr kaltem Kabel (um den Gefrierpunkt) schon mal nicht schlecht ist. Einige Stunden später meinte ich erste Vorteile zu entdecken, die nächsten Tage werden es zeigen. Am darauf folgenden Abend habe ich dann zwei CD´s gehört, die ich noch nie im neuen Laufwerk hatte und somit keine Aussage im Vergleich möglich ist. Tom Waits mittlere CD aus der 3er Box Orphans mit dem Titel Bawlers lachte mich schon länger an und neulich hatte ich ein paar Stücke im Fitnessstudio gehört. Einige Lieder kannte ich noch aus meiner PC-Audio Zeit und sie klang spätestens seit dem NOS-DAC schon echt gut aber gestern hat mich der Klang dieser CD wirklich umgehauen. Und wieder viele Lieder dabei, die ich eigentlich nicht kannte, da ich über PC immer nur meine jeweiligen Favoriten gehört habe und nun CD´s durchhöre. Was für ein Gewinn! Für die zweite CD gilt das gleiche, eine uralte Best of von Roger Wittinger aus dem Nachlass meiner Mutter. Die kam zwar nicht ganz an die Bawlers ran, war jedoch schon (größtenteils) ziemlich genial vom Klang. Nun höre ich die nächsten Wochen einfach mal weiter und dann werde ich auf das Fisch Audiotechnik zurückstecken.

Nach fünf Tagen Einspielzeit des Stromkabels wanderte abends eine gern gehörte, leider klanglich nicht so überzeugende CD von Teleman "Family of Aliens" in das Laufwerk. Gut, nun hatte ich kürzlich auch noch zwei falsch gesteckte Phasen entdeckt, die sich auch auf die räumliche Wiedergabe ausgewirkt haben aber sooo räumlich war diese CD bisher nicht. Eigentlich wollte ich nach der CD gleich den A/B-Vergleich machen aber ich hatte einfach noch Lust auf Musik hören und es wanderte "Revolver" von den Beatles (nicht der neuste Mix) in den Player und schon die ersten Takte zauberten mir ein Lächeln ins Gesicht. Nun war ich tatsächlich im gelben Uboot und die Geräusche / Stimmen prasselten aus allen Richtungen auf mich ein - extrem genial! Von Teleman habe ich mir gleich noch zwei CDs bestellt: Breakfast & Brilliant Sanity

Was schrieb ich vor ungefähr einem Jahr zu Vertigo Day von The Notwist? "Es ist keine ausgesprochen audiophile CD, da gibt es deutlich bessere Aufnahmen"  Es ist natürlich immer so eine Sache mit Musik, die man liebt. Liebe macht blind oder eben taub und man verzeit gerne das ein oder andere. Es war letzten Freitag und ich war eigentlich ziemlich gefrustet, hatte mich am Tag zuvor mein neues Laptop nach einer Treiber-Installation im Stich gelassen und mein Windows komplett zerschossen. Nun hatte ich es gerade meinem ehemaligen Arbeitskollegen gebracht, der sich damit am Wochenende vergnügen durfte (hat übrigens geklappt :). Lag es am Bier, lag es am Lucid Aesir? Ich hatte die CD zwischendurch einmal mit dem neuen Laufwerk gehört und ja, besser als damals mit dem Audiolab war es schon, aber am ersten Freitag im Dezember 22  blieb mir echt die Spucke weg. Auch wenn ich den verzeihenden Faktor "Liebe" einrechne, so war es doch ein klangliches Erlebnis in einer selten erlebten Intensität, einzig das wegwischen der Tränen störte etwas. Was schrieb ich noch? "Teilweise ist es gerade laut dicht an der Schmerzgrenze" Diesmal ist das Stück "Al sur" schon fast an mir vorbei gerauscht und das war trotz hoher Lautstärke keinewegs schmerzhaft sondern einfach nur geil (sorry). Nun muss ich wirklich mal das vorherige Kabel anschließen. Ich bin halt nicht so der A/B-Typ und höre einfach nur gerne Musik!

Das Lucid Aesir klingt hinter dem Plixir etwas geschmeidiger als das Fisch Performance 1, die Unterschiede sind eher gering. Die Frage ist natürlich, wie viel Unterschied / Verbesserung an dieser Stelle überhaupt möglich wären? Ich denke auch, wenn ich dauerhaft wieder auf das Fisch zurück wechseln würde, wird mir schnell diese Geschmeidigkeit fehlen. Die größten Unterschiede werden sich bei mir, zumindest bei jetzigen Stand, immer an der Endstufe zeigen. Diese hängt "nur" an der Filterleiste von Fisch Audiotechnik. Ich plane im Bereich Stromkabel noch ein wenig und so werde ich dem Aesir zu gegebener Zeit weiter auf den Zahn fühlen. Das Performance 1 habe ich nach dem A/B-Vergleich noch am Netzteil vom CD-Laufwerk gegen das Supra getestet. Auch hier nur sehr geringe Unterschiede mit leichtem Vorteil für das Supra. Genau wie bei der Vorstufe würde ich auch hier den Klang minimal cremiger einstufen. Um es klar zu sagen: An beiden Stellen würde ich mir keinen Blindtest zutrauen! So fliegt das Fisch für die Vorstufe raus und geht in den Verkauf.

Brilliant-Sound-Picture von Michael Jungblut

Als regelmäßiger Leser von fairaudio las ich in den News vom neuen CD- und Kontaktspray "Brilliant-Sound-Picture". Dies von Michael Jungblut entdeckte und verfeinerte Spray (Hintergründe siehe seine Homepage) wurde bereits in der "Hörerlebnis" von Marco Kolks besprochen und es gab auch eine Testaktion mit Lesern. Zumindest die in der Hörerlebnis veröffentlichten Berichte fielen allesamt sehr positiv aus. Da Herr Jungblut zudem ein Rückgaberecht der angefangenen Flasche nach eigenem Test anbietet, musste ich es bestellen. Alle Wirkungen von CD-Behandlungen vor dem Abspielen wie Reinigen, Kanten schwärzen, Anfräsen, Entmagnetisieren, Antistatiktuch etc. zielen darauf ab, die CD besser lesbar zu machen, um die interne Fehlerkorrektur des Players zu entlasten. Je weniger die Fehlerkorrektur zu tun hat, desto weniger Zeitfehler (Jitter) treten auf und der nachfolgende D/A-Wandler kann seinen Job besser erledigen, was die Klangqualität steigert.

Ob und wie gut diese Maßnahmen hörbar sind, hängt von vielen Faktoren ab. Maßgeblich ist, was die eigene Kette reproduzieren kann und wie gut die eigenen Ohren sind. Natürlich spielt auch eine Rolle, wie gut der eigene CD-Spieler bzw. die Laufwerk-Wandler-Kombination mit dem Medium CD in Bezug auf Jitter klar kommt, dazu später mehr. Nun denn, es gibt nichts zu verlieren. Ich habe eine CD doppelt, "Darling Arithmetic" von den Villagers. Im Vorfeld habe ich beide CDs gründlich mit Isopropanol gereinigt, jeweils beide Seiten auf dem Bedini Ultra Clarifier behandelt und mit dem Black Forest Duster (Antistatiktuch) abgewischt. Eine CD wurde nach Herstellerangabe beidseitig mit BSP eingesprüht und trocken gewischt.

Gehen wir nochmal, bevor ich die Ausführungen fortsetze, einen Tag zurück. Das Spray kam an einem Donnerstag, da hat meine Frau frei und wir verbringen den Abend gemeinsam. Ich wollte sie also nicht mit meinem Hifi-Kram nerven (A/B-Vergleich), gleichwohl höre ich in letzter Zeit häufig abends Musik und meine Frau macht Handarbeiten neben mir auf dem Sofa. Ich konnte natürlich nicht anders und habe die Villagers-CD exakt nach Anweisung mit BSP gereinigt und nach dem Bedini eingelegt. Nun hatte ich diese CD lange nicht gehört aber was mir dort an Klang um die Ohren flog, war schon außergewöhnlich und deutlich besser als in meiner Erinnerung. Danach gab es noch "Shrink" von The Notwist, die ich ebenfalls lange nicht gehört habe, mit dem neuen Laufwerk noch gar nicht. Whow!!! Ein Erlebnis. Wieviel geht dabei auf das Konto des Sprays?

Also springen wir wieder einen Tag weiter, auf Freitag. Das klangliche Erlebnis vom Vortag war mit der nicht eingesprühten CD weniger ausgeprägt und voller Erwartung legte ich die behandelte CD ein. Tja, also - auf jeden Fall nicht so gut (aus der Erinnerung) wie einen Tag vorher aber schon (etwas) hörbar besser. Gut, nun ist jede CD verschieden stark Fehler behaftet und vieleicht war genau diese CD sehr fehlerarm und die Korrektur des Laufwerkes hatte wenig Arbeit. Ich habe das ganze ein paar Stunden wiederholt und nun klangen beide CDs in etwa gleichem klanglichem Abstand besser. Entweder wurde das Stromnetz in den Abend hinein besser oder meine Ohren haben sich entspannt. Übrigens benötigen auch Lautsprecher immer eine kleine Anlaufphase, bis sie ihr Niveau erreichen und der Raum war nun schön durchgewärmt. Die Anlage ist sowieso immer an!

Da ich nur diese eine CD doppelt habe, probierte ich die Tage darauf einzelne CDs erst ohne BSP und dann mit. Der "Durchbruch" kam gestern mit Jack Hardy´s "The Hunter" aus 1986 (siehe unten bei meinen neuen CDs). Plötzlich wurde aus einer klanglich sehr guten CD, eine klanglich überragende CD und ich saß mit breitem Grinsen auf dem Sofa. Nun ging ich an den Sicherungskasten, nahm die Sicherung der Anlage (Hifi-Tuning von Michael Jungblut) raus, säuberte sie mit BSP und setzte sie wieder ein. Auch das resultierte in noch ein wenig schöneren Klangfarben und besserer Räumlichkeit, ein Durchhören der CD war nicht mehr zu vermeiden (grins). Zukünftig wird jede CD vor dem Abspielen mit Brillant-Sound-Picture behandelt, Punkt aus! An die anderen Kontakte gehe ich nach und nach.

Ich gehe mal davon aus, dass mein Pro-Ject Laufwerk eher wenig Jitter produziert und Stefan Wehmeier von Audio-Optimum merkt in seiner Beschreibung über den NOS-DAC an, dass dieser 4-8 mal weniger empfindlich ist gegen Jitter ist, als ein herkömmlicher DAC mit Oversampling. Zudem ist mein DAC in Bezug auf den Empfang der Daten vom Laufwerk über SPDIF nochmals von Audio-Optimum nachgerüstet worden, um den Jitter weiter zu senken (seit ein paar Jahren Serie). Andere Player könnten also durchaus noch mehr von dem Spray profitieren und probieren Sie es am besten selbst aus. Klare Empfehlung!

QStab NSE von Headquarter Audio

Seit ich vor 25 Jahren meine ersten High End Lautsprecher "Hales Revelation 3" endlich zu Hause stehen hatte und die Entäuschung über den Klang an meiner damaligen Kette ziemlich groß war, änderte sich meine Sichtweise auf Hifi-Komponenten deutlich. Wie der Großteil der Menschen dachte ich, der Klang wird maßgeblich durch die Lautsprecher bestimmt. Alles davor wie Strom, Kabel und Geräte spielen nur eine untergeordnete Rolle - die Musik kommt aus den Boxen. Gute Boxen = guter Klang! Sofern die Raumakustik passt. Natürlich ist ein Lautsprecher genauso wichtig wie alle anderen Teile der Kette aber er kann eben nur das in guten Klang umwandeln, was er an Signal geliefert bekommt. Als ich meinen ersten guten CD-Spieler gekauft hatte, der im Laufe der Jahre umfangreich getunt wurde, stand für mich die Quelle immer besonders im Fokus. Daher auch mein Wechsel zurück auf ein CD-Laufwerk - es klingt einfach so viel besser.

Nun ist es leider nicht damit getan, sich einen guten CD-Spieler zu kaufen. Das drumherum wie Stromversorgung und die Behandlung der CD´s vor dem Abspielen, können die Wiedergabequalität deutlich steigern. In diese Kerbe schlägt Mike Christ, er hat für bestimmte Toplader-Laufwerke einen speziellen "Puck" entwickelt, der die Wiedergabe gegenüber dem serienmäßigen Puck steigern soll. Auf seinem YouTube-Kanal verfolge ich ihn schon länger und auf seiner Homepage finden sich ein paar Berichte von Kunden, die sehr begeistert klingen. Ich habe mit ihm eine Probelieferung vereinbart, wer kauft schon gerne die Katze im Sack.

Zwei Tage später kam der QStab an. Ich hatte mir die Tage aus nostalgischen Gründen eine alte CD von Neil Diamond (Beautiful Noise von 1976) gekauft. Meine Mutter hörte ihn sehr gerne und so lief damals diese Kassette gerne mal in ihrem Radiorekorder. Immer wenn ich irgendwo ein Lied von dieser Platte höre, überkommen mich diese nostalgischen Gefühle und nun musste es eben sein. Tja, die CD wird nicht oft den Weg in mein Laufwerk finden, zumal sie nicht wirklich schön aufgenommen ist. Ich hatte sie ein paar Tage vorher ohne QStab durchgehört und so startete ich nun auch mit dem Titelstück und dem serienmäßigen Puck, sowie meiner CD-Auflage. O.K. nun mit QStab. Es klingt anders, das höre ich sofort, besser? Ich lasse das Lied auf mich wirken und werde auf Dinge aufmerksam, die mir vorher nicht auffielen. Nach zweimal hören wieder zurück auf den Pro-Ject Puck: Mein erster Eindruck mit dem QStab war: Entspannter, die Stimme rückt leicht nach hinten und war auch laut (ich höre immer laut) besser verträglich. Das wiederhole ich mit zwei weitern Stücken und komme immer auf das gleiche Resultat.

Der nächste Tag war der Samstag und ich hatte frei: Keine Hochzeit und meine Frau war auf einem Konzert. Keine Lust auf Vergleiche, einfach nur gut Musik hören. Als erstes musste mal wieder "Vertigo Days"  von "The Notwist" sein. Eine meiner absoluten Top-CD´s und ich höre sie bewußt selten, um die Faszination nicht zu verlieren. Seit dem letzten Hören dieser CD kam natürlich noch das CD-Spray von Michael Jungblut hinzu. Kurz gesagt, ein absolutes Erlebnis und wieder sind es Elemente in der Musik, die mir das erste mal bewußt auffallen. Die Räumlichkeit ist noch ein bissl ausladender und die Klänge untereinander sind exakter gegeneinander abgegrenzt, insgesamt einfach stimmiger. Der Bass erscheint zudem schwärzer.

Später kramte ich noch das Debüt von Teleman "Breakfast" raus und wenn auch klangtechnisch deutlich hinter Notwist, so hatte ich doch einen Heidenspaß mit Thomas Sanders und seinen Bandmitgliedern. Darum geht es - Spaß beim Hören! Auch nicht so gute Aufnahmen sollten Spaß machen, wenn einem die Musik gefällt.

Am Sonntag hatten wir Freunde zu Besuch, die lange nicht mehr bei uns waren. Da "er" auch gerne irgendwann eine gute Anlage zu Hause haben möchte, habe ich ein paar Lieder vorgespielt. Unter anderem auf Wunsch meiner Frau "Katmandu" vom Album "Mona Bone Jakon" (Cat Stevens). Eines meiner absoluten Lieblingslieder! Nach dem Wochenende nahm ich diese uralte CD, die ich seit Erscheinen auf CD mein eigen nenne und sehr gut kenne, für weitere Vergleiche. Sie war mir noch gut im Ohr und die Platte ist klanglich vor über 50 Jahren extrem gut eingefangen worden. Ich dachte nicht, dass sich das Erlebnis noch signifikant steigern ließe und wurde eines besseren belehrt. Der QStab von Mike Christ läßt mich noch tiefer in das Meisterwerk des jungen Cat Stevens versinken. Dabei kommt nie das Gefühl auf, hier wird mit irgendwelchen Effekten Eindruck geschindet. Alles völlig natürlich und musikalisch - meine Kette macht abermals einen wichtigen Schritt nach vorne.

Danke Mike, für die tolle Entwicklungsarbeit! Solche Leute brauchen wir süchtigen Musikliebhaber.

Einen Preis nenne ich an dieser Stelle nicht, günstig ist der QStab nicht. Aber hier sollte man nicht den Fertigungsaufwand als Maßstab nehmen, sondern die mit Sicherheit sehr vielen Stunden, die der Tüftler von Headquarter Audio in seine Idee investiert hat. Sich diese Arbeit bezahlen zu lassen, ist absolut legitim. Für mich als Kunde ist doch nur entscheidend, ob die klangliche Verbesserung das Geld wert ist. Ist es!!!

Und für mich ganz wichtig ist die Gewissheit, meine Quelle weiter verbessert zu haben. Alles was danach kommt, profitiert davon. Was ich bei der Quelle verschenke, kann mir kein noch so guter Verstärker, keine noch so gute Verkabelung, kein noch so guter Lautsprecher, wieder rausholen.

Mittlerweile habe ich einige CD´s durchgehört und kann nur jedem mit kompatiblen Laufwerk / Player raten, dieses kleine Wunder zu testen.

Sind High-End Kabel völliger Unsinn oder sinnvolle Hilfe auf dem Weg zum eigenen Wunschklang?

Diese Frage stellt Claus Volke in seinem YouTube Video am 17.03.2023.

https://youtu.be/2tFhGu3E9aQ

Ich teile seine Meinung absolut! Wenn Sie an technischen Hintergründen interessiert sind und wissen möchten, warum es nicht das eine "Beste" Kabel für den jeweiligen Einsatzzweck bzw. den "besten" Hersteller geben kann, schauen Sie bei Hören & Fühlen vorbei. Auch sonst hat Claus immer wieder spannende Produkte im Test und bespricht diese sehr kurzweilig mit hoher Kompetenz.

Wenn die Stereoanlage ein Formel 1 Auto wäre ...

In den 1990iger Jahren haben wir im Freundes- und Familienkreis regelmäßig Formel 1 geschaut, hauptsächlich wegen Michael Schuhmacher. Seine Karriere verfolgte ich schon seit den späten 1980iger Jahren und ich verpasste so gut wie keine Übertragung in dieser Zeit. Da ich schon voll im Hifi-Wahn war und gerade begann, richtig Geld in meine Kette zu investieren, verglich in Gedanken meine Kette mit einem Formel 1 Boliden. Stellen wir uns vor, eine Stereoanlage wäre ein Formel 1 Fahrzeug:

Beginnen wir mit dem Fahrer, ohne Talent wird auch das schnellste Auto keinen Weltmeister aus ihm machen. Vielleicht gewinnt er mal ein Rennen, oft wird er maximal mittelmäßig abschneiden. Bei unserem Gedankenspiel ist das die Aufnahmequalität, die Spannweite ist riesig und mit einer wirklich schlechten Aufnahme kann auch die beste Stereoanlage nicht klingen. Nichtsdestotrotz holt eine richtig gute Anlage erstaunlich viel aus vermeintlich schlechten Aufnahmen.

Seit dem Ausscheiden von Michael Schuhmacher hatte ich seinerzeit das Interesse verloren und irgendwann gar nicht mehr geschaut. Die Rennen wurden oft vom Team entschieden, ein kleiner Patzer und der sichere Sieg war dahin. Oder sehr kluge und vorrausschauende Überlegungen (Regenreifen, Slicks?) gaben den entsprechenden Vorteil und mit einem Boxenstopp gelang die Führung und der Sieg. Das Team vergleiche ich mit der Quelle, egal ob Plattenspieler, CD oder Streaming. Das Top-Auto mit dem Top-Fahrer nützt nichts, wenn auch nur ein Servicemechaniker beim Tanken patzt und damit den Sieg verschenkt. Eine Quelle besteht auch aus vielen Teammitgliedern wie z.B. Zarge, Motor, Plattenteller, Tonarm und System oder (bei CD) aus Laufwerk, DAC, Netzteilen etc. Nur wenn alle „Teammitglieder“ perfekt harmonieren, kann es am Ende gut werden. Gerade der Quelle kommt eine zentrale Bedeutung zu, hier verlorenes ist verloren.

Kommen wir zum Herzstück eines jeden KFZ, dem Motor. Das Getriebe rechne ich mit zum Motor. Ein zu schwacher Motor (und/oder schlechtes Getriebe) wird auch in einem ansonsten gutem Formel 1 Fahrzeug dem Fahrer nicht zum Sieg verhelfen. Ein zu starker Motor ist auch nicht optimal, einen Tick zu viel Gas am Kurvenausgang und der Dreher ist vorprogrammiert. Oder der Motor wiegt zu viel und passt nicht zum Rest des Fahrzeugs, die Balance stimmt nicht mehr. Der Verstärker ist der Motor einer Kette, seine Kraft, sein Verhalten, muss zu den Lautsprechern passen. Was nützt der tollste Röhrenverstärker an watthungrigen Lautsprechern, die vielleicht noch einen sehr welligen Impedanzverlauf haben. Oder ein leistungsstarker Verstärker an wirkungsgradstarken Boxen, dieser aber im Bereich der ersten paar Watt noch gar nicht ganz da ist. Die richtige Kombi Verstärker/Lautsprecher ist sehr entscheidend für das erzielbare Klangerlebnis.

Was haben wir noch so? Hochgezüchtete Rennwagen brauchen den richtigen Kraftstoff, sonst wird die Leistung weit unter dem Machbaren liegen. Vielleicht nimmt der Wagen auch schlecht Gas an oder ruckelt, beides doof. Ist der Sprit verunreinigt, kann dies auch schnell zu Motorschaden führen. Die Stromversorgung ist das Benzin jeder Stereoanlage, nur ein guter, möglichst sauberer und dem System angepasster „Sprit“ wird das klanglich Machbare möglich machen. Dabei muss es nicht das teuerste Benzin sein, nur das richtige, sprich, ein völlig überdimensionierte Stromversorgung (Filter, Kabel etc.) bringt nicht viel, wenn die zu versorgenden Geräte die Auswirkung nicht aufzeigen können. Filter können sich gegenseitig beeinflussen (fast alles Geräte haben schon Filter verbaut) und so den Klang verschlechtern. Wenn jedoch die richtige Oktanzahl (102 in der Formel 1) eingefüllt ist, steht dem Klangerlebnis nichts mehr im Wege. Die Stromversorgung hat eine zentrale Bedeutung und (leider) muss heutzutage schon einiger Aufwand getrieben werden, wenn das Optimum erreicht werden soll. Zumindest in High End Ketten.

Im Auto werkeln eine ganze Menge Teile, Flüssigkeiten sorgen für den reibungslosen Lauf. Stellen Sie sich vor, ein viel zu zähes Öl wird für den hochgezüchteten Motor verwendet, die Leistung wird deutlich einbrechen. Die Flüssigkeiten spiegeln in meinem Gedankenexperiment die Verbindungskabel wider. Auch hier gilt, die für seine Kette richtige Verkabelung zu finden, ist nicht leicht und kann ganz schön teuer werden. Andererseits muss die Kette das auch klanglich hergeben, teuer kann auch durchaus nach hinten losgehen, wenn es nicht passt. So manche Schwäche wird erst durch „gute“ Kabel entlarvt.

Michael Schuhmacher hat, soweit ich mich erinnere, einige Rennen gewonnen, weil er und sein Team die richtige Reifenwahl getroffen haben. Ein Regenreifen auf trockner Fahrbahn kostet immens Zeit, ein Slick auf Regen macht das Formel 1 Auto nahezu unfahrbar. Sie ahnen es, für mich sind die Lautsprecher gedanklich die Reifen und die müssen einfach optimal passen. Genauso wie die Reifen die einzige Verbindung zum Untergrund sind, so sind die Lautsprecher die einzige Verbindung zum Hörraum. Viele (ich damals auch) stellen sich zu große Lautsprecher in den Raum, da wummert der Bass und ist schwierig in den Griff zu bekommen. Ein dichter Hörabstand führt bei normalen Lautsprechern (also Mehrwege-Systeme klassisch angeordnet) oft zu Phasenverschiebungen, die einzelnen Treiber sind unterschwellig ortbar. Es lassen sich auch mit relativ günstigen Lautsprechern, die optimal an den Raum ankoppeln, extrem gute Ergebnisse erzielen – wenn die übrige Kette das ermöglicht.

Wo drauf fährt ein Formel 1 Auto? Blöde Frage, auf einer Rennstrecke (sprich Straße). Die Formel 1 Teams treiben erheblichen Aufwand, um die Boliden optimal auf jede Rennstrecke zu justieren. Haben Sie schon mal ein Formel 1 Auto mit richtig groben Reifenprofil gesehen oder einen Rally-Fahrzeug mit Slicks? Die Reifen müssen optimal zum Untergrund passen, genauso wie die Raumakustik zu den Boxen passen muss. Mein Mazda MX-5 (NA = erste Modellreihe aus den 1990iger Jahren) fährt sich auf guter Straße wirklich schön und hat mit seinem brettharten Fahrwerk (2cm Federweg) eine tolle Kurvenlage. Bei Kopfsteinpflaster oder kaputter Straße ist das Vergnügen schnell dahin und jeder Meter wird zur Qual. Ich muss mich oftmals über die typischen Werbefotos von Lautsprechern amüsieren, so aufgestellt klingen sie garantiert übelst. Unser Haus haben wir damals (auch) nach raumakustischen Gesichtspunkten gekauft und trotzdem habe ich nach einigen Jahren andere Lautsprecher gekauft, die viel besser in den Raum integrierbar waren und als Punktschallquelle auch bei geringem Hörabstand absolut homogen klingen. Vor ein paar Jahren habe ich noch einen Akustik-Vorhang installiert, den ich zum Musikhören hinter meinem Hörplatz zuziehen kann. Wenn ich dann richtig ernst mache, ziehe ich alle Vorhänge vor den Fenstern und Terassentür zu und ja, es klingt nochmals trockner mit besserer Räumlichkeit.

Was soll das ganze? Ich hatte zu Beginn meiner High-End-Sucht immer wieder Probleme, mir die Bedeutung aller Einflüsse auf den Klang vorzustellen. Vieles, wie Stromversorgung und Kabel, fand ich überbewertet und konnte mir einen großen Einfluss auf den Klang nicht vorstellen. Ich stellte in meinen Überlegungen immer wieder den Vergleich zur Formel 1 her und war damit viel offener für mögliche Investitionen, da ich nicht mehr so auf Geräte und Lautsprecher fokussiert war. Ein bekannter Händler wirbt damit, dass das wahre Potential zu 75% im Zubehör und nur zu 25% in den Geräten steckt. Auch wenn das sicherlich schwerlich prozentual auszurechnen ist, im Kern stimme ich ihm 100%ig zu.

The CD revolution (Part 1-3) auf YouTube von Pearl Acoustics

Ich habe die drei Teile wirklich verschlungen und sie geben einen schönen Überblick über die Entwicklung der CD-Spieler. Im letzten Teil stellt Harley Lovegrove seinen persönlichen Favoriten vor, schauen Sie selbst ...

https://www.youtube.com/watch?v=aaGQLaxOAt4&t=1245s

Wo ich nicht konform gehe, ist die Aussage, dass hauptsächlich der DAC für den Klang verantwortlich ist. Meiner Erfahrung nach teilen sich beide Gerätegattungen den Anteil am Klang und die Verkabelung spielt auch eine große Rolle. Bei mir war zumindest der Klangunterschied vom Audiolab zum Pro-Ject (bei absolut identischer Peripherie) unüberhörbar. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Hersteller tlw. extremen Aufwand für die Laufwerke treiben, wenn es sich klanglich nicht bemerkbar machen würde.

Interessant fand ich auch, wie verschieden unterschiedliche Menschen die Musik bzw. den Klang wahrnehmen. Ich denke, wir "HiFi-Jünger" haben unser Gehör über viele Jahre geschult und achten beim Hören auf viel mehr Aspekte als die meisten Menschen. Oft ist auch Leuten, die selbst Musik machen, der Klang aus der Konserve nicht so wichtig bzw. kennen sie den Klang ihrer Instrumente hauptsächlich aus der eigenen Hörperspektive. Daraus ergibt sich eine völlig andere Wahrnehmung, auch gerade im Umfeld einer Band. Peter Lützelberger (Phono Phono) sprach in einem Video über eine sündhaft teure Kette davon, wie lange es braucht, den Klang dieser Kette wirklich beurteilen zu können. Daher gilt, nur selber hören und beurteilen macht Sinn.

Hamburger Kulturtage bei Dimi Vesos am 03.06.2023










Vor ein paar Wochen saß ich morgens am IPad und stieß auf Dimi´s Video mit der Ankündigung zu seinen Kulturtagen. Ein kurzer Blick in meinen Terminkalender - passt! Ich wäre sowieso hin gefahren aber bei den Themen ging mein Herz auf, es sollten Lautsprecher von Strauss Elektroakustik vorgeführt werden, darunter auch die SE-MF-4. Dieser Lautsprecher passt sehr gut in mein Beuteschema und ich hatte eh vor, diesen mal zu hören. Neben diesen Mittelfeld Lautsprechern sollten auch die Nahfeld-Monitore SE-NF-3 vorgeführt werden, das ganze an den hauseigenen Endstufen.


Dann kam mir die Idee, meinen Hifi-Freund Thomas aus Jena zu fragen, ob er auch Lust darauf hätte und wir könnten uns bei dieser Gelegenheit endlich persönlich kennen lernen, bisher lief unser Kontakt über Email oder Telefon. Thomas hatte mich vor einem halben Jahr einfach angeschrieben, er liest schon länger diesen Blog und zwischen uns gibt es so viele Parallelen ... wir tauschen uns seitdem sehr regelmäßig aus. Zwischen Jena und Celle liegen ca. 4 Stunden Autofahrt und so blieb ein Besuch bisher aus. Ich schaute in die Karte und siehe da, von Jena nach Hamburg liegen wir genau auf dem Weg. Mein Namensvetter hat sich auch angemeldet und von hier ging es dann gemeinsam weiter Richtung Hamburg. Das Navi hat uns sicher zu Dimi geführt und wir waren eigentlich noch pünktlich, wenn wir vom Parkplatz nicht die Elbuferstraße erst mal in die falsche Richtung gelaufen wären ... Dimi stand schon winkend vor dem Haus und erwartete uns.


Los ging es mit einem spannendem Vortrag über Joseph Haydn und seine Arbeitsweise am fürstlichen Hof. Klassische Musik ist gar nicht mein Thema aber Jürgen Strauss hat das in seiner schelmischen Art sehr unterhaltsam rüber gebracht. Dann war nach kurzer Erläuterung der SE-NF-3 die erste Hörsession angesagt.

Die kleinen "Böxchen" haben sich mächtig ins Zeug gelegt und eine für ihre Größe erstaunliche Performance geliefert. Bei lauter und basslastiger Musik wie James Blakes "Limit to you love" zeigte die Physik dem 5 Zoll Treiber seine Grenzen. Für den ihr zugedachten Zweck als Nahfeldmonitor im kleinen Studio bestimmt keine schlechte Wahl, für das Wohnzimmer eher zu klein.

Mir persönlich war der Hörabstand am vorderen Hörplatz zu dicht, das klang für meine Ohren nicht natürlich. Etwas weiter hinter war es besser, jedoch hatte man dort immer jemanden vor den Ohren. Schön war das durchgängige Wechseln der Hörplätze, so dass jeder in den Genuß des "besten" Hörplatztes kommen konnte. Gute Idee und auch für Messen ein Tipp!

Zu Wort kam zwischendurch immer wieder Igl Schönwitz (the soundphile), der auch über YouTube bekannt sein dürfte. Er arbeitet in seinem Tonstudio mit Lautsprechern von SE (Strauss Elektroakustik) und berichtete über seine Erfahrungen. Ein interessantes Thema war wie immer die Raumaktustik und Tipps dazu. Da ich mich selbst damit viel beschäftigt habe und bereits vor ca. 15 Jahren einen Artikel dazu auf fairaudio veröffentlich hatte, sind mir die Tipps nicht neu. Ein Tipp war z.B. die Lautsprecher im Stereodreieck zu betreiben und dieses Dreieck auch in großen Räumen nicht zu ausladend, also mit zu großen Abständen zwischen den Lautsprechern, zu betrieben. Eine nähere Aufstellung minimiert die Raumeinflüsse (Verhältnis Direktschall zu Raumreflexionen). Diese Erfahrung durfte ich damals beim Kauf unseres Hauses machen. Unser Wohnzimmer (ca. 35 qm) auf zwei Ebenen zwang mich dazu, das Stereodreieck kleiner zu halten. Neben der sehr guten Raumakustik trägt dies sicher zum schönen Klang bei.

Dann zogen wir um in den Hörraum mit den SE-MF-4. Das war schon eine andere Nummer und klang für mich deutlich erwachsener als mit den kleinen Lautsprechern. Ich stand eine ganze Zeit hinten mittig und fand den Klang sehr ähnlich wie bei mir zu Hause. Vorne auf dem besten Hörplatz war es mir wieder zu dicht, auch hier klang es 1-2 Stuhlreihen weiter hinten deutlich natürlicher für mich. Aber vermutlich sind diese Abstände zum Arbeiten im Studio genau richtig, da sich so extrem tief in die Aufnahme hinein hören läßt. Insgesamt würde ich die Performance als sehr ähnlich wie gewohnt einstufen. Ich habe noch ein wenig mit Jürgen Strauss geplaudert und wer weiß, vielleicht hole ich sie mir mal testweise nach Hause. Vorher werde ich allerdings weiter an Stromversorgung und Kabeln tüffteln, um meine Kette soweit wie möglich auszureizen.

Dann war Mittag und es gab jede Menge Leckereien. Wir haben uns auf die Pizza gestürzt und ein kühles Blondes genossen. Wir saßen draußen in der Sonne und kamen ins Gespräch mit André Grunewald, der Mastermind hinter Arakas. Der umtriebige Erfinder dürfte einigen bekannt sein, seine Produkte fanden in der Fachpresse und auch bei Dimi große Anerkennung. Ein großer Lautsprecherentwickler der letzten Jahrzehnte, Joachim Gerhard, hält seine Produkte sogar für die "besten raumakustischen Maßnahmen, die ich bisher erlebt habe". Leider wurden seine Produkte heute nicht vorgeführt, vermutlich hätte es den Zeitrahmen gesprengt. Wir haben Visitenkarten getauscht!

Nach dem Essen gab es Livemusik. Polina Vita & Dennis Vahlen gaben ein kurzes, tolles Konzert. Leider hatte ich mich etwas festgequatscht und konnte das Konzert nur noch durch den Türspalt sehen, die zweite Gruppe war zum Essen eingetroffen und es war richtig voll. Ein sehr gelungener Abschluß für Gruppe 1.

Lieber Dimi, da hast du eine wirklich tolle Veranstaltung aus dem Hut gezaubert. Wobei, mit Zaubern hat das nichts zu tun, sondern dahinter steckt eine Menge Arbeit. Dafür möchten wir, Thomas & Thomas, dir von Herzen danken. Danke sagen wir auch allen anderen, die zum Gelingen beigetragen haben und freuen uns auf das Video. Mir hat es wichtige Erkenntnisse gebracht, dazu gleich mehr.

Zu Hause gab es erst mal einen Kaffee, dann wurde der Akustikvorhang hinter dem Hörplatz zugezogen und die Jalousien (Stoff) vor den Fenstern geschlossen. Ich tue mich schwer damit, einzuschätzen, wie andere meinen Klang wahrnehmen. Nun hatte ich mit Thomas jemanden genauso "Verrückten" wie mich auf meinem Sofa sitzen und nach CD-Spray / Bedini rotierte James Blake mit "Limit to you love" im Laufwerk. Alle Geräte sind immer an und klanglich sofort voll da. Die Stromfilterung ist einigermaßen aufwändig und die Tag/Nacht-Unterschiede sind gering - also keine Ausreden!

Ich mache es kurz, wir haben noch bis nach 20:00 Uhr Musik gehört, ich durfte auch schon ein Bierchen trinken und Thomas machte sich auf seine mehrstündige Rückfahrt im schönen MX-5 NC. Übrigens, auf Hin- und Rückfahrt haben wir hauptsächlich über Fotografie und unsere Mazda MX-5 gesprochen. Ich verlängerte und habe mir u.a. noch Dave Bruback "Time out" intravenös gegeben. Natürlich in Live-Lautstärke!

Wie schnitt meine Kette nun in den Ohren von Thomas ab. Ich erlaube mir aus seiner Email einen Tag später zu zitieren:

"Öfter denke ich an Deine Anlage, ich sagte es schon mehrfach, besser geht es mit der Wiedergabe kaum. Behalte die Bullis unbedingt, Tausche von mir aus auch das eine oder andere Kabel und besorge von mir aus auch den größeren Plixier (das halte ich aus meiner Erfahrung für sinnvoll, wenn alle Geräte dranhängen). Also nochmals, Deine Anlage hat mich wirklich schwer beeindruckt!"

Danke Thomas, dein Lob bedeutet mir sehr viel. Bis bald in Jena, ich freue mich.


Kleiner Nachtrag Dimi - ich habe meinen Standard-Lieblings-Whisky bei dir im Regal gesehen. Davon habe ich mir den Abend auch noch einen gegönnt. Beim nächsten mal trinken wir einen!


Hier geht es zu den Video von Dimis Kulturtagen:

https://www.youtube.com/watch?v=gsGH9m2jcFI&t=518s (Die Veranstaltung erste Gruppe)

https://www.youtube.com/watch?v=NX_wN72SFZ4 (Vortrag über Joseph Haydn)

https://www.youtube.com/watch?v=oEj-nVeUhVE (Vortrag über die Lautsprecher)

https://www.youtube.com/watch?v=kwesolZiad8  (Der Lautsprecher im Raum, optimale Aufstellung)


Bullfrog von Martion - ein Lautsprecher fürs Leben?

Weiter oben habe ich schon ein wenig über meine (alten) Bullfrog geschrieben. Es gibt viele Berichte im Netz über diesen speziellen Lautsprecher, auch in Foren wird man schnell fündig. Auffällig ist die ausnahmslos positive Berichterstattung. Eigentlich lese ich seit Jahren keine Printmedien, meine großen Sammlungen von STEREO, Audio, Hifi Image und Hörerlebnis habe ich vor Jahren entsorgt. Als ich mehr zufällig das Inhaltsverzeichnis einer Hörerlebnis (Nr. 121) aus 2022 las, stieß ich auf einen Bericht über die Bullfrog und schloss kurzerhand ein Abo ab. Die Hörerlebnis erscheint vierteljährlich in Buchform und die Bücher lassen sich gut im Regal unterbringen. Der Autor hat mit der Bullfrog seinen Traumlautsprecher gefunden "Der musikalische Garten Eden".

Auf Dimis Kulturtagen 2023 hatte ich Gelegenheit, einen meiner "Traumlautsprecher" in einer akustisch optimierten Umgebung an einer Kette zu hören, die meine preislich deutlich in den Schatten stellt. Ich schätze mal das Dreifache ... Klanglich war das gut, keine Frage und nach wie vor wären die Strauss SE-MF-4 einer meiner ersten Lautsprecher, die ich mir leihweise für einen Klangvergleich nach Hause holen würde, wenn ich sie mir leisten könnte. Erste Wahl wäre aber das Einhorn von Martion, sofern ich es in unser Wohnzimmer integriert bekommen würde. Preislich nehmen sich beide "Kandidaten" nichts.

Nun denn, nach dem Hören bei Dimi und dem späteren Vergleichshören bei uns zu Hause habe ich den Wunsch nach neuen Lautsprechern erst einmal ganz weit nach hinten geschoben. Selbst wird man über die Jahre etwas betriebsblind, haben sich die ganzen Tuningmaßnahmen überhaupt gelohnt? Ich würde mein Gehör schon als (dem Alter entsprechend) gut einschätzen, neulich beim Hörtest konnte ich mit etwas Anstrengung noch 16.000 Hz hören. Die Bestätigung kam von meinem Freund Thomas (siehe oben beim Bericht über die Kulturtage) und hat mich dazu animiert, nochmal etwas über die Martion Bullfrog zum Besten zu geben.

Wie auf den Bildern unschwer zu erkennen ist, betreibe ich die erste Version der Bullfrog. Allerdings gab es im Laufe der Jahre bei der alten Bulli eine Überarbeitung der Frequenzweiche, die bei meiner Bullfrog nachträglich gemacht wurde. Da ich auch die neue Bullfrog kenne, würde ich die Unterschiede als eher klein einstufen. Die neue spielt etwas sanfter aber ich mag gerade diese ungestüme Art meiner Lautsprecher, wo ich auch bei oft gehörten Stücken, bei bestimmten Impulsen, immer noch zusammenzucke. Das ganze wird nie nervig und ist auch laut absolut genießbar. Ich muss mich immer amüsieren, wenn ich in Testberichten, Reviews oder Foren lese, dass schlechte Aufnahmen mit diesem oder jenem Lautsprecher "gnadenlos" enttarnt werden und dass das so muss! Ich kenne das von früher und dachte auch immer, das muss so sein, es gibt halt viele schlechte Aufnahmen.

Sicher gibt es viele Aufnahmen, die nicht so gut klingen, aber wäre es nicht schön, auch die ganzen "schlechten" Aufnahmen genießen zu können. Ich würde zwar den größeren Anteil bei der Umsetzung dieses Wunsches vor bzw. hinter dem Lautsprecher sehen, aber natürlich hat dieser auch einen großen Anteil. Mit davor meine ich die gesamte Kette, besonders die Stromversorgung und die Quelle. Bei Dimi fiel mir im Klang sofort auf, dass es leicht nach "Digital" klingt. Das kenne ich seit meinem CD-Laufwerk mit angehängtem NOS-DAC nicht mehr! Mit dahinter meine ich die Raumakustik, die natürlich alles zunichte macht, egal wie teuer die Kette ist. Die war bei Dimi über jeden Zweifel erhaben und ich würde den Grund für meinen Eindruck eher beim Streaming verorten.

Vor vielen Jahren war ich bei jemanden mit einer sehr guten Anlage, ich hatte mich für seinen DAC interessiert. Die Kette klang soweit in Ordnung aber bei lauterem Hören schmerzten mir bei einigen Aufnahmen die Ohren. Ob es an den AMT-Hochtönern lag? Diese Erfahrung machte ich auch schon vor vielen Jahren bei (damals) Merlin Audio, die Topmodelle mit AMT konnten mich nie begeistern, die waren mir auch an seiner Referenzkette zu bissig obenrum. Leise alles gut aber laut schrumpfte die CD-Sammlung merklich zusammen, so viel gut hörbare Scheiben blieben nicht übrig. Will ich das? Nein!

Auch bei meinen Hales Revelation 3 wurde es laut bei vielen Stücken unangenehm, sicher auch eine Folge des geringen Hörabstandes bei mir. Als die Bullfrogs 2012 bei uns einzogen, war das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Preislich lagen beide Lautsprecher beim Neupreis auf einem Niveau, wobei ich mein Paar Bullis gebraucht gekauft habe. Bei Vortrag von Jürgen Strauss über Lautsprecher im Raum, optimale Aufstellung (siehe Verlinkung weiter oben), beschrieb er den optimalen Lautsprecher als Punktschallquelle. Idealerweise als extrem kleinen Punkt, was physikalisch leider nicht möglich ist. Er führt dann weiter aus, warum Koaxialsysteme aus anderen Gründen nicht optimal sind und er einen anderen Weg gegangen ist. Etwas widersprüchlich aber mir letztlich egal, es muss nur klingen!

Heute genieße ich es, mir auch die vermeintlich schlechten Aufnahmen aus dem CD Regal zu ziehen und mit Genuss durchzuhören. Die Bullfrogs zaubern einen extrem großen Raum bei gleichzeitig sehr guter Ortbarkeit aller Schallereignisse. Gerade dies macht auch die sonst vielleicht nicht so toll klingenden Alben extrem spannend, gerade in den 1960iger Jahren wurde viel mit dem neuen Medium Stereo experimentiert. Ich liebe das und versinke total in der Musik. Die Bullis können je nach Aufnahme Schallereignisse sehr dicht vor dem Kopf darstellen oder eben auch extrem weit in der Ferne. Reine Lehre? Egal, macht einfach Spaß. Neulich habe ich mir eine CD von "The James Hunter Six" bestellt, weil mir im Radio ein Song gut gefiel. Die Scheibe ist Mono!!! Das macht mir keinen Spaß, aber extrem interessant, wie die Musik exakt vor einem steht und trotz Mono mit erstaunlicher Staffelung in der Tiefe.

Wer sich für die neue Bullfrog interessiert (gebraucht gibt´s kaum mal eine), dem verlinke ich ein paar interessante Seiten:

Immer wieder ist die Rede vom "Problemlöser". Die Bullfrogs sind sehr aufstellungsunkritisch und auch in kleineren Räumen gut aufstellbar. Sogar als Nahfeldmonitore werden sie in Tonstudios eingesetzt. Große Räume beschallen sie mit ihren 115 dB sowieso problemlos und sind auch in einigen Diskotheken zu finden.

In der Branche gibt es viele nette Leute, Heiner Basil Martion sticht nach oben raus. Ich war wegen einer Reparatur kurz nach dem Kauf meiner gebrauchten Bullfrog (Metallabrieb im Luftspalt vom Basslautsprecher) zwei Tage bei ihm und er hat nicht locker gelassen, bis er den Abrieb raus bekommen hat. Das war 2013 und sie laufen seitdem ohne Probleme. Ich hatte die große Ehre, seine Werkstatt zu betreten "Sie sind der erste, den ich hier reinlasse". Obwohl ich die Lautsprecher nicht bei ihm neu gekauft hatte, half er mir schnell und für sehr kleines Geld, was sicher nicht seinen Arbeitsaufwand gedeckt hat. Durch meinen Bericht für fairaudio kannten wir uns natürlich, trotzdem absolut nicht selbstverständlich.

Ein Lautsprecher fürs Leben? Auf jeden Fall, wenn es passt. Nicht jedem wird die Unmittelbarkeit zusagen, man sollte Hörner mögen und gerne mal "die Sau rauslassen". Die Tage höre ich gerade George Duke "Face the Music" in Zimmerlautstärke, also wenn man die Musik in allen Zimmern hören kann! Ein Livekonzert im Wohnzimmer, dafür liebe ich diese Lautsprecher.

Leise klingen sie auch sehr schön, wird bei mir eher seltener genutzt. Unser Wohnzimmer geht über zwei Ebenen, unten ist die Musik- und Fernsehecke, oben das Esszimmer. Am Esstisch sitzt man ziemlich mittig zwischen den Lautsprechern und zum Essen lassen wir gerne leise Musik laufen. Manchmal sitzen wir oben, trinken was und hören nebenbei neue CDs. Das wird gerne auch mal lauter und klingt dann wirklich wie im Konzert, wo man in den meisten Fällen auch keinen idealen Platz bekommt und etwas weiter weg ist.

Nach viel Lobhudelei nun noch ein Minuspunkt, der für den ein oder anderen ein Ausschlusskriterium sein könnte, zumindest wenn man (wie wir) nicht so viel Platz hat. Bei diesen Lautsprechern gibt es nur einen perfekten Platz, wenn man sie wirklich ausreizen möchte. Zu zweit auf dem Sofa Musik hören ist ein Kompromiss, keiner kommt in den vollen Genuss. Schon wenige Zentimeter außerhalb des Sweetspots kippt das Klangbild auf eine Seite. Bei uns kein Problem, mein Schatz macht lieber selbst Musik und verschwindet in ihrem Musikhaus (ehemaliges Gartenhaus). Dann mache ich es mir gemütlich, gönn mir vielleicht einen Single Malt und versinke im Sweetspot in meiner Musik.

Thomas hat im weiteren Austausch noch ein paar Sätze zum Koaxialsystem der Bullfrog geschrieben:

"Koaxialsysteme kämpfen i.d.R. mit Interferenzen beider Wege. Bei den Bullis scheint das wohl mit am Besten umgesetzt zu sein, denn durch den verbauten Hornvorsatz treffen keine hohen Frequenzen direkt auf die sich bewegende Baßmembran und können nicht aufmodelliert werden, ein sonst generelles Problem. Man umgeht den sog. Dopplereffekt und erspart sich zusätzliche Klangverfärbungen. Außerdem liegt der Hochtöner hinter der Membran des Tieftöners, womit rein mechanisch ein etwa gleichzeitiges Eintreffen beider Schallanteile erreicht wird. Insofern sind die Bullis auch im Nahfeld geradezu optimal, was grundsätzlich zu einer weitaus geringeren Anregung von Raummoden führt, wovon ich mich bei Dir vortrefflich überzeugen konnte. Du kennst ja meine Meinung: Behalte bitte, bitte Deine Bullis. Wie ich zuletzt erfahren habe, hat Dir das auch Herr Martion nahegelegt. Damit schließt sich der Kreis wieder… Aber ein Ausprobieren der großen Strauß schadet sicher nicht."

Hier kann man Herrn Martion "live" (2021) erleben und seinen Werdegang erfahren: https://www.youtube.com/watch?v=B8VHNjoAV6M 

Wie schlecht kann hochwertiges Hifi klingen?

Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, eine Kette im Preisbereich wie meine eigene zu hören. Alles in einschlägigen Magazinen oder von YouTubern hochgelobte Komponenten und Lautsprecher, bestens verkabelt. Einzig im Bereich Strom ist noch Handlungsbedarf. Ich erwartete vielleicht nicht ganz "meinen" Klang aber dicht dran hätte es schon sein sollen. Ich war, gelinde gesagt, geschockt. Räumlichkeit gleich null, Stimmen merkwürdig künstlich mit deutlichen Zischlauten. Bei normaler Zimmerlautstärke war es schon schwer zu ertragen, bei meiner gewohnten Abhörlautstärke wurde es (für mich) unerträglich.

Wo genau die Ursachen liegen, vermag ich nicht zu sagen, habe jedoch so meine Vermutungen. Auf jeden Fall zeigt diese Erfahrung mir, dass sich die Beschäftigung mit den vermeintlichen Nebensächlichkeiten in klanglich barer Münze auszahlt. Nun, der Besitzer der Kette ist zufrieden und genießt seinen Klang. Ich mochte ihm das auch nicht vermiesen und habe nur vorsichtig ein paar Punkte angesprochen. Alles in allem zeigt dieses Beispiel, dass es eben nicht reicht, hochwertige Komponenten zu verkabeln und gut ist. Das kann klappen, tut es jedoch nur ausgesprochen selten. Eine gute Stromversorgung, möglichst mit getrennter Zuleitung, vernünftige Entkopplung bzw. Ankopplung der Geräte, perfekte Ausrichtung der Lautsprecher. Und die Quelle!

Mich hätte brennend interessiert, wie die Kette mit meiner Laufwerks-Wandler-Kombi spielen würde. Ich denke, sie wäre nicht wieder zu erkennen!

Warum ich das hier schreibe, fragt sich der ein oder andere? Ich möchte damit nochmals meine persönliche Vorgehensweise deutlich machen, um eine gute Kette aufzubauen:

  • Vernünftige, dem Preis der Kette angemessene Stromversorgung.
  • Eine möglichst gute Quelle, egal ob Plattenspieler, CD oder Streamer. Hier gespartes Geld (im Verhältnis zum Rest) ist verschenktes Geld.
  • Lautsprecher, die zum Raum, dem eigenen Hörgeschmack und natürlich zum Verstärker passen.
  • Verstärker passend zu den Lautsprechern. Eine gute Kombi aus Verstärker und Boxen muss gar nicht so teuer sein.
  • Verkabelung passend zur Kette, es gibt auch schon sehr gute bezahlbare Kabel. Stromkabel sind auch Kabel und haben mindestens den gleichen Einfluss wie die anderen Kabel. Mein Tipps für sehr gute und bezahlbare Kabel: Supra und Ludic! 
  • Eine gute Raumakustik ist Voraussetzung und lässt sich oft mit einfachen Mitteln erreichen, hier kann jederzeit im Rahmen der Möglichkeiten weiter Hand angelegt werden.
  • Alles weitere, die sogenannten Tuningmaßnahmen können dann in Augenschein genommen werden. Je näher man dem eigenen Klangideal kommt, desto mehr wird man diese Dinge hören und für wichtig erachten.

Besuch beim STAX Händler/Service Innexxon Audio Products in Stollberg

An einem Samstag im September 2023 besuchten wir (Thomas aus Jena und ich) Herrn Sören Schulze. Thomas hört bereits seit 20 Jahren über einen hochwertigen Kopfhörer von STAX und plant eventuell eine Neuanschaffung. Für mich sind Kopfhörer nicht so spannend, da ich lieber über meine Lautsprecher höre. Ab und an liebe ich es aber, mich gemütlich auf das Sofa zu legen und mich über Kopfhörer weg beamen zu lassen - hat beides was. Mein jetziger Sennheiser HD 660s hat für mein Empfinden klanglich keine Chance gegen meine Lautsprecherlösung. Als Kopfhörerverstärker kommt der weiter oben vorgestellte Meier Corda Classic zum Einsatz, der damals eine deutliche Steigerung ermöglicht hat. Zudem profitiert der 660s deutlich von der Crossfeedschaltung und der Bassanhebung. Ohne ist er mir zu dünn und bietet nicht die Räumlichkeit. Da ich noch nie einen STAX gehört habe, nahm ich die Gelegenheit gerne wahr und begleitete Thomas.

Vorher habe ich schon ausführlich in Thomas seinen Kopfhörer reingehört und hatte auch einige Dinge im Gepäck, die Thomas gerne einmal an der eigenen Kette testen wollte. Im Vorfeld hatte ich mich schon etwas belesen und wusste, dass ich bei STAX im Frequenzkeller nicht die Quantität erwarten konnte, die ich gewohnt bin. Der Unterschied zwischen meinen InEars IE300 zum 660s ist schon deutlich, wobei der IE300 auch schon extrem schiebt. Im Fitnessstudio genau das richtige :)

Pünktlich um 16:00 Uhr standen wir bei  https://www.inexxon.com/ vor der Tür und für mich würde eher die günstige Linie von STAX in Frage kommen. Herr Schulze holte einen SR-L300, welcher vom Verstärker SRM-T8000 angetrieben wurde. STAX-Kopfhörer sind elektrostatische Kopfhörer und benötigen zwingend einen Verstärker, der die Versorgungsspannung liefert. Man kauft zum Kopfhörer gleich den passenden Verstärker hinzu, sofern man noch keinen hat. 

Um gleich zu Beginn die Tieftonfähigkeiten auszuloten, wählte ich Peter Fox aus und erwartete ungefähr die Performance vom nahezu preisgleichen HD 660s bei neutraler Stellung im Bass an meinem KHV. Aber leider wehte nur ein laues Lüftchen im Frequenzkeller und würde mein Musikgeschmack nicht bedienen. Dies änderte sich auch nicht bei Modellen der hören Preisklasse. Sehr schade, weil die die KH ansonsten eine tolle Performance hinlegen. Thomas begegnet diesem "Problem" mit einem Schwinger-System, welches tiefe Frequenzen über seinen Hörsessel hinzufügt. Damit ist natürlich deutlich mehr möglich, als über einen Kopfhörer alleine machbar wäre.

Am nächsten Tag hörte ich z.B. The Notwist "Vertigo" über Thomas sein System und war absolut begeistert. Man muss das Schwinger-System auf die zu hörende Musik einstellen und dann wird es magisch. Wer (wie Thomas) hauptsächlich Klassik hört, kann mit einem STAX sehr glücklich werden. Ich höre bis auf Klassik eigentlich alles und gerne auch elektronische Musik, da kann mich ein Solo-STAX bisher nicht überzeugen.

Der Besuch bei Sören Schulze hat sich dennoch gelohnt, er plauderte aus dem Nähkästchen und erschien mir äußerst kompetent. Er versuchte auch gar nicht erst, mir den Klang "schön" zu reden und erklärte stattdessen das genaue Funktionsprinzip eines Elektrostaten und warum dieser sehr präzise ist aber eben nicht diesen Druck untenrum aufbauen kann. Als Kopfhörer, der mir gefallen könnte, empfahl er mir den Audezé LCD-2 der ersten Generation. Lustig, genau dieser Kopfhörer hat mich zu meinen Lautsprechern geführt und mich einige Jahre begleitet. Ich habe ihn wirklich gerne gehört und wer weiß, vielleicht läuft mir mal einer über den Weg.

Am Sonntag war ich spät zu Hause und habe erst mal die "Spielsachen" (u.a. meinen NOS-DAC) wieder in die eigene Kette gebracht. Die Zeit reichte nur für einen kurzen Funktionstest aber am nächsten Tag habe ich Vertigo von The Notwist eingelegt und über Kopfhörer gehört. Wie viel konnte mein Sennheiser gegen das System von Thomas anstinken? Leider nicht wirklich viel, außer im Tiefbass. Da schiebt selbst der HD 660s bei voller Bassanhebung mit entsprechendem Musikmaterial wirklich gut, laut heben sich die Ohrmuscheln bei "Tuff Cockie" von Peter Fox schon leicht an, wenn man an die Belastbarkeitsgrenze geht. Jedoch, und nun kann ich die Faszination für STAX nachvollziehen, ist alles diffuser und enger. Nun hängt mein KH-Verstärker allerdings am Tape Out vom Symphonic Line und ist über ein Hensler JH88 NF-Kabel verbunden. Sicherlich ein Top-Kabel, kann aber meinem Oyaide AZ-910 nicht das Wasser reichen. Was passiert also, wenn ich den DAC direkt mit dem Meier Corda verbinde? Das ist zwar keine Lösung, wäre jedoch vergleichbar mit der Lösung bei Thomas, da geht es vom DAC (Eternal Arts) direkt auf den KH-Verstärker von STAX. Ich habe das Wochenende bei Thomas nur mit meinem mitgebrachten DAC (+ AZ-910) gehört und er hat das gleiche CD-Laufwerk, somit ergeben sich Unterschiede nur durch Kopfhörerverstärker und Kopfhörer. Früher, zu Zeiten meines Audezé LCD-2, hatte ich als DAC einen Aqvox, der einen hochwertigen KH-Verstärker an Bord hatte. Die Lösung gäbe es auch für meinen DAC, den NOS-DAC 2 mit KH-Verstärker. Eine Preisfrage!

Komme ich nun näher an STAX ran? Ja, ein gutes Stück. Der STAX spielt oben rum noch freier und räumlicher, dafür geht der Sennheiser unten nun richtig zur Sache und in der Auflösung holt er ein gutes Stück auf. Mit einem Audezé oder Sennheiser HD 800 könnte es eng werden für den STAX. Ich habe nach einigen Songs von der Vertigo wieder zurück gesteckt und der Unterschied war deutlich. Also, erst mal ein Oyaide AZ-910 NF-Kabel bevor ich in einen neuen Kopfhörer investiere. Leider ist der Gebrauchtmarkt leer gefegt und neu ist mir das Kabel zu teuer. Ich hab ja Zeit, höre eh lieber über meine Bullfrog :)

Im Vorfeld habe ich versuchsweise meinen iFi iDSD direkt per Lichtleiter (Audioquest) am CD-Transport angeschlossen. Gar nicht schlecht, kam aber an meine normale Lösung nicht ran. Der iFi darf sich also weiter um den Fernsehton kümmern.

Colours of Sound NF-Kabel

Auf dem Weg zum (für mich) "perfektem" Klang über Kopfhörer, stand zuallererst ein besseres NF-Kabel auf dem Plan, am liebsten natürlich mein Oyaide. Das Oyaide findet immer wieder Erwähnung in Fachmagzinen und soll weit über seine Preisklasse hinaus spielen. Da gebraucht nichts zu finden war, schaute ich nach Alternativen. Ein halbes CoS White Bird habe ich in Form des Digitalkabels bereits in der Kette und dieses konnte mich klanglich auch gegen deutlich teurere Kabel (Black Cat) überzeugen. Da die Digital- und NF-Kabel baugleich sind, sollte das CoS dicht an mein AZ-910 ran kommen oder es evtl. sogar übertrumpfen?

Das White Bird ist mit aktuell knapp 500,- € kein Billigheimer aber laut Image Hifi ein Traum!  https://www.colours-of-sound.com/images/pdf/PDF___image-hificom3-23_Colours_of_Sound.pdf

Der im Vorspann erwähnte Herr D. ist einer meiner "Hifi-Freunde" und er lag mir auch schon mehrmals in den Ohren, doch weitere weiße Vögel in meiner Kette zu testen. Sie finden seine Berichte auch auf der Homepage von Colours of Sound. Domenico Sarno macht es einem sehr leicht, man bestellt ein oder mehrere Kabel und hat vier Wochen Zeit, diese in Ruhe zu testen. Wenn man zufrieden (oder begeistert!) ist, überweist man das Geld und fertig. Falls nicht, wie bei mir im Falle des Stromkabels, sendet man die Ware zurück. Ich wollte also gerade Herrn Sarno anschreiben, um das besagte NF-Kabel zwecks Test zu ordern, schaute jedoch vorher in den Gebrauchtmarkt. Auf Kleinanzeigen hatte jemand kürzlich eines eingestellt, genauso hätte ich es bei Colours of Sound bestellt, Silberausführung mit Bullet Plug. Auch wenn ich das Kabel nun nicht mehr zurück senden kann, der Preis war einfach zu gut! Sorry, Herr Sarno.

Gedacht war das Kabel zwischen Verstärker und Kopfhörerverstärker und würde das JH88 von Jürgen Hensler ersetzten. Genauso interessant für mich ist, wie es sich gegen mein Oyaide schlägt. Also darf es erst mal zwischen DAC und Verstärker. Ich gönne dem Kabel ein paar Tage, bis ich mir eine Meinung bilde. Diese Vorgehensweise kann ich nur jedem ans Herz legen, leihen Sie sich die interesanten Dinge aus und hören sich diese in Ruhe zu Hause an. Das geht nicht immer aber im Falle von Kabeln sollte jeder Hersteller / Händler so kulant sein und diese Möglichkeit anbieten. Das Sie die Ware vorher nicht bezahlen müssen, das gibt´s wohl nur bei Domenico Sarno.

Das Kabel kam Freitag Nachmittag und als erstes ein kurzer Hörcheck, zumindest klang es nicht schlechter als vorher - schon mal gut. Ich ließ die Anlage alleine mit sich spielen und habe einige Durchgänge Einspielsignale von meiner STEREO Prüf- und Einspiel CD laufen lassen. Gegen Abend die erste Musik-CD, ich wollte das Kabel mal so richtig ärgern und legte "I am Kloot" ihr Debütalbum ein. Diese CD ist sehr unhomogen, von blechern bis richtig gut, ist klanglich alles vertreten und nicht meine erste Wahl bei dieser tollen Band. Irgendwie klang es etwas einnehmender als gewohnt und die gut aufgenommenen Songs kamen richtig gut. Ich habe drei CD´s hintereinander gehört und es fiel mir schwer zu sagen, was nun anders/besser war. Gefühlt war ich noch mehr in der Musik, konnte jedoch Verbeserungen zum Oyaide nicht wirklich beschreiben.

Am Samstag hörte ich tagsüber etwas Musik und gegen Abend verschwand meine Frau für ein- zwei Stunden in ihrem Musikhaus zum Üben. Nachmittags hatte ich die letzten CD-Käufe einsortiert und mir fiel Sufian Stevens & Angelo de Augustine in die Hand, eine wunderbare CD (A beginner´s mind), die ich bisher zu Hause kaum gehört hatte. Hier kam alles zusammen, Musik zum dahinschmelzen, klanglich typisch Stevens, nicht perfekt aber ungeheuer interessant. Ich war in Trance und die Zeit verflog, wie, schon vorbei?

Nun wurde ich mutig und legte James Blake "The colour in anything" auf. Mutig, weil ich diese CD als zu schwierig empfand und nicht den richtigen Zugang finden konnte. Nun plötzlich flutschte es, Lied für Lied badete ich im beeindruckenden Sound von Mr. Blake. Ich habe sie nicht ganz durchgehört, wir wollten noch einen Film schauen. Die CD wird auf jeden Fall öfters den Weg unter die Haube des RS2 T finden und ich werde die knapp 80 Minuten durchhören.

Am nächsten Morgen tauschte ich das Oyaide NF-Kabel gegen das Hensler am KH-Verstärker und ließ die CD ab Titel 13 weiter laufen. Das CoS bleibt natürlich zwischen DAC und Verstärker und löst das Oyaide ab, wer hätte das gedacht? Nun, die Performance über Kopfhörer konnte nicht im mindesten an die Lautsprecher ran kommen. Ich drehte nochmal deutlich lauter (wie ich über Lautsprecher hörte) und ja, die grobe Richtung stimmt. Mir fehlt einfach das ganzheitliche Erleben, tiefe Töne werden zu einem guten Teil über den Körper empfunden, das fehlt beim KH! Sicherlich werde ich mir irgendwann einen besseren Kopfhörer zulegen, trotzdem wird mir vermutlich immer etwas fehlen. 

Also zurück zu den Bullis: Am Sonntag schob ich vor dem Abendbrot noch Neil Young´s wundervolle Homegrown in den Player. Ich bilde mir ein, ein sehr gutes Klanggedächnis zu haben, so räumlich und vor allem absolut sauber hatte ich die CD nicht im Kopf - richtig, richtig gut! Die Tage werde ich auf weitere Entdeckungstour durch meine Sammlung gehen. Ich werde auch keine AB-Vergleiche mit dem Oyaide machen, nicht nötig!!!

Was macht dieses NF-Kabel nun anders als das deutlich teurere Reinsilberkabel von Oyaide? Es spielt homogener, neutraler, räumlicher und irgendwie reiner, sauberer. Es zeigt damit noch mehr, was die Quelle und natürlich das nachfolgende Equipment leistet. Heinz Gelking beschreibt es im oben verlinkten Artikel damit, dass Technik beim Hören keine Rolle mehr spielt. Obwohl ich mit meiner Kette lange über diesen Punkt hinaus bin, noch irgendwo nach Fehlern zu suchen, so zeigt dieser farbig spielende weiße Vogel, dass immer noch Potential in der Technik liegt. Wie schon öfters erwähnt, haben Kabel seit dem Umstieg auf die Hensler Kabel Anfang der Jahrtausendwende, Komponentenstatus für mich. Und leider ist der Weg noch nicht vorbei, irgendwann wird (vielleicht) auch das White Bird seinen Meister finden und es sind noch mehr Kabel in meiner Kette, deren Austausch mit hoher Wahrscheinlichkeit klangliche Vorteile bringen. Klangempfinden ist zum Glück subjektiv und in meinen Ohren ist der Status Que die audiophile Bergspitze.

Unterstellfüsse Blotevogel CD STR-5 (2)

Schon länger denke ich darüber nach, mein Laufwerk nochmals hochwertiger zu entkoppeln. Da ich auf die CD-STR-5 große Stücke halte (siehe weiter oben), schaue ich im Netz immer wieder nach gebrauchten Blotevogel. Jemand bot 3 Stück zum guten Preis an (einen hatte ich noch), also probieren ...

Der Umbau geht schnell und es sieht komisch aus, das war damals nach der Anschaffung vom Laufwerk auch der Grund, mir die SSC Füße zu kaufen. Einerseits würde ich mich über eine weitere Klangsteigerung freuen, andererseits würde ich bei gleichem Klang sofort auf die SSC zurück wechseln. Neulich bei meinem ersten großen Hörabend nach dem Kauf der NF-Kabel "White Bird" hatte ich im Vorfeld CDs ausgewählt, die ich schon länger nicht mehr gehört hatte. Es waren 44 Stück (!) und natürlich habe ich davon nur einen kleinen Teil gehört. Bis auf "Dead can Dance" CD "Into the labyrinth" war alles schon wieder an Ort und Stelle, also nahm ich diese wundervolle CD für einen ersten Versuch. Die Aufnahmen sind sehr düster gehalten und klanglich konnte ich mich lange nicht so richtig mit den Aufnahmen anfreunden. Daher habe ich diese Platte meist über Kopfhörer gehört und ich mag sie wirklich gerne. Als ersten Test habe ich "The carneval is over" angewählt und war schon sehr erstaunt, wie gut es klang - lange nicht gehört! Ich höre für so einen Vergleich das Lied einmal komplett durch und dann nochmal von vorne, bis ich mir einbilde, den Klang gut abgespeichert zu haben. Das Unterbauen der Füße hat doch eine Viertelstunde in Anspruch genommen, da ich das CD-Laufwerk mittels Wasserwaage exakt ausrichtete (war vorher auch der Fall).

Schon die ersten Sekunden verblüfften mich, die räumliche Abbildung gewann hinzu und machten das Stück deutlich interessanter beim Hören. Tonal änderte sich nichts, die Platte behielt ihre dunkle Stimmung und wurde nicht aufgrund der Füße zu einer absoluten High End Aufnahme. Ich würde von kleinen aber feinen Verbesserungen sprechen. In den nächsten Tagen hörte ich einige Platten und der erste Eindruck festigte sich. Seltsamerweise meine ich auch im Bass einen leicht gesteigerten Tiefgang zu hören, dies fiel mir bei verschiedenen CDs auf. Wer mit dem Aussehen kein Problem hat und im Bereich Entkopplung noch nicht viel (oder gar nichts) unternommen hat, dem kann ich einen Test sehr ans Herz legen. Die Dinger gibt es nur noch gebraucht und werden teilweise weit über Neupreis angeboten. Manchmal findet man welche zu einem angemessenen Preis, meine drei haben 45,- € gekostet und waren wie neu, hat sich gelohnt!

Kleiner Nebeneffekt: Mein KH-Verstärker darf jetzt endlich auf gute Füße (SSC Netpoint 100) und hat ja auch das hochwertige NF-Kabel von Oyaide bekommen. Demnächst werde ich mal wieder einen Kopfhörer-Abend einlegen, ich berichte ...

Apropos Aussehen: Nach kurzer Gewöhnung gefällt es mir sehr gut, das Laufwerk thront sehr erhaben auf den Unterstellfüßen.



Netzkabel Audioplan Ampére S (2)

Das erste Audioplan Netzkabel habe ich vor gut zwei Jahren für die Endstufe des Symphonic Line RG10 angeschafft, damals kam das Kabel gerade auf den Markt. Mittlerweile gibt ein noch höherwertiges Kabel, das Ampére L. Mein Ziel ist jeweils ein "L" für Vor- und Endstufe und für DAC / CD-Transport je ein "S". Das "L" ist deutlich teurer und selten gebraucht zu bekommen, Suchauftrag läuft. Das "S" wird auch selten gebraucht angeboten und kostet neu um die 500,- €. Meines konnte ich gebraucht zum fairen Kurs erwerben.

Nun denn, erst mal muss mein Verstärker mit den "günstigen" Kabeln vorlieb nehmen. Erst einmal tausche ich nur das Kabel an der Vorstufe und bin gespannt, ob (trotz Plixir Netzfilter) Unterschiede hörbar werden. Den Tausch vom Supra auf das Ludic (CD-Transport) schiebe ich etwas raus, um mir ein klares Urteil vom Audioplan zu bilden.

Die neue Generation von Netzkabeln bei Audioplan haben eine Filterwirkung. Volker Kühn schreibt hierzu:

"So reduzieren wir das Streufeld nicht mit einem Abschirmgeflecht, sondern durch die geschickte Verschachtelung von Teilleitern. Dadurch wird auch die magnetische Ausstreuung geringer, die ein statischer Schirm nicht reduzieren kann. Außerdem lässt sich, bei entsprechender Auswahl der Isolier- und Dämpfungsmaterialien, die Filterwirkung erhöhen und die Dynamik der Wiedergabe wird nicht beschnitten."

Bei der Endstufe, die nur an der Filterleiste von Fisch Audiotechnik hängt, hat der Umstieg vom ähnlich bepreistem Fisch P5 einen deutlichen Unterschied gebracht. Nach dem Hinzufügen von zwei Furutech NCF Clear konnte ich seinerzeit wieder glücklich hören und hatte den Schock vom ultrateurem Acoustic Revive Netzkabel überwunden (siehe weiter oben). Nun hat es das Ampère S jedoch deutlich schwerer. Zum einen bekommt es vom Plixir schon extrem sauberen Strom, was die Filterwirkung vom Kabel mehr oder weniger aushebelt. Zum anderen tritt es beim Ludic Aesir ein schweres Erbe an. O.K. - Hören ist angesagt!

Wie immer, erst einmal ein paar Stunden warm spielen lassen. Das Kabel ist zwar gebraucht, trotzdem geht immer einige Zeit ins Land, bis es seinen Level erreicht hat. Der Tag war noch jung und ich hatte einige Stunden Zeit, bis meine Frau von der Arbeit kam. Es wanderte CD für CD in das Laufwerk und ich würde die klangliche Verbesserung ähnlich hoch einstufen, wie beim Wechsel des NF-Kabels auf das White Bird vom teureren Oyaide (siehe oben). Nach einiger Zeit wechselte ich auch das Stromkabel für das CD-Laufwerk vom Supra auf das Ludic, hier würde ich von einer sehr geringen Steigerung in Richtung Entspannung sprechen. Die Kabel lagen preislich sehr dicht beeinander, passt also. Der Kopfhörerverstärker darf nun mit dem Supra spielen.

Die klanglichen Verbesserungen wirken sich auf alle Bereiche aus, die Räumlichkeit ist nur minimal gesteigert, jedoch exakter. Instrumente stehen noch etwas punktgenauer und plastischer im Raum. Insgesamt ist die Auswirkung etwas geringer als bei der Endstufe. Diese hängt auch nicht am Trenntrafo und das Audioplan kann seine Wirkung noch besser zur Geltung bringen. Trotzdem war ich überrascht und ich werde weiter in die Serie von Audioplan investieren. Die nächsten Kabel werden wohl die Farbe blau tragen :)

AudioQuest DragonFly Cobalt

Ein Nachteil hat der Wechsel von Compuer-Audio zurück zur CD: Wenn wir oben am Tisch sitzen und nebenbei Musik hören, können wir nicht mal schnell das ein- oder andere Lied anwählen. Früher haben wir (z.B. bei Spieleabenden) gerne mal dieses oder jenes Lied angewählt oder ich habe meiner Frau die neusten CDs ausschnittsweise vorgespielt. Nun, mein JRiver (Mediensoftware) wird nach wie vor auf dem aktuellen Stand gehalten. Vor vielen Jahren hatte ich für die Feier meiner Frau ein hochwertiges Kabel von Oyaide gekauft, um mein Laptop direkt über die 3,5 mm Klinke mit dem Cinch der Anlage in der Disco zu verbinden.

Damals (2019) hatte ich keine Lust, meinen DAC und die dazugehörige Übertragungsstrecke (Aqvox) mitzunehmen. Ein paar Tage vor der Feier hatte ich das mit dem besagten Kabel getestet und klanglich war es für Discotheken-Maßstäbe in Ordnung. Seitdem setzte ich diese Kabel nur ein, wenn ich Musikkassetten für Kunden digitalisiere.

Für die Geburtagsfeier meiner Frau und ihrer besten Freundin haben wir die Musikkneipe aus unseren Jugendtagen gemietet. Den Kaffeegarten Sülze gibt es seit 1977 und wird seitdem von Walter Heuer geführt. Ich war dort seit den frühen 1980iger Jahren Stammgast und wir (meine damalige Freundin und jetzige Frau) haben dort viel Zeit verbracht. Wir konnten die Kneipe mit über 100 Leuten gut füllen und die Feier ging bis in die frühen Morgenstunden. Die Musik hatte meine Frau handverlesen und ich hatte daraus in JRiver eine Liste mit genauer Reihenfolge erstellt. Musikwünsche wurden nicht erfüllt aber die Mischung aus unserer damaligen und aktueller Musik sorgte für eine durchgängig volle Tanzfläche. Übrigens Schlagerfrei!

Wie klingt es zu Hause, wenn ich das Laptop direkt an den Verstärker anschließe? Leider unterirdisch und auch zum nebenbeihören absolut nicht verwendbar. Ich überlegte, welche Möglichkeiten eines günstigen DACs es gibt und da fielen mir die hochgelobten Mini-DACs und KH-Verstärker von Audioquest ein. Den ersten (schwarz) und zweiten (rot) DragonFly bekommt man für kleines Geld. Nach Durchstöbern von Testberichten und YouTube entschied ich mich jedoch für den blauen und neusten DragonFly, dem Cobalt. Preislich ist dieser schon deutlich gesunken, so dass sich "gebraucht" nicht lohnt. Ich habe ihn über Amazon bestellt und kann ihn auch zurück schicken, sofern er mich nicht überzeugt.

Der Cobalt benötigt keinen Treiber, der "Stick" wird in Win 11 automatisch erkannt, die Lautstärke auf 100% gesetzt (Achtung bei InEars) und schon kann es losgehen. Im CD-Laufwerk routiert Dr. John´s Debütalbum und zum Vergleich wähle ich das gleiche Album über JRiver aus. Erst mal ein wenig Enttäuschung, die Platte hatte ich vom Vorabend deutlich besser in Erinnerung. Ich stöpselte den DragonFly erst mal aus und schloss das Oyaide direkt am Laptop an. Oh ha, da passiert ja klanglich gar nichts mehr. Schnell wieder zurück und der Unterschied ist frappierend. Nun zum Vergleich mein CD-Laufwerk. Der Unterschied ist auf jeden Fall geringer, als zwischen dem Laptop direkt zum Cobalt und erstaunlich gut.

Ich habe einige CDs verglichen und nein, ernsthaft Musik hören könnte ich damit nicht. Meine Frau kam kurze Zeit später nach Hause und ich spielte ihr etwas vor, wir räumten nebenbei den Einkauf aus. Es lief Annett Louisan klanglich ganz hervorragend aufgenommenes Erstlingswerk und nach ein paar Takten merkte sie an, dass der Unterschied schon sehr deutlich ist. Bei Dr. John fiel es noch nicht ganz so auf, hier dafür umso mehr.

Für Musik nebenbei in Ordnung, besonders bei leiser Hintergrundmusik fällt der Klangunterschied nicht ins Gewicht. Im besonderen vermag meine Kette keinerlei Spannung in die Wiedergabe zu legen, alles klingt etwas beliebig und langweilig. Am wenigsten fällt es bei knalligen Alben wie z.B. Peter Fox "Love Songs" auf, für eine Fete mit typischer Tanzmucke wäre die Performance völlig in Ordnung.

Die meisten werden das Tool als Kopfhörerverstärker einsetzen, daher habe ich mir für mein iPad einen entsprechenden Adapter bestellt. Das iPad nutze ich gerne, um neue Musik zu entdecken. Da spielt der Klang zwar nicht die große Rolle, es kann allerdings auch nicht schaden, wenn es besser klingt. Und das tut es und so kann ich die Libelle auch mit großem Genuss am iPad einsetzen.

Phono Workshop bei Jürgen Schulze auf der Rübenburg am 11.11.2023

Dimi Vesos hatte vor einigen Wochen zu einem Workshop auf die Rübenburg eingeladen. Die "Rübenburg" ist ein großes Bauerhaus in Emern (Wrestedt) nähe Uelzen. Wir befinden uns also in Norddeutschland grob gesagt mittig zwischen Hamburg und Hannover, allerdings ein wenig östlich verschoben. Inhaber ist Jürgen Schulze, der selbst Plattenspieler baut (und verkauft), sowie als Händler u.a. für Einstein tätig ist. Dimi hat Jürgen ausführlich auf seinem YouTube-Kanal vorgestellt:

https://www.youtube.com/watch?v=0FMTuxQPDuY (Teil 1)

https://www.youtube.com/watch?v=4eUZxDU0lys (Teil 2)

Worum ging es auf dem Workshop? Wir vergleichen zwei sehr unterschiedliche Tonabnehmer klanglich, die preislich dicht beieinander liegen. Zum einen Phasemation PP-500 (MC-Tonabnehmer) und zum anderen einen DS 003, welcher photooptisch arbeitet und von Tetsuaki Aoyagi entwickelt wurde. Kurz gesagt, wird die Auslenkung des Nadelträgers über einen Lichtstrahl von Photozellen erfasst. Das ganze lief über die Phonovorstufe E-2 von Soulnote und mündete in eine Kette von Einstein Elektronik. Gehört wurde mit verschiedenen Lautsprechern, los ging es mit Consensus Audio Magma, wie hier auf dem Bild neben Jürgen zu sehen.


Ich möchte hier niemanden mit vielen Hörbeispielen nerven, daher handele ich den eigentlichen Zweck des Workshops mit einem Beispiel ab. Zu Anfang des Workshops hat Jürgen "Tangerine Rhapsody" (das Stück Unsentimental) aufgelegt und ich saß mittig auf dem idealen Platz, wir hörten erst das Phasemation. Eine extrem gute Räumlichkeit empfing mich und das Tenor Saxophon von Stephen Riley stand lebensecht deutlich hinter der Boxenlinie. Eine Platte, die mich sofort gefangen nahm und meine erste Amtshandlung zu Hause war, dieses Album auf CD zu bestellen. So muss das klingen und ich bin gespannt, inwieweit meine ca. 1/5 so teure Kette zu Hause das hinbekommt, dazu später mehr. Ja, wir reden hier von einer rund 150.000,- € teuren Kette. Viel Geld? Natürlich und auch außerhalb meiner finanziellen Reichweite. Daher finde ich solche Veranstaltungen interessant, man kann gut mit seiner eigenen Kette vergleichen und bekommt einen Eindruck, wo die Reise noch hingehen könnte, sofern das nötige Kleingeld zur Verfügung steht. Auf der anderen Seite sind neben dem reinen Invest viele andere Dinge wichtig und so kann auch eine deutlich günstigere Kette extrem begeistern. Der eigene Hörgeschmack ist natürlich genauso wichtig und teurer heißt nicht zwangsläufig besser, wir wir im Verlauf des Workshops noch erleben durften.

Nun war das DS 003 an der Reihe und es klang deutlich anders. Beim ersten Hören anderer Alben saß ich noch hinten rechts auf dem schlechtesten Platz und fand das DS 003 etwas akkurater bei der Wiedergabe. Dies änderte sich auf dem idealen Hörplatz zwar nicht, jedoch nahm mich die Musik über das photooptische System weniger gefangen. Es klang alles sehr gut und ohne Vergleich hätte ich nichts zu bekritteln gehabt. Im direkten Vergleich fehlte mir ein wenig dieses Hineinziehen in den Klang, wo man nach wenigen Sekunden vergisst, "nur" einem guten Stereosystem zu lauschen. Ich war mit meiner Meinung nicht alleine, jedoch waren nicht alle dieser Meinung. Für mich zogen sich diese Eindrücke durch alle gehörten Stücke durch, auch mit anderen Lautsprechern gefiel mir das Phasemation PP-500 besser, wobei die Unterschiede mal kleiner und mal größer wahrgenommen wurden.

Nach dem Mittagessen, es gab köstliche Kürbissuppe mit Schnittchen, durften die Wilson Audio Watt Puppy 7 an die Leine. Bleiben wir noch kurz in der Mittagspause und im Namen aller Teilnehmer spreche ich ein ganz großes DANKESCHÖN an Jürgen und seiner besseren Hälfte aus. Es war einfach perfekt organisiert, das Essen war super und in der Rübenburg kann man sich nur wohlfühlen. Ich möchte, auch im Namen von Dimi, jedem an Jürgens Plattenspieler interessierten einen Besuch nahelegen. Das gilt natürlich auch für die von ihm vertriebene Elektronik. Jürgen ist einfach ein netter Kerl und versucht nie, mit seiner eigenen Meinung Einfluss auf die Besucher zu nehmen. Selber Hören und den Gast entscheiden lassen, was ihm gefällt. Zudem sind die Abhörbedingungen absolut realitätsnah und es gibt nur leichte Eingriffe in die Raumakustik. 


Wo waren wir, ach ja, andere Lautsprecher. Wie verschieden die Hörgeschmäcker sind, zeigte sich nun und daher nochmal ganz deutlich: Nur jeder kann für sich ergründen, was ihm persönlich am besten gefällt. Mich konnte die Watt Puppy klanglich nicht abholen, andere hörten das anders. Nun wissen aber auch alle, die sich mit High End beschäftigen, dass gerade zwischen Verstärker und Lautsprecher das "Perfect match" über Erfolg und Mißerfolg entscheiden kann. Vielleicht hätte die Watt Puppy von passender Transistor-Verstärkung profitiert? Wie dem auch sei, ein Teilnehmer merkte an, dass die Violine über die Wilson natürlicher klingt. Als langjähriger Violinenspieler sei ihm das schnell aufgefallen.

Wer übrigens mehr über Rübenburg-Analog-Audio erfahren möchte, besucht am besten Jürgens Homepage:

https://xn--rbenburg-analog-audio-8hc.de/

Bleiben wir beim Thema Lautsprecher, es gab noch ein Pärchen, die Wilson Benesch A.C.T. 3zero. Diese schlanke Standbox hat ein Isobarik-Subbass-System, bei der zwei 17 Zoll große (oder kleine) Basslautsprecher zusammengekoppelt im Boden der Box werkeln. So entsteht ein Downfirebass, der aus einem kleinen Gehäuse (siehe Vergleich zu den anderen Lautsprechern) einen raumfüllenden und schnellen Bass zaubern soll. Mir persönlich, und ich war mit meiner Meinung nicht alleine, waren die Lautsprecher zu dünn untenrum. Auch hier gilt das gleiche wie für die Wilson Audio, vielleicht gibt es ein besseres Match? Etwas wandnaher aufgestellt hätte auch ein Vorteil sein können?

Jürgen hat natürlich noch eine "eigene" Anlage, mit der er Musik hört. Zum Schluss der Hörrunden fragte ich Jürgen, ob ich dort einmal hören durfte?

Ich durfte und wie auf dem Bild zu sehen ist, kommen auch hier Lautsprecher von Consensus Audio zum Einsatz, die etwas größere Conspiracy. Weltklasse!!!

Der ein oder andere wird sich fragen, was ich als eingefleischter CD-Hörer auf einem Phono-Workshop mache? Natürlich schaue ich gerne über den Tellerrand. Hauptsächlich war ich dort, um für mich zu ergründen, ob ich mit meinen (knapp) 60 Lebensjahren nochmal einen Plattenspieler kaufen würde. Vermutlich eher nicht, da aus meinen bisherigen Erfahrungen ein gutes System mit CD-Laufwerk als Quelle, einem Plattenspieler durchaus das Wasser reichen kann. Zudem stört mich persönlich das Knistern, zumindest der oft gespielten LPs. Aber sag niemals nie und Jürgen, sei dir sicher: Wenn ich einen Plattenspieler kaufen würde, stehe ich bei dir vor der Tür. Meine Frau findet Plattenspieler schön, wer weiß?

Der Nachmittag neigte sich dem Ende entgegen und wir hatten schon deutlich überzogen, da kam das Thema Whisky auf. Jürgen spendierte ein kleines Schlückchen Edradour für alle, einen 13 Jahre alten Single Malt. Köstlich und schade, dass wir noch Auto fahren mussten. Neben dem Hördurchgängen waren die Gespräche natürlich genauso spannend. Ich war hier als reiner CD-Hörer ein wenig  Außenseiter, die meisten fahren jedoch bestimmt mehrgleisig. Auch bei Jürgen habe ich ein paar CDs gesehen und ich denke, die "Glaubenskriege" sollten vorbei sein.

Nun also die spannende Frage, wie weit kommt mein System klanglich an das Erlebte ran? Die CD vom Snorre Kirk Quartet (with Stephen Riley) lag im Briefkasten und nach Reinigung der CD, Bedini Ultra Clarifier, CD-Spray und Black Forest Duster mache ich es mir auf dem Hörplatz gemütlich. Ein kleiner Single Malt dazu und auf die Start-Taste der Fernbedienung gedrückt:

Etwas anders im Bezug auf die Räumlichkeit, das Tenorsaxofon von Stephen Riley steht etwas weiter vorne. Ansonsten sehr ähnlich und eine wirklich schöne Scheibe, perfekt aufgenommen. Insgesamt klang es etwas sauberer, vermutlich weil die Knackser fehlten :) Tonal dem DS 003 ähnlicher, jedoch mit der Räumlichkeit des Phasemation. Aus der Erinnerung natürlich immer schwierig zu beurteilen, zu Hause höre ich auch gerne lauter. Auf jeden Fall habe ich die Platte mit hohem Genuß durchgehört und klanglich nichts vermisst, so muss das!

Am 23.11.2023 hat Dimi das Video vom Workshop veröffentlicht:  https://www.youtube.com/watch?v=GaPEvVXo5V0&t=5s

Boxenrücken und wie 5 cm meine Hifi-Welt auf den Kopf stellen

Ich war beim Abschluss meines letzten Berichtes nicht ganz ehrlich. Als ich "Unsentimental" gestartet hatte, fehlte es an der Räumlichkeit im Vergleich zu meiner Erinnerung vom Klangeindruck bei Jürgen Schulze. Wenn ich beim Hören mit dem Kopf ein kleines Stück nach vorne gehe, komme ich dem Klangeindruck auf dem Phono-Workshop deutlich näher.  Zufällig las ich die Tage einen Artikel, wo es um die Wandabstände von Lautsprechern geht und wie groß der Einfluss auf die Räumlichkeit ist. Was würde also passieren, wenn ich meine Lautsprecher ein wenig weiter in den Raum ziehe? Das ist bei uns schwierig, da das Wohnzimmer zwei Ebenen hat und der Platz für die Anlage begrenzt ist.

Ich habe die Bullfrogs im Laufe der Jahre immer mal wieder leicht in der Aufstellung variiert, vor kurzen hatte ich versuchsweise die Einwinkelung etwas erhöht, gefiel mir aber nicht. Was ich jedoch nie verändert habe, waren die Abstsände zur Rückwand. Letztlich sind die geringen möglichen Abstände der Grund für die Anschaffung der Bullis gewesen. Die runden Füße machen es einfach, ich stelle beide Lautsprecher gerade (ohne Einwinkelung) auf, bis exakt die gleichen Abstände gegeben sind. Nun ziehe ich mit einem schmalen Edding einen Strich um die runden Füße, so verhindere ich beim anschließendem Eindrehen versehentliches Verschieben. Dann drehe ich beide Bullis soweit ein, dass ich die Hochtöner hinter dem Horn gerade noch erkennen kann, dies sind meine Erfahrungswerte. Beide Lautsprecher bekommen die gleiche (millimetergenaue) Einwinkelung. Die Einwinkelung ist bei den Bullfrogs extrem wichtig, Herr Martion selbst stellt sie meist gerade auf. Mir fehlt damit diese dreidimensionale Abbildung, die ich so liebe. Ich mache es eher wie Joachim Gerhard (Suesskind Audio, früher Audio Physik), der zieht seine Lautsprecher weit auseinander und dreht sie kräftig ein. Bei den Bullis bekommt man bei zu starker Einwinkelung zuviel Hochtonenergie und es wird bei lauterem Hören anstrengend. Daher ist millimetergenaues Ausrichten pflicht und dann wird es magisch.

Wahnsinn!!! Das klangliche Ergebnis war nochmal deutlich besser, als nur den Kopf etwas nach vorne zu nehmen. Nun hörte ich die CD durch und wie oben beschrieben, mit großem Genuss. Da ich mir nicht sicher war, ob sich bei nicht so guten Aufnahmen das ganze negativ auswirken könnte, wanderte eine alte Cat Stevens in den Player, die ich die Tage erst gehört hatte. Heftig, so tief konnte ich noch nie in die Aufnahme hineinhören und trotzdem stört nichts. Ein paar Tage später landete King Crimsons Meisterwerk von 1971 "Islands" im Transport. Nun gut, es handelt sich um das dieses Jahr erworbene (und zweimal gehörte) Remaster, trotzdem - so ein intensives Erlebnis bei dieser bestimmt hundertmal gehörten Scheibe hatte ich noch nie. Demnächst ist mal wieder Vertigo von The Notwist dran.

Der Einfluss dieser 5 cm ist vermutlich auch deshalb so groß, weil mehrere Faktoren zusammen kommen:

  • Frühe Raumreflexionen von der Rückwand werden minimiert.
  • Durch den geringeren Hörabstand werden generell alle Reflexionen abgemildert, da der Direktschall am Ohr zunimmt.
  • Ich sitze etwas dichter im Stereodreieck, der Abstand der Lautsprecher zueinander ist weiter als der Abstand zur Grundlinie der Lautsprecher. Trotzdem werden die Schallquellen exakt und punktgenau abgebildet. Der Vorteil einer phasenstabilen Punktschallquelle, siehe  https://martion.de/wp-content/uploads/2022/04/BULLFROG-passiv-Beschreibung-deutsch-1.pdf

Die Tage wanderten noch einige CDs unter den Deckel des Pro-Ject RS2 T und bestätigten den ersten Eindruck. Ganz zu Beginn meiner Reise mit den Lautsprechern von Martion (2012) hatte ich einen Freund und Musiker (siehe unser YouTube Video: https://www.youtube.com/watch?v=vrswhMU8Uvg). Der war ziemlich begeistert und sagte damals, er würde die Boxen etwas näher an den Hörplatz ziehen, dann klingen sie noch besser. Tja Ralf, habe ich nun gemacht, danke für den Tipp.

Klangtuning für die Kopfhörerwiedergabe

Kurz vor Weihnachten 2023 schaute ich auf Kleinanzeigen und eBay, was ich wohl für meinen Sennheiser HD 660s gebraucht noch bekommen würde. Die Überlegung geht zu besseren InEars von Sennheiser und dann könnte ich den OverEar evtl. vekaufen? Dabei stieß ich auf eine Anzeige, wo der Besitzer seinen 660s mit anderen Ohrpolstern von Soulwit ausgestattet hatte und in der Beschreibung von einem druckvollerem Bass sprach. Ich habe ein weinig gegoogelt und einige Hinweise dazu gefunden. Ich habe mir die Polster bestellt und sie kamen rechtzeitig zu Weihnachten an. Ich habe erst noch einmal mit den originalen Polstern gehört und diese dann gegen die Soulwit ausgetauscht. Tatsächlich wird der untere Bereich nun druckvoller wiedergegeben, irgendwelche negativen Auswirkungen auf die anderen Frequenzbereiche konnte ich nicht ausmachen. Nun gut, bleiben sie vorerst dran und über die Feiertage habe ich bestimmt Gelegenheit, ein wenig über Kopfhörer zu hören. Dann lasse ich den Corda Meier Classic gleich an ...

Am nächsten Morgen, meine Frau schlief noch, legte ich die neu gekaufte (Remaster) "Duke" von Genesis ein. Dieses Album hatte ich 1980 zum Geburtstag geschenkt bekommen und es legte den Grundstein für meine 80iger Jahre Sucht "Musik von Genesis der Ära Peter Gabriel". Die Zeit mit Phil Collins als Sänger hat mich nie so in den Bann gezogen, trotzdem höre die CDs ab und an und zu Duke habe ich ein besonderes Verhältnis (siehe weiter unten bei meinen CD-Käufen). Klanglich (auch als Remaster) sicherlich kein Meisterwerk, war ich doch sehr angetan vom Klang über Kopfhörer. Dann lag noch eine neu gekaufte CD von David Gray auf der Box, die hatte ich schon die Tage nebenbei gehört. Noch mal kurz reingelegt und ich bin regelrecht erschrocken über den guten Klang - das soll mein Kopfhörer sein? Demnächst werde ich "Mutineers" über die Lautsprecher hören.

Heiligabend waren meine Frau und ich alleine und als Geschenk für uns zusammen hatte ich zum zweitenmal Karten von The Notwist "Vertigo Days" gekauft. Die ersten Karten vor zwei Jahren hatten wir meiner Schwester geschenkt, da ich krankheitsbedingt nicht zum Konzert konnte. Diesmal (April 2025) muss es klappen! Meine Frau mag Notwist auch sehr gerne und kannte die "Vertigo" fast noch gar nicht. Zu später Stunde landete also eine meiner absoluten Lieblingsalben im Player und meine Frau hat die Scheibe komplett auf dem idealen Hörplatz durchgehört. Pure Begeisterung!

Morgens am 1. Feiertag wollte ich nur kurz checken, ob ich mit dem kräftigeren Bass beim Kopfhörer weiter konform gehe, oder mich doch irgendwas stört. Ich konnte kaum glauben, wie gut es klang und fühlte mich deutlich an den STAX von Thomas erinnert, nur mit einem genial gutem Bass (siehe Bericht weiter oben). Wie konnte das sein und ich kam schnell auf die Lösung. Normalerweise mache ich den KH-Verstärker an, wenn ich über KH hören möchte - was eher selten vorkommt. Nun lief er schon zwei-drei Tage, sollte dies so einen Unterschied machen?

Ich wurde im Netz schnell fündig und fand in einem Forum folgenden Satz:

"Jan (Meier) sagte ich soll ihn 2 Tage einspielen, da dieses Testgerät (Corda Classic) nun schon eine Zeit lang unbenutzt war"

Tja, warum sollte das beim KH-Verstärker klanglich nicht genauso viel bringen, wie bei meinem großen Verstärker? Nun kann ich endlich meine ganzen anderen Maßnahmen wirklich hören und habe einige Vergleiche zwischen LS und KH gemacht, der Unterschied ist merklich zusammen geschrumpft.

Zusammengefasst:

  • Wechsel des NF-Kabels auf ein Oyaide AZ-910 (Reinsilberkabel)
  • Wechsel des Stromkabels auf ein Supra LoRad 1,5 MK II
  • Lagerung des KH-Verstärkers auf SSC Netpoint 100
  • Austausch der Ohrpolster auf Soulwit
  • Der Meier Corda Classic Kopfhörerverstärker bleibt ab sofort dauerhaft an


Natürlich ist noch Potential vorhanden, um den 660s weiter zu puschen. Mögliche Steigerungen sehe ich hauptsächlich im Bereich Strom, also besseres Stromkabel und die Verbindung über ein Trenntrafo. Nicht zu vergessen, ein besseres Kabel für den KH himself! Und wenn alles ausgereizt ist, gibt es ja noch andere Kopfhörer und Verstärker.

Im Urlaub, wir waren über Silvester mit Freunden in Dänemark, hat meine Frau mich gefragt, was ich mir zum "runden" Geburtstag wünsche. Wir feiern etwas größer und die Einladungen sind raus. Nun kamen die ersten Anfragen, was ich mir denn wünsche? Ratet mal!

Ich bin mir zwar noch nicht sicher, aber es wird wohl ein zweiter (besserer) Kopfhörer werden. Im Moment habe ich folgende Modelle in meiner engeren Auswahl, wobei ich diese auf jeden Fall vorher hören möchte bzw. Rückgaberecht habe:

  • Audezé LCD-2 (Classic oder Original) - den originalen kenne ich von früher, den Classic nicht
  • HeddPhone 2 - für die einen absolute Referenz, für andere ein no-go
  • Sennheiser HD 800 (S) - wird vermutlich bis auf fehlenden Tiefbass genau mein Klang sein
  • Sennheiser HD 820 - mein geheimer Favorit, aber auch hier gehen die Meinungen im Netz sehr stark auseinander
  • ZMF Atticus - eine Empfehlung von Michael, der mit diesem KH äußerst zufrieden ist (wohnt leider zu weit weg)

Vermutlich ist ein Besuch beim Headphone Shop o.ä. nötig, um die richtige Entscheidung zu treffen.

Da sich die Gelegenheit ergab, habe ich einen bekannten Hifi-Händler in meiner Nähe aufgesucht. Die hatten fast alle aufgeführten Kopfhörer dort und ich habe eine gute Auswahl in einer ruhigen Ecke bekommen. Statt des HeddPhone 2 hatten sie nur das erste Modell, dafür durfte ich noch weitere Kopfhörer testen, die nicht auf meiner Liste standen.

Generell war ich ersteinmal sehr entäuscht vom Klang, zum Glück hatte ich meinen 660S mitgenommen, der dort grausig klang. So blieb mir nur der Vergleich zwischen meinem und dem jeweiligen Model, da waren die Unterschiede schon deutlich. Die Musik kam über Streaming, ich kannte werder den Streamer noch den KH-Verstärker, der zudem eisigkalt war. So nach einer Stunde klang es schon deutlich besser ...

Trotzdem waren die Unterschiede zwischen den KH deutlich und schnell schälte sich mein persönlicher Favorit raus. Da das Kabel für mich zu Hause viel zu kurz wäre, bot man mir ein Upgrade-Kabel von Cardas zu einem unschlagbar gutem Preis an, wenn ich beides dort kaufe. Mit diesem Kabel habe ich dann meinen Favoriten noch eine zeitlang gehört, der KH-Verstärker war auch so langsam wach und zum Ende hin habe ich nochmal alle KH im Schnelldurchgang verglichen. Es blieb bei "meinem" und soviel sei verraten, er steht nicht auf der Liste! Nun ist warten angesagt :(

Audioplan Powercord Ultimate

Das Kabel spukte schon ziemlich lang auf eBay rum, der Preis war mir allerdings zu hoch. Vor einigen Wochen hatte ich einen Preisvorschlag gemacht, der mit einem Gegenvorschlag beantwortet wurde. Dieser war eigentlich ziemlich fair, nur hatte ich gerade andere Sorgen (Reparatur am Auto) und habe den Vorschlag abgelehnt. Vor kurzem kam ein erneuter Preisvorschlag vom Verkäufer und die Autoreparatur war deutlich günstiger als befürchtet. Ich habe nochmals einen Gegenvorschlag analog zu meinem ersten gemacht und der Verkäufer hat akzeptiert. Die Geduld hat sich ausgezahlt (für mich), knapp 80,- € unter dem ursprünglichem Preis und somit ca. bei der Hälfte sonst üblicher Händlerpreise.

Das Kabel ersetzt mein Supra LoRad 2,5 Silver als Zuleitung für den Plixir Trenntrafo, der die Vorstufe des Verstärkers und den DAC mit reinem Strom versorgt. Bis vor nicht all zu langer Zeit habe ich die Zuleitung zu Netzfiltern / Trenntrafos immer als "Geldmacherei" angesehen. Der Strom wird doch im Filter gereinigt, warum sollte die Zuleitung eine große Rolle spielen? Gelesen habe ich öfters davon, nur nicht wirklich geglaubt.

Versuch macht kluch und wenn es an der Stelle nichts gebracht hätte, wäre es mein neues Kabel am KH-Verstärker geworden - da hängt auch ein Supra dran. Die Supra Kabel machen für ihren Preis einen guten Job, hier reden wir aber vom fünffachen Neupreis. Das Kabel von Audioplan ist lange durch die Ampère-Serie ersetzt worden, das "alte" wird von Fachleuten klanglich zwischen Ampère S und L eingenordet, liegt preislich jedoch näher am S.

Mein Kabel war angeblich gebraucht, sah jedoch absolut neu aus. Wie gewohnt bekam der Neuzugang erst einmal eine gute Stunde Einspielsignale, dann wanderte die lange nicht mehr gehörte "Live at Massey Hall" von Neil Young in den Player. Es ist schon erstaunlich, wie gut dieses Konzert von 1971 klanglich eingefangen wurde. Später am Abend habe ich noch die beiliegende DVD geschaut, auch die lohnt sich!

Nun hatte ich keinen Vergleich, da sich seit dem letzten Hören dieses Albums soviel an meiner Anlage geändert hat. Nun also Butter bei die Fische und als nächstes wanderte das Debütalbum von Gravenhurst (Nick Talbot) von 2002 auf die Spindel meines Pro-Ject CD-Transport. Diese CD musste ich mir als Flac runterladen, da sie damals nur in einer Auflage von 500 Stück als CD erschien und ich sie leider nie original gefunden habe. Gebrannt habe ich sie in JRiver mit maximal reduzierter Geschwindigkeit, der Rohling wurde vorher gründlich mit Isopropanol gereinigt, dann auf den Bedini gelegt und schließlich noch mit CD-Spray beidseitig abgerieben, natürlich mit dem Black Forest Duster. Diese CD fehlte mir noch in meiner Sammlung vom 2012 verstorbenen Nick Talbot und ich hatte sie erst kürzlich erworben. Beim ersten Hören der CD musste ich unvermittelt an Nick Drake denken und ich liebte das Album vom ersten Hören an. In der Woche vor dem Test habe ich das Album zweimal komplett durchgehört und sehr gut im Ohr.

Also, ich kann es kurz machen, wieder mehr als erwartet. Es klingt noch natürlicher, musikalischer mit mehr Raum. Die Tage danach hörte ich einige CDs und hatte immer ein kleines AHA-Erlebnis. Besonders geflasht hat mich mein Lieblingsalbum von Metronomy "Love Letters". Schon das erste Lied "The Upsetter" empfängt mich mit einer bis dato nicht gehörten Räumlichkeit und ich traue mich kaum zu atmen, um ja keinen Ton zu verpassen. Ein famoses, komplett analog eingespieltes Album. Es rauscht deutlich in den leisen Passagen und die ein oder andere Unzulänglichkeit von der Bandmaschine ist hörbar. Gestern "Dummy" von Portishead in Konzertlautstärke, der arme Verstärker war nach der Platte heiß, so macht das Hobby Spaß!!!

Ich werde Ausschau halten, ob ich noch eines für meinen KH-Verstärker zum Dumpingpreis finde. Generell sind die Audioplan Netzkabel ein Preis-Leistungstipp, auch (oder gerade), die älteren Kabel.

Alt und Neu in friedlicher Koexistenz

Sie schauen ein YouTube Video über ihr liebstes Hobby. Vielleicht eines von einem Händler. Der Händler betont immer wieder, dass alte Komponenten oder Lautsprecher nicht mehr auf der Höhe der Zeit sind und alles über 10 Jahre alt kann gar nicht mehr klingen. Ärgern Sie sich dann auch immer so wie ich?

Letztes Jahr (2023) haben wir ein neues Auto für meine Frau gekauft, das ist randvoll mit Elektronik. Auf der einen Seite (z.B. auf der Autobahn) sehr angenehm durch Abstandsregeltempomat und lenken kann er auch alleine. Auf der anderen Seite manchmal ganz schön nervig, immer piept es irgendwo, das Radio springt beim Starten des Autos immer an (lässt sich nicht deaktivieren) und das Menü für die ganzen Einstellungen ist ein Buch mit sieben Siegeln für mich - hauptsache meine Frau kommt klar :)

Meine Autos haben das alles nicht und ich vermisse es auch nicht, fahren sie deswegen schlechter?

Bei meinen Fotoaufträgen arbeite ich immer noch mit Spiegelreflexkameras. Ich bin damit sehr schnell beim Fokusieren, die Akkus halten trotz dauerhaft angeschalteter Kameras den ganzen Tag durch. Privat fotografiere ich gerne mit spiegellosen Kameras, die sind viel kleiner und leichter. Sind sie besser? Auf Hochzeiten muss ich mich auf meine Kameras zu 100% verlassen können und einen Akkuwechsel im genau falschen Moment kann ich nun wirklich nicht gebrauchen. Die Spiegellosen spinnen zwischendurch schon mal rum, dann hilft nur Aus- und Anschalten. Der Augenautofokus sitzt fast immer bei gutem Licht aber wehe es herrscht nur noch Dunkelheit abends auf der Tanzfläche. Die Kamera stellt auch gerne mal auf die falschen Augen ein, ein Wechsel kostet Zeit. Die Bildqualität beider Techniken ist absolut vergleichbar und über jeden Zweifel erhaben. Ich habe einmal ein Portraitshooting am Strand bei Sonnenuntergang gemacht (für Freunde) und nur meine neue, spiegellose Vollformatkamera dabei gehabt. Sobald die Sonne heftig ins Objektiv schien, war schluss mit Augenerkennung. Zudem glaube ich, dass mich meine DSLR´s überleben werden, bei den modernen Kameras bin ich skeptisch. Sind die neuen Kameras besser? 

Kommen wir wieder zurück zum Thema Musik hören. Immer mehr besondere High End Hersteller gehen z.B. beim DAC wieder zurück auf alte Techniken, ich zitiere aus den News (Januar 2024) der fairaudio:

Dabei legt der SW1X-Gründer und -Entwickler Dr. Slawa Roschkow besonderen Wert auf hochwertige Zutaten – und auf ausgefeilte wie ungewöhnliche Konzepte. Beispielsweise kommen in den D/A-Wandlern aus seiner Entwicklung Vintage-DAC-Chips zum Einsatz, so der TDA1541 und TDA1543 sowie der PCM56. Bei ihnen handelt sich um monolithische 16-Bit-DACs, denen Roschkow einen analogeren und natürlichen Klangcharakter als modernen 24- oder 32-Bit-Chips zuschreibt. Alle D/A-Wandler von SW1X arbeiten zudem ohne Digitalfilter, es gibt weder Over-Sampling noch Jitter-Reduktions-, Noise-Shaping- oder Re-Clocking-Schaltungen. „Die gesamte Filterung erfolgt im analogen Bereich, um die bestmögliche Signalintegrität zu gewährleisten“, so der deutsche Vertrieb. Ein nicht gerade alltäglicher Ansatz.

Ich höre schon seit vielen Jahren über einen DAC mit alten Philips TDA 1543 Chips. Klingt es damit schlechter? Im Gegenteil und mir kommt kein moderner Delta-Sigma-Wandler ins Haus, sobald es um den reinen Musikgenuss geht.

Kann man mit über 20 Jahre alten Lautsprechern noch highendig Musik hören? Für mich keine Frage und im letzten Jahr hatte ich einige Gelegenheiten, mit neuen und teuren (tlw. über 40.000 €) Lautsprechern an hochwertiger Elektonik zu hören. Schauen Sie mal auf YouTube, mit was Holger Barske privat hört, da sind meine Boxen sozusagen fabrikneu.

Also, lassen Sie sich nicht erzählen, dass man mit älteren Komponenten, Kabeln, Lautsprechern etc. nicht gut und highendig Musik hören kann. In meinen Augen macht es gerade die Mischung von alt und neu sehr spannend und keinesfalls schlechter - im Gegenteil. Gerne überzeuge ich Sie davon bei mir zu Hause, aber Sie müssen CDs mitbringen :)

BSP GRAPHENE Plus Fluid

Im Januar 2024 erreichte mich eine E-Mail von Michael Jungblut:

Hallo Herr Sender .
Wünsche Ihnen ein gutes Neues Jahr 2024 .
Ich habe was NEUES :
Topt alles was ich bis jetzt entwickelt habe .
Kann ich Ihnen gerne zur Probe zusenden .
Viele Grüße
Michael Jungblut

Michael Jungblut ist der Inhaber der Firma AHP (Audiophile Hifi Produkte), dieses Produkt (wie auch das CD-Spray) laufen unter BSP (Brilliant Sound Picture). Seine Produkte begleiten mich schon sehr lange, nach dem Kauf unseres Hauses 2005 wurde eine getrennte Stromleitung für die Anlage verlegt und die Hausanschlußsicherungen sowie die Schmelzsicherung im Sicherungskasten stammen von AHP.

Was hat Herr Jungblut tolles entwickelt? Er beschreibt es in der E-Mail wie folgt:

"Wie schon beschrieben ist die Leitfähigkeit und der geringere Wiederstand erheblich besser wie bei Kupfer und Silber .Ca. 10 X besser wie Kupfer und 30 % besser wie Silber. Und das hört man !
Auch ist diese Behandlung dauerhaft, da das Graphen im Nano Breich die Kontakte versiegelt .
Sie werden erfahren das jeder Kontakt den Sie mit dem Graphen einreiben sofort hörbar mehr Energie liefert .
Dieses Produkt ist eine absolute Neuheit und unser Super Graphen ist der weltweit beste Stromleiter."

Die Anwendung ist simpel, kann aber mitunter viel Zeit in Anspruch nehmen. Ich hatte schon kurz nach dem Erhalt des Fläschchens die Sicherung im Sicherungskasten sowie die Stromkabel behandelt, an die ich gut rangekommen bin. Der Unterschied war hörbar, jedoch noch kein AHA-Erlebnis. Scheinbar braucht es etwas Zeit, schon am nächsten Tag hatte sich merklich etwas getan im Klang.

Im Frühjahr wird unser neuer Ofen geliefert und nach bisheriger Planung hätte ich dafür die komplette Anlage abbauen müssen. Daher musste ich Herrn Jungblut etwas vertrösten. Mittlerweile haben wir die Planung für den Standort des neuen Ofen überdacht und er rückt lediglich wenige Zentimeter nach rechts, so bleibt etwas mehr Luft für das Hifi-Regal und der Fernseher wandert ein wenig mittiger zwischen die Lautsprecher. Letzten Samstag war meine Frau auf einem Workshop und ich hatte erst abends einen Filmauftrag für eine Theateraufführung. Also los ... 

Es gibt wirklich Arbeiten, die ich lieber mache. Das Wohnzimmer sah chaotisch aus und gut, dass meine Frau nicht da war. Ich habe alle auch behandelten Stromkabel nochmal mit gemacht. Bei den Lautsprecherkabeln ließen sich diese nur sehr schwer lösen und nach dem Anschließen war ein Terminal wackelig. Ich konnte nur einen kurzen Check machen und alles lief. Ich hatte aufgrund eines kurzfristigen Auftrages am Sonntag erst wieder am Montag Zeit und leider lief der Lautsprecher mit dem wackeligen Anschluß nun gar nicht mehr.

Oh Man, hätte ich das bloß nicht gemacht, war mein erster Gedanke. Also am Mittwoch den Lautsprecher zerlegt und die Kontermutter vom Anschluß wieder festziehen. Innen hatte es sich verdreht und so einen Kurzschluß verursacht. Alles kein Problem, dachte ich. Das zusammenbauen war das Problem. Die Bullfrogs sind mit einem genialen Verspannungssystem ausgestattet, der Lautsprecher wird mittels einer Gewindestange von hinten an die Rückwand gezogen und sitzt damit extrem (und vor allem dauerhaft) fest. Das gleiche Prinzip wird beim Fuß angewendet und somit hat das Gehäuse keinerlei verschraubte Öffnungen, nur den Auschnitt für den Lautsprecher.

Der Lautsprecher ist ein koaxiales Hornsystem und der Treiber (bzw. die ineinander verschraubten Treiber) ist ziemlich schwer. Die Schwierigkeit war, mit der Stange wieder das Gewinde zu treffen und gleichzeitig den Lautsprecher vorne so fest zu halten, dass er nicht rausfällt. Irgendwann hat es geklappt und ich war schweißgebadet. OK, Funktionstest, das Chaos beseitigen, einmal fegen, Lautsprecher exakt ausrichten und ab unter die Dusche.

Es lag noch Cranberries "No need to argue" im Laufwerk und beim Funktionstest ließ mich das Gehörte schon gutes erahnen. Nach dem Duschen erst mal Akustikvorhang hinter dem Hörplatz zu, Rollos der Fenster zu und ich entschied mich für Notwist "12" aus der frühen Ära meiner Lieblingsband. Selbst die heftigen Stücke perlten förmlich aus den Lautsprechern, total entspannent. Früher, als ich noch über PC gehört habe, hatten es nur zwei Lieder in meine Favoriten geschafft - alle anderen waren mir zu anstregend. Das war seit dem Hören über das CD-Laufwerk anders und ich habe die CD ein paar mal genußvoll durchgehört. Diesmal war alles noch intensiver, involvierender, reiner und gleichzeitig entspannter.

Dann schmeiß ich noch mal die letzte Scheibe von Metronomy "Small World" rein, leichte Kost. Klanglich sind die Platten von Metronomy aller erste Sahne und auch wenn es nicht meine Lieblingsplatte von der englischen Band ist, konnte ich total in der Musik versinken.

Ein paar Tage später mussten es die Rolling Stones sein, die 2018 zum 50-jährigen Jubiläum erschienene "Beggars Banquet". WOW - was für ein Remaster! So machen die alten Schinken extrem Spaß und auch als nicht eingefleischter Fan, schmelze ich dahin. Auch hier fällt wieder das perlen aus den Lautsprechern auf, so völlig unangestrengt fließt die Musik direkt in mein Gehirn.

Als letztes Beispiel und das hat mich förmlich umgehauen, möchte ich eine meiner absoluten Lieblingsplatten von King Crimson nennen, ihr 1969iger Debütalbum "In the court of the crimson king" im 2004 Remaster. Diese geniale Platte hatte ich schon als Kind auf Tonband und das Remaster ersetzte letztes Jahr meine originale CD, die ich in den 1980iger Jahren gekauft hatte. Das Remaster hatte ich ein paar mal gehört und klanglich gut im Kopf. Das nun gehörte übertraf meine Erinnerung deutlich und die Tage muss "Islands" unter die Haube meines Transports. Bekomme jetzt schon beim Schreiben Gänsehaut.

Machen wir es kurz, das neue BSP GRAPHENE Plus Fluid von Michael Jungblut hält, was es verspricht. Es klingt nach der Behandlung frischer, involvierender, dreidimensionaler und die Musik fließt wie Honig aus den Lautsprechern. Natürlich muss klar sein, dass es aus einer mittelmäßigen Anlage, keine High End Kette macht. Vermutlich ist der Effekt evtl. größer, wenn Sie oft die Stecker der Anlage ziehen und wieder reinstecken, was bei mir allerdings nicht der Fall ist. Alles in allem ist hier für kleines Geld und ein wenig Arbeit eine gute Möglichkeit, seinem Klang eine Frischzellekur zu verpassen.

Dimi´s Highlight auf der High End 2024

https://www.youtube.com/watch?v=t11lEgspobk&t=4s

Gerne Vorspulen auf 15:06, dort stellt Dimi sein Highlight in Bezug auf Lautsprecher vor. Es handelt sich um die Martion Bullfrog und ich freue mich ungemein über seine Meinung und das er sich traut, eine kleine, relativ unbekannte Firma auf das Podest zu stellen.

Dies deckt sich übrigens mit der Aussage von Martin Mertens (fairaudio) im Messebericht zur High End 2024, er bezeichnet die Bullfrog als sein persönliches Highlight.

Ich habe in meinem Leben viele hochwertige Anlagen gehört und dabei waren einige sehr gute. Letztlich konnte mich jedoch kein Lautsprecher so in seinen Bann ziehen, wie meine Bullis. Ich denke es ist an der Zeit, nicht mehr über andere Lautsprecher nachzudenken. Punkt.

Warnung vor Betrug mit Sennheiser InEars

Wir sind Camper, 1990 haben wir das erste "Wohnmobil" (Selbstausbau) gekauft und seitdem immer mal wieder einen Bus oder ein Wohnmobil besessen. Unser letzter Campingbus ist 2017 mit Motorschaden von uns gegangen und seitdem waren wir ohne. Eigentlich erst zur Rente geplant, haben wir uns schon dieses Jahr ein kleines Wohnmobil geleistet.

Im ersten längeren Urlaub tauchte die Frage auf, wie ich denn hochwertig Musik hören kann? Mit hochwertig meine ich einen vergleichbaren Klang wie zu Hause. Über mein DAP und den Sennheiser iE300 kann ich schon sehr vernüftig hören, aber geht da noch mehr? Natürlich und ich habe gleich einen günstigen iE900 auf eBay entdeckt und tatsächlich zu einem erstaunlichen  Preis ersteigert.

Zwei Tage später war er hier und alles schien perfekt, neu und tadellos. Ich habe ihn einen Tag einspielen lassen und dann reingehört. Er klang wirklich gut aber einen signifikanten Unterschied zu meinem iE300 konnte ich nicht feststellen, eher im Gegenteil. Ich googelte mich dann durchs Internet und fand Hinweise (https://www.reddit.com/r/headphones/comments/190lja0/ie900_fake_vs_genuine_in_detail_comparison/?tl=de), wie Fälschungen zu erkennen sind. Leider erfüllte meiner alle Aspekte einer Fälschung und ich habe das dem Verkäufer mitgeteilt, zum Glück war es eine Firma und sie haben ihn ohne Probleme zurück genommen.

Mit diesem Wissen habe ich mir einige iE900 auf diversen Plattformen angeschaut und es war so gut wie kein originaler dabei. Ich finde das sehr erschreckend und es betrifft wohl viele Marken, gerade im höheren Preisbereich. Die meisten Menschen werden den Betrug nicht merken und hören glücklich und zufrieden mit einer Fälschung, die sind wirklich gut! Vielleicht habe ich irgendwann Gelegenheit, einen originalen iE900 gegen meinen iE300 zu hören - das wäre interessant.

Mir ist ein wenig die Lust vergangen und für den Urlaub reicht mir meine Kombi vorerst aus, zu Hause hätte ich gerne schon eine bezahlbare, hochwertige Lösung, die meinen Sennheiser HD 660S klanglich übertrifft. Gerne stecke ich mir auch zu Hause meine iE300 in die Ohren und lege mich aufs Sofa, meist dämmere ich dann für ein paar Songs zwischendurch weg und stehe sehr entspannt vom Sofa wieder auf. 

Kopfhörer Hifiman Edition XS

Mein Favorit damals beim Probehören vieler Kopfhörer (siehe weiter oben) war der Hifiman Arya Organic. Durch den Kauf eines Wohnmobiles waren größere Investionen aber erst mal vom Tisch, der Organic lag damals bei 1500 € und liegt jetzt im September 2024 immer noch bei ca. 1200 €. Gibt es keine günstige Alternative? Durch stöbern im Netz bin auf den Edition XS gekommen und scheinbar sind alle vom Preisleistungsverhältnis begeistert. Anfangs lag er preislich bei knapp 600 € und ist in den letzten zwei Jahren deutlich gesunken. Meinen habe ich im Onlinehandel für gut 300 € gekauft. Leider war er momentan überall ausverkauft und so musste ich einige Zeit warten.

Mitte Oktober 2024 war es dann soweit, der neue Kopfhörer wurde geliefert. Ich hatte seinerzeit bereits ein Cardas Cross für den geplanten Arya Organic in 3m Länge günstig gebraucht gekauft und vor einigen Tagen mit dem Graphene Plus Fluid von Michael Jungblut behandelt. Zudem darf mein Meier Corda Classic nun wieder im Dauerbetrieb schwitzen.

Nach dem Auspacken erst mal einen Funktionstest = läuft! Da wir noch Termine hatten, habe ich ihn erst mal in den Dauerlauf geschickt und einige Zeit später eine CD von Console "Mono" auf dem Sofa liegend durchgehört. Das hat mir schon sehr gut gefallen und danach habe ich ihn über meinen DAP wieder in Endlosschleife mit Einspielsignalen geschickt.

Die Tage des Einspielens, Hifiman spricht von 150 Stunden, haben wir natürlich trotzdem gehört. Am Samstag hatten wir eine Doku über Miles Davis geschaut und ich legte danach die "Kind of Blue" ein. Meine Frau hört normalerweise nicht unbedingt Jazz, war jedoch sehr begeistert.

Sie wollte kurz in ihre Lieblingsplatte von The Notwist "Neon Golden" reinhören und war extrem beeindruckt. Wir haben die Platte durchgehört, sie mit Kopfhörer und ich über Lautsprecher. Danach habe ich auch noch ein paar Stücke über den Edition XS gehört und konnte ihre Verzückung nachvollziehen - das ist ganz großes Kino und über meine Bullfrogs nicht wirklich besser, nur anders. Elektronische Musik habe ich immer schon gerne über KH gehört und in nächster Zeit werde ich nach und nach alle Notwist-Alben über den "kleinen" Hifiman hören.

Übrigens hatte ich vor einiger Zeit das Stromkabel vom KHV getauscht, das hat auch noch eine Behandlung mit Graphen Plus Fluid bekommen und bei der Gelegenheit habe ich nochmal nach der Phase geschaut (Oehlbach Phaser), war o.k.

Der Edition XS spielt sehr ausgewogen mit kräftigen, jedoch nie aufgedicktem Bass. Zum Glück kann ich beim Meier Corda Classic das Crossfeed in zwei Stufen dazu schalten und nach vielen hin- und hervergleichen bleibt es eingeschaltet auf Stufe 2. Dazu kann man tonal die unteren Frequenzen etwas anheben, dies ist als Ausgleich für den Crossfeed gedacht, da der Klang damit leicht heller wird. Mit dem Crossfeed öffnet sich der Raum der Darstellung deutlich und nach kurzer Zeit vergisst man, über Kopfhörer zu hören. 

Zwischenzeitlich mache ich mir Gedanken, wie ich generell die Klangqualität über Kopfhörer weiter steigern kann. Quelle und DAC mit Verkabelung und Stromfiltern sollten "o.k." sein. Wenn ich nur die reine Kopfhörerstrecke rechne, lande ich im knapp 5-stelligen Bereich - ohne Kopfhörer.

Ein besserer KHV? Sicher gibt es bessere, aber viele schwören auf den Meier Corda Classic und seine geniale Crossfeed-Schaltung läßt nicht so viel Luft nach oben (siehe weiter oben beim Bericht über den KHV).

Das von mir verwendete Kabel von Cardas Cross ist in diesem Segment noch Einsteigerbereich. Das Clear soll gegenüber dem Cross deutliche klangliche Vorteile bieten, das Clear Light hingegen eher geringe Verbesserungen bringen. Ich werde den Gebrauchtmarkt im Auge behalten, neu echt teuer. Wobei es mittlerweile auch das Clear Beyond gibt, das wären aktuell bei 3 Meter 2700,- € - Wahnsinn!

Stromversorgung für den Corda wäre auch ein Ansatzpunkt, wobei das Supra schon ein wirklich gutes Kabel ist. Was kam nochmal hinter dem Stromkabel, ach ja, die Sicherung. Hier könnte ich mit wenig Geld vielleicht noch ein wenig Klangqualität rauskitzeln. Dann kam mir eine Idee:

Bei mir läuft der DAC und die Vorstufe über den Plixir Trenntrafo. Der DAC soll allerdings ein sehr gutes Netzteil haben und Stefan Wehmeier hat viel Aufwand getrieben, um Störeinflüsse aus dem Netz zu eleminieren. Seinerzeit hatte ich einfach beides am Plixir angeschlossen und insgesamt war der Effekt sehr positiv, einzeln hatte ich nie getestet. Ich steckte den DAC also direkt in die Filterleiste und habe ausführliche AB-Vergleiche gemacht. Klanglich konnte ich keine Unterschiede wahrnehmen und nun durfte der Meier Corda sehr sauberen Strom tanken.

Die Lagerung vom KHV spielt natürlich auch eine Rolle und ich bin am Thema dran.

Und zu guter letzt nachtürlich der Kopfhörer himself, hier steht nach wie vor der Arya Organic ganz oben auf der Liste und ich würde ihn gerne bei mir zu Hause im Vergleich zum Edition XS hören. Wer ihn besitzt und mal Lust auf einen Vergleich hat, bitte melden. Gerne können wir natürlich auch mit anderen Kopfhörern vergleichen, z.B. Sennheiser HD800S oder Audeze.

Noch ein paar Worte zum Tragekomfort. Meiner Frau und mir passt er perfekt und sitzt sehr bequem. Der Anpressdruck ist sehr niedrig und zum durch die Gegend laufen ist er nicht gemacht. Ruhig sitzen oder liegen ist sehr angenehm. Die Bügel sind bei uns auf kleinste Stufe eingestellt, für Leute mit kleinem Kopf dürfte er also nicht geeignet sein. Überhaupt ist der Kopfhörer wirklich groß und mit über 400g auch nicht leicht. Trotzdem vergisst man ihn schnell, sobald die ersten Töne erklingen. Die Musik ist auch für alle in der Umgebung wahrnehmbar, das sollte bei diesem Bauprinzip klar sein. Jetzt höre ich auch endlich wieder das Telefon beim Hören über KH, da Außengeräusche relativ ungefiltert vernehmbar sind.


Nach der Einspielzeit von ca. 150 Stunden klingt er ausgesprochen homogen, dreidimensional, mit guter Stimmwiedergabe und fantastischem Tiefton, der jedoch nie aufgedickt wirkt. Meine Frau kann nicht glauben, dass Musik über Kopfhörer noch besser klingen könnte. Jedoch klingt es über Lautsprecher immer noch etwas autentischer, natürlicher und auch räumlicher. Ich habe viel gehört und denke, dass da noch was geht in Sachen Kopfhörer, wobei er in Bezug auf den Preis meine Erwartungen klar übertroffen hat. Jetzt wäre ein Vergleich mit den teureren Modellen von Hifiman oder auch anderen Kopfhörern interessant - wie viel ist zu welchem Preis noch machbar?

Wie schlägt sich der Edition XS im Vergleich zum 660S? Beides sind gute Kopfhörer, mit unterschiedlicher Klangsignatur. Der Hifiman spielt viel offener und freier, ist deutlich näher am Klang meiner Bullis. Der Sennheiser ist klanglich viel dichter an den den iE300, spielt insgesamt kompakter. Beides hat seinen Reiz und von besser oder schlechter mag ich nicht sprechen, für mich ist der offene Klang des Chinesen klarer Favorit. Hier dürfen wir allerdings nicht vergessen, dass ich den Hifiman mit einem deutlich teureren Kabel von Cardas betreibe, was den Preis verdoppelt. Mein erster guter Kopfhörer 2012 war der Audeze LCD-2, auch ein Magnetostat wie der Hifiman Edition XS - vermutlich hat mich das klanglich geprägt.

Den HD660S habe ich verkauft, der nun leere KH-Ständer wird hoffentlich bald wieder belegt :)

Ich bleibe am Ball und die nächsten Ideen sind schon im Kopf. "Schaun mer mal, dann sehn mer scho", wie Kaiser Franz zu sagen pflegte.

WyWires Platinum Kopfhörerkabel

Geplant war eigentlich ein Cardas Clear, zufällig entdeckte ich dieses Kabel auf eBay. Preislich sind (neu) beide identisch, nur bekommt man das Platinum nicht in Deutschland. Ich habe erst mal Google befragt und einige wenige Aussagen zu diesem Kabel gefunden. Diese klangen sehr begeistert und der Mann hinter WyWires ist Alex Sventitsky, die Firma ist in der Nähe von Los Angeles angesiedelt und seit 2010 im Markt.

Da ich einen guten Preis aushandeln konnte, wagte ich den Kauf und habe es nicht bereut. Natürlich würde ich keinem raten, für einen 300,- € Kopfhörer so ein hochwertiges Kabel anzuschaffen. Bei mir ist jedoch ein Upgrade des Kopfhöres geplant und dann stimmt das Verhältnis wieder. Der Verkäufer hat das Platinum an seinem Hifiman Susvara eingesetzt, mit Stand 11/2024 kostet dieser Kopfhörer ab 6000,- € - nur um die Verhältnisse aufzuzeigen.

Das Cardas Cross habe ich damals hauptsächlich gekauft, um die richtige Länge für den geplanten Arya Organic schon mal in der Schublade zu haben, leider sind (wie auch beim Edition XS) nur 1,5m und mit 3,5mm Anschluss dabei. Bei den höherpreisigen gibt es dann auch bei Hifiman längere Kabel und verschiedene Anschlussvarianten. Da jedoch ein zweiter Kopfhörer sowie ein KH-Verstärker mit 2 Ausgängen in der ferneren Planung sind, kommt das Cross zurück in die Schublade.

Klanglich kann sich das Platinum deutlich vom Cross absetzen. Ich konnte nach den ersten beiden gehörten CDs "Kind of Blue" (Miles Davis) und mein momentanes Lieblingsalbum "Collision Time" (Miss Kenichi) kaum glauben, einem 300,- € KH zu lauschen. Extrem sauber, sehr hohe Auflösung ohne Nerv, eine super tolle Räumlichkeit und ich habe keine Beanstandungen mehr bezüglich der Natürlichkeit - Stimmen klingen nun absolut authentisch.

Heute hat meine Frau ein Album von Console durchgehört und war genauso begeistert von unserer neuen Errungenschaft. Tja, und ich erwarte noch eine Lieferung, um den Klang über Kopfhörer weiter zu steigern ...

HiFi-Tuning Supreme³ Diamant

Durch meine guten Erfahrungen beim Netzteil des CD-Transport wollte ich eigentlich die gleiche Sicherung auch für meinen Kopfhörer-Verstärker kaufen. Dabei entdeckte ich eine neue Variante mit einem kleinen Diamant. Ob das was bringt - keine Ahnung!

Ich habe keine AB-Vergleiche gemacht, lediglich die neue Sicherung mit Graphen Plus Fluid behandelt und nach der Trocknung eingesetzt. Die Sicherung ist eine Sonderanfertigung und kann nicht zurück gegeben werden. Ich zitiere von den einschlägigen Verkaufsplatformen:

Bernd Ahne von HiFi-Tuning gehört zu den Menschen, die Dinge gerne selbst ausprobieren. Er hat daher eine ganze Reihe von Halb-Edelsteinen und Edelsteinen im Mini-Format auf seinen Feinsicherungen angebracht. Dort befindet sich der Stein in unmittelbarer Nähe zu einem klangrelevanten elektrischen Leiter, berührt diesen jedoch nicht, da er auf dem keramischen Mittelteil der Sicherung positioniert wird. Das Ergebnis: Seiner Erfahrung nach wirken sich tatsächlich fast alle Probanden in irgendeiner Weise auf die Wiedergabe aus. Am Ende war es jedoch ein kleiner Diamant, der Ahne überzeugte, weil er das Gefühl eines offeneren Klangraumes mit erweiterter Dynamik vermittelte, ohne unerwünschte Nebeneffekte in der Tonalität der Sicherung zu verursachen.
Die weitergehenden Experimente mit Kleinst-Diamanten zeigten dann, dass (leider) ein Edelstein mit hohem Reinheitsgrad besser wirkt als ein weniger reiner Stein, selbst wenn dieser größer ist. Außerdem stellte Ahne fest: Je weiter der Stein vom elektrischen Leiter entfernt ist, desto größer muss er sein, um seine Wirkung zu entfalten. Aus diesen Erkenntnissen entstanden die Supreme³ Diamant-Sicherungen. Dass diese nun mit Diamanten im Brilliant-Schliff versehen sind, hat rein pragmatische Gründe: Diese sind für die Schmuckindustrie in großen Mengen und nach Reinheit kategorisiert erhältlich.

Und, hat es klanglich etwas gebracht? Auf diese Antwort wird der geneigte Leser etwas warten müssen. Direkt nach dem Einsetzen klang es ziemlich schrecklich, ich hatte einfach die CD gestartet, die ich den Abend vorher über Kopfhörer gehört hatte. Sehr schrille Höhen und Zischlaute, für meine Ohren nicht genießbar. Ich freute mich über diesen üblen Klang, zeigt er mir doch den grossen Einfluss an dieser Stelle. Ein paar Stunden später war es deutlich besser und nun warte ich ab. Demnächst mehr ...